Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
dass D’gan den nächsten Paarungsflug in Telgar zu seinen Gunsten manipulieren wollte, war unverkennbar. Nicht, dass D’gans Kaloth alle Drachenköniginnen von Telgar befliegen musste, damit sein Reiter Weyrführer blieb – aber es war unabdingbar, dass er sich mit der Höchsten Königin paarte.
    Bei dem Zwischenruf erstarrte D’gan vor Groll. Er sah K’lior an und erklärte: »Ich habe einen Weyr zu führen, Fort. Ich muss mich verabschieden.«
    Â»Warte, D’gan, ich rufe jemanden, der dich begleitet«, bot K’lior höflich an, denn ein Fremder konnte auf den rutschigen Pfaden leicht ausgleiten.
    Der freundliche Vorschlag schien D’gan zu verärgern, denn er schnauzte ruppig: »Ich finde meinen Drachen auch allein, Fort.«
    K’lior trabte hinter D’gan her, in der Hoffnung, den übellaunigen Mann zu besänftigen.
    Â»C’rion, du weißt doch, wie empfindlich er ist. Warum gießt du immer noch Öl ins Feuer?«, zischte M’tal gereizt dem Weyrführer von Ista zu.
    C’rion lachte vergnügt in sich hinein. Schmunzelnd wandte er sich an den Weyrführer von Benden. »Gib’s zu, M’tal, so übel ist er gar nicht – er nimmt sich nur viel zu wichtig. Ich als der ältere und erfahrene Weyrführer halte es für meine Pflicht, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen, wenn er sich so aufplustert wie vorhin.«
    Â»D’gan ist nun mal jemand, der immer alles besser weiß«, räumte M’tal ein.
    Crion lachte schnaubend. »Nach seiner ersten Dosis Taubkraut wird er schon umgänglicher werden. Und wenn K’lior seinen ersten Kampf gegen die Fäden hinter sich hat, steht er auch nicht mehr so unter Dampf.«
    Nachdenklich schürzte M’tal die Lippen. »Bei D’gan bin ich mir nicht so sicher, ob er sich je wird ändern können.«
    C’rion zuckte die Achseln. »Ich mache mir Sorgen nach dem Beschluss, den Igen Weyr aufzugeben und seine Drachenreiter in Telgar zu stationieren.«
    Â»Damals erschien es sinnvoll«, hielt M’tal ihm entgegen. »Nach der langen Dürreperiode in Igen, dem Tod ihrer letzten Königin und den reichen Ernten in Telgar.«

    C’rion hob die Hand, um jede weitere Diskussion im Keim zu ersticken. »Das ist alles richtig. Aber D’gan bereitet mir Kummer. Er drillt seine Reiter viel zu hart, entpuppt sich als regelrechter Schleifer. Seit er Weyrführer ist, hat Telgar keinen Wettkampf mehr verloren – aber was nützt das, wenn die Fäden kommen?«
    M’tal nickte heftig. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass D’gan jemals seine Pflicht vernachlässigt. Wir Drachenreiter wissen, was uns erwartet.« Mit einer Geste deutete er auf die Sternsteine. »Und bis zum ersten Einsatz dauert es nicht mehr lange.«
    Â»Wie ich hörte, hat deine Königin euch letzte Woche ein großes Gelege beschert«, wechselte C’rion das Thema. »Ich gratuliere.«
    M’tal lachte. »Hast du vor, mir ebenfalls ein Angebot zu machen, wie unser geschätzter Weyrführer von Telgar?«
    Â»Nein, ich hatte eher an einen Handel gedacht«, entgegnete C’rion.
    M’tal bedeutete ihm, er möge fortfahren.
    Â»Zwei Eier, aus denen Königinnen schlüpfen werden, alle Achtung«, meinte C’rion. »Das ergibt dann insgesamt vier Königinnen.«
    Â»Das stimmt nicht ganz«, stellte M’tal richtig. »Eines der Eier enthält einen bronzenen Embryo. Anfangs hatten wir gehofft, es sei ebenfalls ein Königin-Ei, doch dann schob Breth es zum Rest des Geleges zurück.« Die Drachenköniginnen platzierten die Eier, die eine Königin enthielten, immer an einem besonderen Ort in der Brutstätte, den sie sorgsam bewachten.
    Â»Trotzdem …«
    Â»Hältst du Ausschau nach frischem Blut, C’rion?«
    Â»Es gehört zu den Aufgaben eines Weyrführers, für die Kampfkraft und Stärke des Weyrs zu sorgen«, bestätigte C’rion. »Aber ich dachte eher daran, dass man einer neuen Königin die Ehre erweisen sollte, ihr eine gute Auswahl an Anwärterinnen für eine Partnerschaft zur Verfügung zu stellen. Bestimmt wirst du dich auf die Suche nach einer geeigneten Weyrherrin begeben.«
    M’tal prustete los. »Es geht um J’trel, nicht wahr? Du möchtest diesen alten Halunken gern los werden und zu uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher