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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
Autoren: Dragons Spirit
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seinem tiefsten Inneren gelenkt. Völlige Offenheit. Und dann fühlte er etwas. Es war wie ein leichter Druck, der irgendwo in seinem Körper auftauchte, er konnte nicht ausmachen wo. Eine Stimme rief:
    „Du bist soweit, also öffne die Augen und sieh in den See, direkt unter dir!“
    Eric öffnete die Augen. Wenn er nicht wie gelähmt gewesen wäre, wäre er ins Wasser gefallen. Von dort unten, drei Meter unter seinen Füßen, sah ihn etwas an, das er noch nie gesehen hatte. Ein riesiger, tief blau geschuppter Kopf, beinahe schwarz, fast so groß wie er selber, und große, mandelförmige Augen. Eric blinzelte. Er wusste nicht, ob er das, was er da sah, glauben konnte, aber er tat es. Er akzeptierte das Wesen, was da wie ein leuchtendes Bild auf der Wasseroberfläche schwamm. Er sah direkt in die Augen des Tieres, die ihn vollkommen in ihren Bann zogen, ihn fesselten, ihn beherrschten. Sie hatten eine leuchtend goldgrüne Farbe, und trotzdem glaubte Eric, in ihnen ein Feuer brennen zu sehen. Er konnte die Hitze spüren, merkte, wie er sich völlig vergaß. Die Augen des Wesens bohrten sich so tief in sein Inneres dass er sich schon wunderte, überhaupt noch einen klaren Gedanken fassen zu können. Dann, als ob jemand ihm einen Kinofilm zeigen würde, formten sich Bilder vor seinem inneren Auge. Er sah eine Landschaft, bläulich schimmernd und an manchen Stellen die rote Sonne reflektierend. Eric spürte wie aus den Bildern eine Realität wurde, er konnte nicht mehr darüber nachdenken was echt war oder nicht, alles verschmolz zu diesem konzentrierten Erlebnis. Eisplatten, so groß wie Fußballfelder. Das hellblaue Muster im Eis war so bildschön dass er sich wünschte er könnte es malen. Der Himmel war klar und weiß-rote Wolken zogen mit rasender Geschwindigkeit über ihn hinweg. Dann sah er am Horizont etwas am Himmel. Es bewegte sich sehr schnell, wurde immer größer. Erst sah es aus wie ein großer Vogel, doch schon bald erkannte Eric die tiefblaue, leuchtende Farbe, und die mandelförmigen, unbeschreiblichen Augen. Der eiskalte Sturm, der die Wolken wie Schafe vor sich her hetzte, verschwand augenblicklich. Kein Ton, als hätte man nach einer Woche lauter Musik plötzlich den Strom abgestellt. Die Stille war so erdrückend, dass es sich anfühlte als würde man vergessen wie es sich anhörte, zu leben. Das Tier schwebte einen Moment lang im Kreis, dann faltete es die Flügel zusammen und stürzte wie ein Fischadler herab. Im letzten Moment, kaum zehn Meter über dem Boden, klappten die Flügel blitzschnell wieder auf und eine Druckwelle fegte Milliarden von Eiskristallen über den blauen Boden. Der Drache war riesig. Bis zum Kopf mindestens dreizehn Meter hoch und bis zur Schwanzspitze mussten es mehr als zwanzig Meter sein, den langen Hals dazugerechnet. Eric merkte kaum, dass er nie so genau hatte messen können, er hatte nur Augen für die Schönheit des Drachen, der ihn wieder mit seinen lähmenden Augen misstrauisch ansah. Seine Schuppen glänzten leicht und als er die Muskeln und die Krallen des Tieres sah, machte er instinktiv ein paar Schritte zurück. Weiter konnte er nicht denn er war wieder von den Augen eingefangen. Die Wärme, die der Drache ausstrahlte, war angenehm aber sehr stark, das Eis unter ihm begann zu schmelzen. Er senkte den Kopf, roch an Eric, der ihm erschrocken ausweichen wollte, aber nicht konnte. Der Drache schien seine Angst sofort zu bemerken, eine seiner Klauen schlug keinen Meter vor Eric ins Eis und die langen, scharfen Krallen gruben sich langsam und unaufhaltsam und unter splitterndem Knacken in das steinharte Eis. Eric erschrak heftig, in seinem Kopf formten sich die Worte:
    „Wenn du zweifelst, vertraue ich dir nicht…Und das wäre für dich nicht gerade günstig…“
    Eric glaubte, sich verhört zu haben. Er wunderte sich über die Sprache des Drachen. Er hatte irgendetwas Gebieterisches oder Stolzes und vor allem vornehme Sprache erwartet. Aber der Drache schien nicht so zu sein, wie man sie als weise Hüter von Schätzen in Märchenbüchern finden konnte. Eric zitterte. Es beunruhigte ihn, dass das erste, was dieser Riese ihm mitgeteilt hatte, eine Drohung war. Und nun, wo er das Maul des Tieres einen halben Meter vor sich hatte, überlegte er schon wie bequem er darin Platz hätte. Aber er überwand sich. Er kämpfte gegen den Drang an, wegzulaufen, er konnte ja doch nicht. Er vertraute einfach auf die Freundlichkeit des Drachen und hoffte, dass der sein Misstrauen
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