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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
Autoren: Random House
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dass du es weißt, es steht übrigens auch nicht 0:1, weil Scott einfach nur nett und in meiner Klasse ist«, und schwang mich auf die Fensterbank. Während ich den freien Arm um meine Knie schlang und mit der anderen Hand das Handy an mein Ohr drückte, machte nun Mats: »Hm.«
    Von da an war zwischen uns alles wie immer. Wir unterhielten uns, lachten und lästerten über die Robbe, bei der Mats Geschichte hatte. Als es bereits ganz dunkel war, verabredeten wir uns für Sonntag.
    Plötzlich wisperte Mats: »Moment!«, und machte einen Satz zum Lichtschalter. Von da an sah ich nichts mehr, denn sein Zimmer lag stockfinster da. Aber ich hörte, wie er mit einem Satz in seinem Bett landete, die Decke raschelte, und eine Sekunde darauf wurde die Tür zu seinem Zimmer geöffnet. Ich unterdrückte mühsam ein Kichern, während der Schatten seiner Mutter hereinkam. Dann hörte ich, dass Mats ruhig und regelmäßig atmete, so als ob er tief und fest schliefe. Kaum hatte sich die Tür wieder hinter seiner Mutter geschlossen, hörte ich seine Stimme aus dem Handy. »Bist du noch da?«, flüsterte Mats und davon bekam ich glatt eine Gänsehaut. Seine Stimme klingt wirklich toll, wenn er so flüstert.
    Aber das ließ ich mir nicht anmerken. »Mensch, sprichst du laut im Schlaf!«, antwortete ich lässig.
    »Etwas mehr Mitleid!«, erwiderte Mats und tappte mit ausgestreckten Armen und aufgerissenen Augen ans Fenster, »ich schlafwandle!«
    Ich kicherte und rief: »Lass dich dabei nicht von T-Rex erwischen.« So nannte ich den Dobermann Rex vom alten Meyer, dem griesgrämigsten Mann im Dorf. Beiden, Hund wie Mann, ging man besser aus dem Weg. Bestimmt hätten Mats und ich noch länger gequatscht, doch dann hörte ich Schritte auf der Treppe, huschte wie ein Gespenst ins Bett, löschte in letzter Sekunde das Licht und stellte mich schlafend. Doch meine Mutter fiel nicht darauf herein. Sie schnappte sich mit einem Griff mein Handy und sagte laut und deutlich hinein: »Zeit, zu schlafen, Hannah!«
    »Hm«, machte Mats mit hoher Stimme, dann beendete Mama unseren Anruf, der gerade so richtig nett war, und verschwand aus meinem Zimmer. Mit meinem Handy! Als ich es endlich am nächsten Morgen wiederhatte, warteten drei wichtige Nachrichten auf mich.

Jetzt reicht’s!

    D ie letzte Nachricht um 22:29 Uhr stammte von Mats. SONNTAG :D , hatte er geschrieben. Also von mir aus hätte es sofort Sonntag sein können. Auf den Freitag davor, bestimmt wieder mit den üblichen Anspielungen in der Schule, hätte ich glatt verzichtet.
    Auf dem Weg zur Bushaltestelle checkte ich meine anderen Nachrichten.
    Die restlichen zwei stammten von Hannah. Sie war sich jedenfalls sicher, dass alles an meiner neuen Schule gut werden würde. In ihrer vorletzten SMS hatte sie geschrieben: HAB DIE LÖSUNG !!! Gespannt öffnete ich ihre letzte SMS , in der stand:
    SAG EINFACH »STIMMT«, WENN DIE WIEDER RUFEN: DA IST ALLES GANZ ANDERS .
    Zuerst wusste ich nicht recht, wie Hannah das meinte. Aber dann machte es bei mir Klick. Nun musste ich mich nur noch trauen und meinen ganzen Mut zusammennehmen. Nach der großen Pause schien sich unser Klassenlehrer zu verspäten. So standen wir vor der Tür zu unserem Klassenzimmer und warteten darauf, dass die Robbe auftauchte und die Tür aufschloss. In diesem Moment fing Alexander wieder damit an.
    »Natürlich, da ist ja alles ganz anders«, säuselte er und tänzelte wie ein Model vor mir durch den Gang. Als Nächstes würde er sich mit einer Hand auf den Hintern klatschen und rufen: › HALLO – HI – HOLA .«
    Aber bevor er das tat, holte ich tief Luft und sagte laut und deutlich: »Stimmt!«
    Alexander blieb mitten in der Bewegung stehen. »Häh?«, machte er und sah so aus, als ob er sich verhört hätte. Auch die anderen im Gang schauten mich verwundert an. Mit einer Antwort von mir hatte niemand gerechnet. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Plötzlich kam ich mir vor wie ein einzelner Schwimmer in einem Pool mit lauter hungrigen Haifischen.
    »Häh, hast du was gesagt?«, fragte Alexander, als hätte ich gar keine Stimme. Wie von selbst bildete sich eine schmale Gasse. Links und rechts reihten sich die Schüler und Schülerinnen aus meiner Klasse, an einem Ende stand ich. Vom anderen kam mir Alexander entgegen, wobei er schnell mit einer Hand kontrollierte, dass seine blonde Justin-Bieber-Frisur perfekt saß. Schon stand er vor mir.
    Mein Mund fühlte sich an wie ausgetrocknet. Mühsam schluckte ich. »Ich habe
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