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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze
Autoren: Gordon R. Dickson
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sagte Liseth. Sie klammerte sich abermals an Lachlans Arm. »Habt Ihr das gehört?«
    »Natürlich habe ich es gehört!« entgegnete Lachlan, im Ton rücksichtsvoller als bei seiner Wortwahl. »Dann nimmt also für die Burg de Mer und auch uns alles ein gutes Ende. Es gibt keinen Grund, weshalb wir nicht schon morgen nach Schottland aufbrechen sollten, Liseth.«
    »Nicht so hastig!« widersprach Liseth und machte sich von ihm los. »Vorher möchte ich noch richtig Hochzeit feiern, und das bedeutet, daß noch einige Monate hingehen werden, bis das Hochzeitskleid fertig ist und sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen und alle Gäste eingeladen sind...«
    »Ihr wollt Lachlan heiraten?« fragte Jim verwirrt.
    »Aber ja«, antwortete Liseth. Abermals faßte sie Lachlan beim Arm und sah zu ihm auf. »Sobald wie möglich, mein Herzblatt.«
    Die letzten Worte waren eher an Lachlan gerichtet gewesen als an Jim.
    »Aber ich dachte...«, stammelte Jim. »Auf dem Gang vor Brians Zimmer dachte ich, er wäre Euer...«
    »Was soll das bedeuten?« fragte Lachlan mit finster zusammengezogenen Brauen.
    »Also, ich...«, setzte Jim an, doch Liseth fiel ihm ins Wort.
    »Es war meine Schuld, Lachlan«, meinte sie. »Ich habe Sir James gesagt, wie sehr ich Euch liebe, habe aber vergessen, Euren Namen hinzuzufügen; und da wir gerade aus Sir Brians Zimmer getreten waren, mußte Sir James daraus schließen, ich liebte Sir Brian.«
    Sie wandte sich an Jim.
    »Seit ich ein kleines Mädchen war«, sagte sie, »gab es für mich immer nur Lachlan. Wir sind einander schon seit Jahren versprochen. Deshalb kam er uns auch besuchen -weil er uns die Kunde von der drohenden Invasion überbringen wollte und sich Sorgen um mich machte, sollte die schottische Armee in unsere Nähe kommen.«
    »Hm«, machte Jim. »Ich verstehe.«
    Lachlan blickte mittlerweile nicht mehr ganz so finster drein. »Seid Ihr sicher, daß es sich bloß um ein Mißverständnis gehandelt hat?« wandte er sich an Liseth.
    »Aber gewiß doch«, warf Jim hastig ein. »Jetzt ist mir alles klar. Wie konnte ich nur so dumm sein?«
    Um seinen Irrtum zu betonen, schlug er sich mit der rechten Faust dramatisch an die Stirn. Bei diesen Leuten konnte man gar nicht übertreiben.
    »Also, wenn das so ist...« Lachlans Miene hatte sich vollständig aufgehellt, und er lächelte wieder. »Dann ist ja alles gut...«
    Abermals verfinsterte sich seine Miene, wenn auch weniger stark als zuvor.
    »Abgesehen davon, daß wir noch zwei Monate mit der Heirat warten sollen, Liseth«, sagte er. »In Schottland macht man das ganz anders...«
    »Es ist mir egal, wie man es in Eurer wilden Heimat macht!« erwiderte Liseth. »Hier sind wir in Northumbrien und in der Burg de Mer, wo ich zu Hause bin, und ich werde so heiraten, wie ich es will, und dazu braucht es zwei Monate!«
    Sie funkelte Lachlan an, der auf der Stelle dahinschmolz.
    »Nun gut«, meinte Lachlan, »jetzt haben wir schon so lange gewartet, da kommt es auf zwei Monate auch nicht mehr an. Aber trotzdem...«
    »Laßt es gut sein!« fiel ihm Carolinus plötzlich ins Wort. Er hatte die ganze Zeit über ungeduldig mit dem Fuß gescharrt.
    Lachlan starrte ihn fassungslos an.
    »Was habt Ihr gesagt?« fragte er. »Ich soll meine Hochzeit gut sein lassen?«
    »Unsinn! Schweigt still«, befahl Carolinus; und wenngleich Lachlan sogleich wieder den Mund bewegte, kam kein Laut heraus. »Ich habe bloß gemeint, zu diesem Thema wurde bereits genug gesagt. Wir haben wichtigere Dinge zu erledigen, und ich möchte, daß Ihr alle dabei zugegen seid. Hört mir nun zu, während ich mit jemand ganz anderem rede.«
    »...wieder sprechen?« platzte Lachlan heraus; offenbar handelte es sich um das Ende eines Satzes, den Carolinus mit einem magischen Befehl unhörbar gemacht hatte.
    »Wenn Ihr unbedingt wollt«, sagte Carolinus abwinkend, »aber bitte nicht jetzt. Unterbrecht mich nicht, und das gilt für Euch alle. Ihr seid zugegen als Beobachter und um Zeugnis abzulegen.«
    »Was soll das bedeuten?« erkundigte sich Herrac.
    »Schon gut, Sir Herrac, schon gut!« erwiderte Carolinus gereizt. »Wenn Ihr mich dauernd unterbrecht, brauchen wir noch den ganzen Tag dafür. Ich beabsichtige, eine kurze Unterredung mit jemandem zu führen, der mich schon seit einer ganzen Weile zu erreichen versucht. Und zwar mit der Revisionsabteilung.«
    Er blickte ins Leere. Eine Fliege summte dort herum; als Carolinus sie jedoch ins Auge faßte, suchte sie sogleich das Weite.
    »Habt Ihr
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