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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg
Autoren: Gordon R. Dickson
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seines Schwiegervaters Giles o'the Wold.
    Da Sir Brian das ganze umliegende Land wie seine Westentasche kannte, Sir James aber nur ein Zugezogener und noch keine drei Jahre ortsansässig war, hatte Sir Brian ihm zeigen müssen, wo man von Jims Burg aus die nächsten Sommerblumen finden konnte.
    Sir Brians Kenntnisse hatten sich als exzellent erwiesen. An dem feuchten Ufer des sumpfgesäumten Sees fanden sich tatsächlich blühende Pflanzen im Überfluß; die Blumen hatten freistehende Blütenblätter von orangegelber Farbe.
    Es waren zwar nicht gerade die Rosen, die James -oder Jim, wie er sich selbst in Gedanken immer noch nannte - vage im Sinn gehabt hatte. Aber es waren unleugbar Blumen; und ein großer Strauß davon konnte Angies Unmut über seine verspätete Heimkunft gewiß nicht verschlimmern.
    Er hatte schon einen halben Armvoll langer Zweige mit Blüten daran gesammelt - denn die Blumen wuchsen an einem Busch -, als ihn ein blubberndes Geräusch vom See her in seinem Tun innehalten ließ. Er wandte den Blick von den Blumen ab und erstarrte.
    Das Wasser des Tümpels lag nicht länger glatt und unberührt vor ihm. Es wölbte sich empor und bildete große Wasserblasen, die schließlich platzten und etwas Rundes durchbrechen ließen. Die runde Form wuchs und wuchs und wuchs ...
    Jim sah mit offenem Mund zu; es schien, als wolle das runde Etwas überhaupt nicht mehr aufhören zu wachsen. Schließlich war es so weit aufgetaucht, daß seine Größe - sicherlich zehn Fuß im Durchmesser - erkennbar wurde sowie seine überaus starke Ähnlichkeit mit einem riesigen runden Schädel, an dem kurzes, nasses, blondes Haar klebte.
    Es tauchte immer weiter auf, schob sich höher und höher aus dem Wasser heraus, bis es eine riesige Stirn enthüllte, ein Paar recht unschuldig dreinblickender, blauer Augen unter dichten, blonden Augenbrauen, eine massige Nase und einen noch massigeren Mund mit dazugehörigem Kiefer - ein Gesicht, das man, selbst wenn es das Gesicht eines gewöhnlichen Mannes gewesen wäre, wohl als grobknochig bezeichnet hätte. Aber was da auftauchte, war vielmehr das Gesicht eines unglaublichen Riesen. Wenn der Kopf irgendwelche Rückschlüsse zuließ, mußte die dazugehörige Person es auf eine Größe von annähernd hundert Fuß bringen; und aufgrund seiner Bekanntschaft mit anderen kleinen Seen wie diesem hätte Jim vermutet, daß das Wasser nirgendwo tiefer war als acht Fuß.
    Jim hatte jedoch keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn just in diesem Augenblick begann der Kopf - das Kinn gerade eben über dem Wasser - sich auf ihn zuzubewegen. Der muskulöse Hals, dessen Proportionen durchaus im Einklang mit denen des Kopfes standen, schob eine beträchtliche Welle vor sich her. Das Wasser schwappte über die Ufer des Sees und durchnäßte Jim bis zu den Knien. In der Zwischenzeit hatte sich der zu dem Gesicht gehörige Körper weiter und weiter aus dem Wasser geschoben und enthüllte einen Riesen, der zwar nicht ganz so groß, aber noch bemerkenswerter war, als Jim ihn sich vorgestellt hatte.
    Dieses turmhohe Ungeheuer trat nun an Land und blickte tropfnaß auf Jim hinab. Jims Schätzung war tatsächlich falsch gewesen. Die Größe dieses Fremden lag eher bei dreißig Fuß.
    Riesig, wie er war, schien er doch in jeder anderen Hinsicht vollkommen menschlich zu sein. Er trug etwas wie ein riesiges, graues Fell über einer Schulter, das ihm bis zu den Knien herunterfiel und ihn einhüllte wie Tarzan in den alten Kinofilmen. Oder, schoß es Jim ein wenig hektisch durch den Kopf, so wie mit Fellen bekleidete Höhlenbewohner für gewöhnlich abgebildet wurden.
    Aber zwischen dem da und einem Höhlenbewohner gab es zwei Unterschiede. Nein, drei. Der erste war seine gewaltige Größe. Der zweite, daß er offenkundig an Land genauso zu Hause war, wie er es vermutlich unter Wasser gewesen war, daß er also sowohl Luft als auch Wasser atmen konnte. Aber der dritte Unterschied war der erstaunlichste von allen. Der Mann oder die Kreatur - oder was immer er auch war - lief nach unten hin spitz zu.
    Kurz gesagt, unterhalb seines gewaltigen Kopfes hatte er nach Riesenstandard eher schmale Schultern und eine Brust, die im Verhältnis zu den Schultern nur geringfügig kleiner war. Aber von dort aus lief er nach unten hin spitz zu, bis hin zu den Füßen, die nicht mehr als viermal so groß wie diejenigen Jims sein mochten.
    Dasselbe ließ sich von seinen Händen nicht behaupten, die nicht nur groß genug schienen,
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