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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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gewesen. Erst der lange Flug, dann die Ankunft in Daelbar, die Gespräche mit Gilfea und schließlich die Besprechung mit dem Rat. Er fühlt sich müde und war sehr froh, dass Turondur seine Einladung für den nächsten Tag ausgesprochen hatte. Eigentlich gab es nur noch eine Sache, die Gildofal für diesen Tag plante: ins Bett gehen und schlafen. Überhaupt, ein Bett! Was für ein Traum von einem Gedanken. Seid er das Reservat verlassen hatte, hatte er kein wirkliches Bett mehr gesehen.
    Müde schaute er über die Brüstung auf die Stadt. Es war ein klarer und auch recht milder, sogar sonniger Wintertag gewesen, doch war dieser, wie alle Tage im Winter, früh zuende gegangen. Die Sonne war längst hinter den Bergen verschwunden. Überall flämmte in Daelbar flammten Lichter auf und ließen die Hügel funkeln und glitzern. Diese Stadt kannte keine Dunkelheit. Sie war ein leuchtender Stern dort, wo sonst nur Finsternis herrschte. Gildofal ahnte, dass er sich hier sehr wohl fühlen konnte.
***
    Eine ungeklärte Frage gab es dann allerdings doch noch. Wo sollte er schlafen? Uskav war von Roderick eingeladen worden in dessen Höhle bei Caransil zu schlafen, da er, Roderick, die Nacht eh bei Thonfilas verbringen würde. Der Uruk nahm das Angebot an. Wie es aussah, schien ihn etwas mit Caransil zu verbinden. Denn statt in Rodericks Raum zu schlafen, baute er sich ein Nachtlager direkt in der Höhle des Drachens.
    Und Gildofal? »Du kannst erst einmal bei mir schlafen.«, bot Gilfea an, »Ich habe ein Gästezimmer in meiner Höhle.«
    Gildofal stimmte dankend zu. Nachdem auch diese Frage geklärt war, verabschiedete sich Turondur und Franciscus von der Gruppe. Roderick flog direkt mit Thonfilas auf Lindor, während Caransil sich Uskav mit seinen Klauen krallte. Gildofal und Gilfea blieben noch einen Moment auf dem Berg des Rates.
    »Woran denkst du?«, fragte Gilfea leise, als er sah, dass Gildofal nachdenklich über die erleuchtete Stadt schaute.
    »Es ist so viel passiert. Vor ein paar Wochen, war ich ein ganz nomaler Durchschnittsschüler. Und jetzt stehe ich am Rand des Machtzentrums der wohl wichtigsten Stadt unserer Welt, und weiß nicht mehr, wer ich bin.«
    Statt sofort zu antworten, stellte sich Gilfea an Gildofals Seite und schaute ebenfalls über die Stadt. Mit leise Stimme begann er schließlich zu reden: »Ich weiß was in dir vor geht. Ich habe es selbst erlebt. Du denkst, du hast ein schönes, einfaches Leben und plötzlich aus heiterem Himmel, reißt man dich mit Gewalt daraus heraus. Du weißt nicht, was mit dir geschieht. Alles um dich herum ändert sich und ist in Aufbruch. So fühlte ich mich, als ich vor vier Jahren hier mit Mithval ankam.«
    »Wird es besser?«
    »Ein wenig. Ich habe ein paar Freunde. Einige, wie Franciscus hast du bereits kennen gelernt.«, meinte Gilfea nachdenklich.
    »Und was ist mit Roderick und Thonfilas? Sind das keine Freunde?«
    Gilfea lächelte: »Nein, sie sind meine Familie, so etwas wie meine großen Brüder.«
    »Weil sie, wie du, schwul sind?«
    Gilfea zuckte zusammen: »Nein, die beiden gehörten zu der Gruppe von Drachenreitern, die Mithval und mich nach Daelbar holten. Es waren sieben Drachen und ihre Reiter. Diese sieben sind ein eingespieltes Team. Ich bin immer wieder verblüfft, wie sie ohne viel Worte perfekt zusammen arbeiten können. Turondur mit Toldin gehört ebenfalls dazu. Alle sieben haben mir von Anfang an das Gefühl gegeben, in Daelbar willkommen zu sein.«
    »Na ja, bei deinem Drachen.«, Gildofal wusste nicht, warum er das sagte.
    »Denkst du das wirklich?«, Gilfea war ein wenig entsetzt.
    »Nein...«, gestand Gildofal leise, »Nicht wirklich. Es ist nur... Ich fühle mich eisam. Ich weiß nicht, was kommen wird.«
    »Du bist nicht allein.« , sprach Gilfea zu Gildofal in seinem Geist.

»Bist du ein Uruk oder ein Waschlappen?«
N ARSUL zu U SKAV am ihrem ersten gemeinsamen Flugtag.
    Obwohl Gildofal hundemüde war, lag er in seinem Bett und bekam kein Auge zu. Tausende Gedanken gingen ihn durch den Kopf. Er hatte sein Ziel erreicht. Er war in Daelbar. Und nun? Sollte er ein Drachenreiter werden? Warum war Turondur nicht auf darauf eingegangen, dass er ein Lycanthrop war? Hatte sich Gilfea wirklich in ihn verliebt? Wie sollte er damit umgehen? Das Thema brachte ein paar sehr spezielle Erinnerungen zurück. Gildofal musste an Krotos und seine Spießgesellen von Orks denken, die ihn ständig als Elbenschwuchtel verarscht hatten. Es hatte dazu geführt,
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