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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf
Autoren: Pierre Pevel
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ist die Königin!«
    Er machte einen Schritt nach vorn, um seine Worte zu bekräftigen. Doch sofort zielten drei Musketiere auf seine Brust und hielten ihn so auf.
    Savelda und die Königin waren nun auf der Brücke. Schon bald würden sie außer Sichtweite sein.
    »Musketiere, auf meinen Befehl!«, rief der junge Offizier und hob die Hand.
    » NEIN !«, schrie La Fargue aus vollem Halse.
    Doch der Befehl, den er so sehr fürchtete, wurde nicht erteilt.
    Zum Abschluss des Feuerwerks explodierten am Himmel zwei riesige Kometen in Gold und Azurblau gleichzeitig mit einem Regen aus Dutzenden flüchtigen Sternen. Die Lichter waren so grell, dass sie alle blendeten, außer Savelda, der ihnen den Rücken zuwandte. Die anderen mussten den Blick abwenden und kniffen die Augen zusammen oder hielten schützend die Armbeuge vors Gesicht.
    Dies war der Moment, auf den der Agent der Schwarzen Kralle gewartet hatte. Er stieß Anne über das linke Brückengeländer und sprang dann sofort über das rechte. Die beiden Körper plumpsten mit einer Sekunde Verzögerung hintereinander in das tiefe Wasser des Schlossgrabens. Die Königin war bewusstlos und versank sofort.
    Marciac reagierte als Erster.
    Er stürmte los und löste dadurch ein Musketenfeuer aus, dass die Kugeln nur so über ihn hinwegzischten, als er in den Graben hechtete. Er tauchte unter, ohne dass klar war, ob er getroffen worden war oder nicht. Alle – auch La Fargue und der Leutnant – stürzten an den Rand des Schlossgrabens. Die letzten glühenden Funken, die vom Himmel fielen, spiegelten sich im schwarzen Wasser, während die Gäste der Herzogin am anderen Ende der Schlossanlage dem gelungenen Feuerwerk applaudierten.
    Es folgten unerträglich bange Sekunden des Wartens …
    … dann tauchte Marciac wieder auf, zusammen mit der Königin, die hustete – und somit am Leben war.
    »Ihre Majestät ist gerettet«, verkündete der Gascogner den verblüfften Musketieren. »Würde mir mal jemand zur Hand gehen? Bitte schön?«
    Man eilte ihm zu Hilfe, während auch Almadès und Tréville mit einigen weiteren Blaumänteln durch den Garten herbeigelaufen kamen, und kurz darauf hatte der Hauptmann der Musketiere die Situation wieder unter Kontrolle gebracht.
    Da ihn niemand mehr beachtete, begab sich La Fargue abseits und starrte, die Hände in die Hüften gestützt, lange in den Obstgarten. Die Königin war gerettet, und das war natürlich die Hauptsache, aber der Alchemist war wieder einmal entkommen …
    Dann hörte er sagen, dass zwei bewusstlose Musketiere im Obstgarten gefunden worden waren, und da Saint-Lucq nirgends mehr zu sehen war, lächelte er.
    Saint-Lucq rannte durch den Wald, an dem die Kutsche des Alchemisten auf der Straße vorbeifuhr. Er hatte gehört, wie das Gespann am Gittertor des Obstgartens abfuhr, und folgte seitdem seinem Geräusch mit stetem, kraftvollem Laufschritt durchs Unterholz.
    Da er die Ländereien seit Tagen erkundet hatte, kannte er die Route, die die Kutsche einschlagen musste. Zurzeit fuhr sie auf der Straße, die um den Wald herumführte, den das Mischblut selbst als Abkürzung nutzte. Schon bald würde sie sich einer kleinen Brücke nähern und ihr Tempo drosseln müssen, und dort hoffte Saint-Lucq, sie abfangen zu können.
    Der Wald lichtete sich, während die Geräusche des Gespanns immer näher kamen. Saint-Lucq wurde bewusst, dass er zu spät zu kommen drohte. Also verstärkte er seine Anstrengungen, preschte durch das Gestrüpp und schoss mit zerkratztem Gesicht zwischen den Bäumen hervor, in dem Moment, als die Kutsche über die Brücke fuhr.
    »Verpasst!«
    Doch der Alchemist wurde von Reitern eskortiert, von denen einer zurückgefallen war und erst jetzt die Brücke erreichte.
    Saint-Lucq ergriff diese letzte Chance. Ohne langsamer zu werden, nahm er Kurs auf den Nachzügler und sprang mit Schwung von einer Böschung. Der Reiter hatte ihn nicht kommen sehen. Sein Pferd wieherte und kam mit einer großen Staubwolke zu Fall …
    Als es sich verstört wieder aufrappelte, saß das Mischblut auf seinem Rücken und galoppierte mit ihm davon.
    Der Alchemist in seiner Kutsche spürte instinktiv die Gefahr. Er streckte den Kopf aus dem Kutschenschlag, blickte zurück und bemerkte den Reiter, der ihnen auf den Fersen war.
    »Dort!«, brüllte er seinen Wachen über das Hufgetrappel und das Quietschen der Radachsen hinweg zu. »Haltet ihn auf!«
    Dann nahm er wieder Platz und fasste schnell einen Entschluss.
    Er beugte sich vor,
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