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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Autoren: Rolf W. Michael
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das Kurzschwert in der Rechten, und aus ihren Augen funkelte dem dicken Kaufmann die Eiseskälte des Todes entgegen.
     
    Den Mann, der im Stuhl zur Rechten des Thrones saß, hatte Pholymates nie persönlich gesehen. Doch sein Inneres sagte ihm den Namen. Und nun erkannte Pholymates Soduur - und die Macht seiner Zauberkräfte, die wie ein Hammer seine Träume vom der absoluten Macht zertrümmerte. Der Khoralia-Kristall flammte in Soduurs Hand auf und zeigte den nachdrängenden Männern, an deren Spitze sich jetzt Prinz Ferrol schob, wer hier Herr über Leben und Tod war.
    Gehetzt wankte Pholymates durch den Saal.
     
    »Er gehört mir, Prinz von Mohairedsch!« rief Sina mit heller Stimme. »Nimm ihn hin!« Ferrol machte eine herrische Gebärde. In keiner Weise erkannte Sina den einstigen Freund wieder. Vor ihr stand der Herrscher eines mächtigen Reiches der gewohnt war, dass jeder seiner Befehle wie die Worte eines Gottes geachtet wurden. »Nimm ihn und strafe ihn nach deinem Willen.« klirrte die Stimme des Kronprinzen von Mohairedsch.
    »Gnade!« krächzte Pholymates. »Barmherzigkeit - in Dhasors Namen!«
     
    »Ich gebe dir die Barmherzigkeit - die du niemals hattest!« rief Sina. »Du hast deinen Säbel. Ich gewähre dir die Gnade, im Kampf zu sterben. Damit ging sie langsam auf Pholymates zu. Das leicht zuckende Kurzschwert in ihrer Hand redete eine eindeutige Sprache.
    »Mein Krone ... die Krone des Radschas ... ich gebe sie dir ... wenn du mich verschonst!« heulte der Oberherr.
     
    »Er kann nichts geben, was er nicht hat und auch nie besessen hat!" grollte Ferrols Stimme. "Wenn du schwach wirst, Sina von Salassar, dann werfe ich den Verräter mitsamt seiner Krone vor die Elefanten!«
    »Verteidige dich, Memme!« Sinas Stimme klang leidenschaftslos.
     
    »Gnade! Hab Gnade!« wimmerte Pholymates und sank vor ihr in die Knie. Mit den Lippen berührte er die Spitzen ihrer Stiefel.
    »Ich werde dich schnell und rasch töten - wenn du kämpfst!« versprach Sina dem Knieenden. »Zieh den Säbel - und im gleichen Moment durchbohrt dich meine Klinge!« »Ich will aber leben ... leben ... weiterleben!« jammerte Pholymates.
    »Du hast dich zum Tyrannen der Stadt gemacht!« klirrte Ferrols Stimme durch den Ratssaal. »Du hast dir die Krone eines Radschas aufs Haupt gesetzt. Und ein Radscha ist ein Krieger. Nun stirb wenigstens wie ein Radscha - im Kampf. Denn beim Speer des Mamertus ...!«
     
    Er kam nicht weiter. Plötzlich klirrte das Kurzschwert zu Boden. Mit aller Verachtung spie die Katze von Salassar ihrem Erzfeind aufs Haupt, der ihre Füße umklammert hielt und die immer wieder die Spitzen ihrer Stiefel küsste.
    »Wer immer sich an diesem Stück Dreck die Finger schmutzig machen will - er tue es!« rief sie laut. »Dieser Anblick vollendet meine Rache. In der Todesangst dieses Verworfenen mögen die Geister meiner Eltern die gerechte Vergeltung für ihren Tod finden!«
     
    »In Ketten mit ihm!« befahl Ferrol mit klirrender Stimme und wies auf den Oberherrn. "Treibt die Elefanten in den unteren Hof der Zitadelle!"
    Doch in diesem Augenblick geschah es. Aus dem Nichts entstand die Gestalt eines Menschen. Er war wie ein reicher Kaufmann gekleidet. Als Pholymates die Erscheinung sah, stieß er einen Ruf der Erleichterung aus.
     
    »Willkommen, Croesor!« rief er. »Willkommen in höchster Not.«
    »Ich komme, um Salassar für die Götter des Jhinnischtan zu gewinnen!« erklärte Croesor. »Gedenke des Vertrages, den wir geschlossen haben, Pholymates. Wir gaben dir den Rang des Oberherrn und des Radschas. Nun erfülle du deine Verpflichtung und übergib uns die Stadt. Sieh her - wir sind alle erschienen, um deine Treue zu prüfen!«
     
    Croesor wies hinter sich. Und da entstanden sie vor den Augen der entsetzt zurückweichenden Menschen - die Lichtgötter dieser Welt. Sie hatten die Gestalten gewählt, in denen die Künstler ihre Standbilder in den Tempeln darstellten. So wussten die Bettler und Krieger, Handwerker und Kaufleute, die in den gigantischen Ratssaal mit eingedrungen waren, dass sich hier die Macht des Jhinnischtan manifestierte. Nur die Gestalt des Medon, des Gottes der Heilkunst, suchte man vergeblich.
    »Salassar gehört euch, ihr Götter des Jhinnischtan!« krächzte Pholymates. »Jedenfalls so, wie es mir selbst gehört!«
     
    »Und diesen Schwächling nanntest du einen klugen Politiker!« Die Stimme Animas klang spöttisch. »Wir gaben ihm die Möglichkeit, die Herrschaft zu festigen -
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