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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums
Autoren: Walter Jon Williams
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sollte lernen, dass Sie nicht immer da sind, um ihn vor seiner eigenen Dummheit zu retten«, sagte er zu Foote. »Aber da Sie sich schon einmal entschlossen haben, eine Meinung zu äußern, können Sie mir vielleicht auch erklären, ob Chees Manöver Erfolg haben wird.«
    »Das kann nicht klappen, mein Lord«, antwortete Foote prompt.

    »Wirklich nicht?«, höhnte Martinez. »Und warum nicht?«
    Footes Tonfall änderte sich nicht. »Der Satellit bei V Elf hat den Kurs gewechselt, was Chee jedoch nicht bemerkt hat - weil sie sich auf der anderen Seite des Mondes befand. Wenn sie ihren Fehler bemerkt, ist es für eine Korrektur zu spät.« Footes Ton war jetzt fast vertraulich. »Kapitän Blitsharts scheint jedoch mit dieser Möglichkeit gerechnet zu haben. Er hat nicht so stark beschleunigt und verfügt nun über mehr Möglichkeiten.«
    Martinez betrachtete das berühmte Schiff Nummer eins mit dem glänzenden schwarzen Anstrich und den ockergelben Streifen. Blitsharts war ein berühmter und erfolgreicher Rennpilot und ein Glitz erster Ordnung, berühmt nicht nur für seine Siege, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er immer seinen Hund mitnahm, einen schwarzen Retriever namens Orange, der in der Midnight Runner direkt neben seinem Herrchen eine eigene Beschleunigungsliege hatte. Blitsharts behauptete, der Hund finde Gefallen an dem starken Schub, und bisher hatte Orange offenbar alle Abenteuer schadlos überstanden.
    Außerdem war Blitsharts für seine witzigen Bemerkungen bekannt. Einmal hatte ihn ein begeisterter junger Anhänger gefragt, warum er seinen Hund »Orange« rufe. Blitsharts hatte den Mann überrascht angesehen und über den sanften braunen Augen die Brauen gehoben. »Weil das sein Name ist, warum sonst?«

    O ja, dachte Martinez. Ein selten humorvoller Geist in den Jachtklubs.
    »Glauben Sie, Blitsharts wird siegen?«, fragte Martinez.
    »Das ist in diesem Stadium sehr wahrscheinlich.«
    »Aber Sie sind doch nicht auch mit ihm verwandt, oder?«, fragte Martinez.
    Zum ersten Mal zögerte Foote. »Nein, mein Lord«, erwiderte er.
    »Wie großzügig, dass Sie dennoch seinen Namen in einem Gespräch erwähnen.« Erfreut beobachtete Martinez, wie Hals und Ohren des Kadetten rot anliefen.
    Chee donnerte in die Atmosphäre von V Elf hinein und zog in der Kohlenwasserstoffbrühe, die dort vorherrschte, einen langen Streifen ionisierter Luft hinter sich her. Natürlich bemerkte sie zu spät, dass ihr Ziel seine Position verändert hatte, worauf sie eilig den Kurs änderte und reichlich Antimaterie verbrannte, um es doch noch zu schaffen. Ihre Knochen knirschten vermutlich unter den gewaltigen Beschleunigungskräften, denen sie sich aussetzte, doch sie kam ein paar Sekunden zu spät.
    Blitsharts dagegen tauchte dank seines üblichen makellosen Timings in die Atmosphäre ein, gab noch etwas Schub, um den Satelliten zu erreichen, und glitt mühelos vorbei. Dann beschleunigte er weiter und zog davon.
    »Vielleicht können Sie uns jetzt noch einmal mit einer Analyse von Blitsharts’ Taktik erleuchten, Kadett Foote.«

    »Gewiss, mein Lord. Er ist …« Foote brach mitten im Satz ab.
    Blitsharts’ Rennjacht stand auf einer riesigen Flamme aus Materie und Antimaterie senkrecht auf der Ekliptik. Foote starrte verwirrt den Bildschirm an, denn der Pilot entfernte sich vom nächsten und von allen anderen Zielen.
    »Blitsharts ist … er will …«, stotterte Foote.
    »Verdammt.« Martinez rannte bereits zur Tür.

2
    Die Operationszentrale befand sich nicht im terranischen Flügel der Kommandantur, doch zu dieser Stunde hatten Terraner dort Dienst. Von dem Notfall hatte noch niemand etwas bemerkt, als Martinez durch die Tür stürmte. Leutnant Ari Abacha, der Wachhabende, hatte die Füße auf die Konsole gelegt und fabrizierte mit seinem Taschenmesser aus einer Apfelschale eine perfekte Spirale, die er auf eine Serviette in seinem Schoß fallen ließ. Drei Techniker dösten vor den Bildschirmen, während die automatisierten Systeme den schwachen Verkehr weitgehend selbstständig abwickelten.
    Als Martinez zu einem unbesetzten Arbeitsplatz stürmte, fegte er Abachas Beine vom Pult. Die kunstvolle Apfelschale fiel zu Boden, worauf Abacha sich bückte, um sie wieder aufzuheben. Auf einem seiner Monitore rannten Fußballspieler über ein hell erleuchtetes Spielfeld. Wie Martinez sich erinnerte, war Abacha ein großer Fan der Andirons.
    »Wo liegt das Problem, Gareth?«, drang seine Stimme aus Bodennähe herauf.
    »Das
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