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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut
Autoren: Todd McCaffrey
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sieht ganz danach aus, als hätte dein kostbares Wundermittel nicht gewirkt!«
    Lorana sprang auf und starrte Minith an. Die goldene Haut der Königin hatte eine beinahe orangerote Tönung angenommen; ihr Kopf hing schlaff herab, und sie litt an Atemnot.
    Â»Jetzt hast du erreicht, was du wolltest! Du hast auch meinen Drachen getötet!« Drohend erhob sich Tullea aus ihrer kauernden Haltung.
    Â»Nein, Tullea, du irrst dich. Es ist alles ganz anders!« Beim Klang von B’niks Stimme zuckten beide Frauen überrascht zusammen. Sie drehten sich um und sahen, wie er in Begleitung von M’tal Ariths Weyr betrat. »Die Kur wird sehr wohl wirken!«
    Aus dem Beutel, der von seinem Gürtel hing, zog er eine kleine Injektionsspritze, die genauso aussah wie jene, die Lorana bei Arith benutzt hatte. Dann ging er in Caranths Weyr. Er weckte seinen Drachen und gab ihm eine Injektion, während er die ganze Zeit über beruhigend auf ihn einredete.
    M’tal trug eine äußerst selbstgefällige Miene zur Schau. »Wisst ihr«, platzte er heraus, »ich habe mich schon seit Langem gefragt, warum die Leute vom Hochland Weyr vor einigen Planetenumläufen so ruppig wurden, richtig ungenießbar.«
    Hinter ihm erklangen Schritte; Kindan, Ketan und Salina trafen ein.
    Verschmitzt grinste B’nik den alten Weyrführer an. Lorana blickte verdattert von einem zum anderen.
    Â»An dem Ort, dem ich gerade einen Besuch abgestattet habe, rühmt man dich als die Retterin der Drachen von Pern, Lorana«, erklärte M’tal schmunzelnd.
    Â»Ja, richtig, der Hochland Weyr!« Mit der flachen Hand schlug sich Kindan gegen die Stirn.
    Â»Ganz genau«, sagte M’tal. Abermals wandte er sich an Lorana. »Dein
Heilmittel hat gewirkt. Aber es reicht nicht aus, damit gesunde Drachen aus ihren Eiern schlüpfen …«
    Â»Sie müssen alt genug sein, um fliegen zu können!«, ächzte Lorana, der ein Licht aufging.
    Â»Tullea, es ist an der Zeit, aufzubrechen«, verkündete B’nik und deutete auf Minith.
    Â»Sie ist nicht in der Lage zu fliegen!«, protestierte Tullea.
    Â»Sie kann fliegen, und sie wird fliegen!«, erklärte B’nik mit Nachdruck. »Denn sie ist geflogen!«
    Â»Wohin soll ich gehen?«, fragte Tullea.
    Â»Du begibst dich in den Hochland Weyr, und zwar in eine Zeit, die drei Planetenumläufe in der Vergangenheit liegt. Du musst die Leute warnen und D’vin davon überzeugen, dass er den Weyr sperrt.«
    Â»Ich soll in der Zeit zurückspringen?«, wiederholte Tullea und sah von B’nik zu M’tal. »Und mich in den Hochland Weyr begeben?«
    Â»Die Krankheit wird sich dort nicht ausbreiten, weil du die Weyrbewohner dazu bringst, ihren Weyr zu isolieren«, erläuterte M’tal.
    Â»Aber ich kann nicht allein gehen!«, schrie Tullea und warf verzweifelte Blicke um sich.
    Ketan trat an sie heran. »Ich begleite dich«, versprach er.
    Â 
    Tullea war kaum fort, und die anderen hatten sich gerade in die Küchenkaverne gesetzt, um sich bei einem Frühstück von ihrer Verblüffung zu erholen, da spürten sie die Ankunft eines Drachen aus dem Dazwischen .
    Lorana stürzte nach draußen in den Kraterkessel.
    Â»Minith!«, rief sie. »Wieso bist du schon zurück?«
    Tullea sprang von ihrem Drachen. Die Königinreiterin lächelte freundlich und wirkte so entspannt, wie Lorana sie noch nie gesehen hatte.
    Und sie war älter geworden, fiel Lorana auf.
    Tullea blickte das Mädchen prüfend an, und ihr Lächeln zog sich in die Breite. »Lorana«, rief sie überschwänglich. »Ich weiß, für euch ist nur ein kurzer Moment vergangen, ich hingegen …« Sie brach ab, weil sie nicht weitersprechen konnte.
    Nachdem sie ein paarmal krampfhaft geschluckt hatte, nahm sie einen neuen Anlauf. »Du hast die Drachen gerettet, und zwar alle Drachen von Pern.« Zärtlich tätschelte sie ihrer goldenen Königin den Hals. »Du hast meine Minith vor dem Tod bewahrt.«

    Wieder musste sie eine Pause einlegen, weil die Emotionen sie zu überwältigen drohten. »Ich entschuldige mich für die fürchterlichen Dinge, die ich zu dir sagte. Jetzt weiß ich, wie schäbig und ungerecht ich dich behandelt habe, und diese Herabwürdigung hast du wirklich nicht verdient«, sagte sie zerknirscht.
    Ketan fühlte sich bemüßigt, eine Erklärung
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