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Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann

Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann

Titel: Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Autoren: MacAlister Katie
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hatte ich eigentlich erwartet, dass die Leute jetzt nach Hause kommen, ihre Abendeinkäufe erledigen, durch die Straßen und an der Seine entlang schlendern würden und so weiter, aber hier war es völlig still.
    Ich blickte die Straße hinunter, und so langsam richteten sich die Härchen in meinem Nacken auf. Die Straße war ebenfalls ganz still. Keine Menschen, keine Autos, keine Vögel ... nichts. Noch nicht einmal eine Blüte wippte in der leichten Brise, die vom Fluss her kam. Die Straße gegenüber war die Rue Saint-Louis en l'Ile, eine belebte Straße mit Geschäften und Restaurants. René hatte zehn Minuten für zwei Straßen gebraucht, weil es von Autos und Menschen nur so gewimmelt hatte, aber hier klang der Lärm auf einmal seltsam gefiltert, als ob die gesamte Rue Sang des Innocents in Baumwolle gehüllt und mitten in der Stadt eine Oase der Stille entstanden wäre.
    „Das hier unheimlich zu finden wäre noch untertrieben“, sagte ich laut, um wenigstens meine Stimme zu hören. Ich packte meinen Koffer fester und läutete erneut bei Madame Deauxville. Ich bekam Gänsehaut, als ich feststellte, dass die Haustür gar nicht richtig verschlossen war.
    „Anscheinend hat jemand heute früh das Haus hastig verlassen“, sagte ich zu der Tür, um die Angstschauer zu vertreiben, die mir die stille Straße einjagte. „Und um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen, hat er die Tür nicht richtig zugemacht. Mehr nicht. Es ist doch nicht schlimm, wenn eine Tür nicht ganz zu ist. Und es ist auch nichts Unheimliches an einer Straße ...ach, Quatsch. Hallo?“ Ich stieß die Tür auf und machte einen Schritt vorwärts in eine kleine Eingangshalle, die sich zu einem dunklen Gang verengte, von dem aus eine Treppe an brauner Holztäfelung entlang nach oben führte. „Ist hier jemand? Ich möchte zu Madame Deauxville. Halllooo?“
    Fast erwartete ich das Echo meiner Stimme zu hören, aber seltsamerweise klangen meine Worte gedämpft, als ob die Wände sie verschluckten und mit dem gleichen merkwürdigen Effekt aufsaugten, der die Straße draußen so still wie ein Grab machte. „Mir fällt mal wieder nichts anderes als ein Grab ein“, grummelte ich vor mich hin, während ich sorgfältig die Tür hinter mir schloss und begann, die Treppe zum ersten Stock hinaufzusteigen. „Manchmal zahlt es sich absolut nicht aus, viel Fantasie zu haben.“
    Von dem schmalen Flur im ersten Stock gingen zwei Türen ab. Eine davon trug ein silbernes Schild mit dem Schriftzug „Deauxville“, der so verschnörkelt und verziert war, dass er sehr edel wirkte. Die andere Tür war wahrscheinlich ein zweiter Eingang zu der Wohnung. Den Koffer fest an die Brust gedrückt, trat ich vor die Haupttür und hob die Hand, um zu klopfen. Gerade als meine Knöchel die polierte Eiche der Tür berühren wollten, überkam mich eine Welle von Furcht und Vorahnung, ein Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Die Empfindung war so stark, dass ich rückwärts an das Wandpaneel des Ganges zurückwich. Ich umklammerte den Koffer und rang nach Luft. Ein Gefühl der Angst und des Unbehagens hatte schon in dem Moment eingesetzt, als René davongefahren war, und sich in der Zwischenzeit noch verstärkt. Ich hatte Gänsehaut auf den Armen bekommen, und eine warnende Stimme in meinem Kopf hatte gerufen, ich solle sofort das Gebäude verlassen.
    In der Wohnung war etwas Schreckliches geschehen. Etwas ...Unnatürliches.
    „Jetzt stell dich nicht so an“, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und zwang mich, auf die Tür zuzugehen. „Hier gibt es nur eine exzentrische Sammlerin, nichts Böses. Nichts, wovor du Angst haben müsstest. Du bist ein Profi. Du schaffst das.“
    Ich hatte die Tür noch nicht richtig berührt, da schwang sie schon auf.
    Wie erstarrt stand ich auf der Schwelle, und es lief mir kalt den Rücken hinunter, als ich durch die kleine Diele in ein Zimmer blickte, das wahrscheinlich der Wohnraum war. Winzige Staubflocken tanzten träge in der Nachmittagssonne, die durch die hohen Bogenfenster drang und den dunkelroten Teppich zum Leuchten brachte. Ein Strauß frischer Blumen stand auf einem antiken Tisch zwischen zwei Fenstern. Ich konnte ihren köstlichen Duft sogar von der Tür aus riechen. Die Decken waren hoch, in gebrochenem Weiß, und die Wände so blau wie die Eier des Zaunkönigs, mit Stuck in den Ecken. An einer Wand stand ein auf Hochglanz polierter ehrwürdiger alter Schreibtisch mit einem dazu passenden rot gepolsterten
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