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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
Autoren: MacAlister Katie
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‚Fahren Sie mich zum Hotel Blabla’, aber nein, das wäre ja auch zu unkompliziert.“
    „Ich kenne kein Hotel Blabla, aber vielleicht ist es neu?“, fragte der Taxifahrer auf Englisch mit starkem französischem Akzent. Französischem Akzent!
    Ich ließ Wörterbuch und Unterkiefer fallen, als ich ins Taxi hineinblickte. Der Fahrer war ein dunkelhaariger Mann mittleren Alters mit einem freundlichen Lächeln, bei dem ich vor Freude außer mir geriet. „René! Was - du bist - aber hier ist - du warst doch in Paris ...“
    „Oh, Mann“, knurrte Jim und schob mich beiseite, um seinen Kopf ins Taxi stecken und René mit seiner großen Zunge freundlich durchs Gesicht fahren zu können. „Was für ein Glück, dass du da bist. Wir sind noch keine zwei Stunden in diesem Land, und sie ist schon völlig durch den Wind.“
    „Jim! Ich freue mich, dich wiederzusehen. Danke für die Ansichtskarte aus Oregon. Ich wusste gar nicht, dass du schreiben kannst.“
    Jim warf mir einen bösen Blick zu. „Das kann ich auch nicht, erst recht nicht, seit mir einer meiner Zehen fehlt. Ich habe Aisling den Text diktiert.“
    Ich schüttelte verwirrt den Kopf, als René sich aus dem Fenster hinauslehnte, um von außen die hintere Tür zu öffnen. „Das ergibt einfach keinen Sinn. Du bist doch ein Pariser Taxifahrer, und wir sind hier in Budapest. Das liegt ja nun nicht gerade nebenan. Irgendetwas passt hier nicht zusammen.“
    Jim sprang ins Auto. Ich stand mit meinem Koffer in der Hand auf dem Bürgersteig, das Wörterbuch lag auf dem Boden. Grinsend stieg René aus, löste sanft meine Finger vom Koffergriff und hob das Gepäckstück in den Kofferraum. „Mein Vetter Bela ist Taxifahrer hier in Budapest. Aber sein Nierenstein ist explodiert und hat ihm solche Schmerzen bereitet, dass er in den nächsten zwei Wochen nicht fahren kann. Ich vertrete ihn.“
    „Du vertrittst ihn?“, fragte ich, hob mein Wörterbuch auf und stieg ein. Jim streckte bereits den Kopf aus dem Fenster, und vor Begeisterung hingen ihm lange Speichelfäden von den Lefzen herunter. „Warte mal. Hast du nicht gesagt, du würdest mit deiner Familie im August in Urlaub fahren? Warum arbeitest du denn dann in deinen Ferien?“
    Grinsend setzte René sich hinters Steuer und schnallte sich an. Ich beeilte mich, es ihm gleichzutun. Ich war oft genug mit René Auto gefahren, um zu wissen, dass er nichts lieber tat, als in einem solchen Tempo durch die Stadt zu rasen, dass die Fahrgäste durch den ganzen Wagen geschleudert wurden, wenn sie sich nicht angeschnallt hatten. „Meine Frau und die Kleinen sind in der Normandie. Es ist heiß dort, Aisling, sehr heiß, und die Kinder werden Sonnenbrand bekommen und sich an zu viel Eiscreme und Süßigkeiten den Magen verderben, und meine Frau regt sich den ganzen Tag darüber auf. Der reinste Horror! Nein, da bin ich lieber in Budapest und kutschiere Touristen durch die Gegend.“
    Ich wurde in die heiße, kunstlederne Sitzbank gepresst, als René anfuhr. „Na, ich bin auf jeden Fall dankbar, dass du hier bist. Ich habe einen höllischen Tag hinter mir.“
    „Ähem“, räusperte sich Jim und drehte sich um, um mich vorwurfsvoll anzustarren.
    „Entschuldigung. Anstrengenden Tag. Zuerst haben Diebe versucht, mir das Objekt, das ich abliefern muss, zu stehlen, und dann ...“
    „Drake ist in Budapest“, warf Jim ein. „Und sie ist beinahe zusammengebrochen, als sie ihn mit einer anderen Frau gesehen hat.“
    Ich kniff Jim in das dicke Fell an seiner Flanke. René zog scharf die Luft ein. „Drake? Der Wyvern der grünen Drachen?“
    „Genau der, und ich bin keineswegs zusammengebrochen.“ Gedankenverloren kaute ich auf meiner Unterlippe herum und betrachtete die hübschen alten Häuser, an denen wir vorbeifuhren. „Du weißt nicht zufällig, warum er hier ist, René? Irgendwie ist es doch ein merkwürdiger Zufall, dass er, du, ich und Jim alle zur selben Zeit hier sind.“
    René blickte mich einen Moment lang im Rückspiegel an. Dann zuckte er lässig, aber vielsagend mit den Achseln. „Zufall? Das Schicksal ist unergründlich, n’est-ce pas ? Vielleicht will es dir ja damit etwas sagen. Dass du und dein Gefährte jetzt in derselben Stadt seid, nachdem du ihn so grausam verlassen hast...“
    „Er ist nicht mein Gefährte. Ich bin seine Gefährtin“, erwiderte ich säuerlich. Draußen zog die Stadt an mir vorbei. Ich war erst zum zweiten Mal im Ausland, und ich fand die Stadt wunderschön. Wir fuhren an
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