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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut
Autoren: Todd McCaffrey
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gegeben haben, zwei Genkarten zu zeichnen.«
    Â»Möglicherweise ist es doch relevant, eine Kur für die Feuerechsen zu finden«, meinte Ketan. »Allem Anschein nach sind sie für dieselben Krankheitskeime anfällig, die auch den Drachen zusetzen.«
    Â»Soll das bedeuten, dass jedes Mal, wenn die Feuerechsen sich mit einem Erreger anstecken, den ihr Immunsystem nicht verkraften kann, auch unsere Drachen gefährdet sind?«, erkundigte sich B’nik. »Dann frage ich mich nur, wieso das nicht schon viel früher passiert ist.«
    Â»Weil die Bakterien Zeit brauchen um zu mutieren«, erwiderte Lorana zerstreut. Sie blickte vage auf die Diagramme, ohne sie wirklich zu sehen. »Nach einer Weile können tödliche Parasiten im Übrigen auch zu Symbionten mutieren.«
    Â»Symbionten?«, wiederholte B’nik verständnislos.
    Â»Das sind winzig kleine Organismen, die mit ihrem Wirtskörper in Harmonie leben«, erläuterte M’tal. »So wie die Bakterien, die den menschlichen Darm besiedeln.«
    Â»Oder auf unserer Haut leben«, fügte Ketan hinzu. »Auf unserer Hautoberfläche sitzen Bakterien, die dabei helfen, uns vor Infektionen zu schützen.«
    Â»Mir kommt es vor, als würden die Menschen dauernd krank«, warf B’nik ein. »Nun ja, die Drachenreiter weniger, jedenfalls erkranken sie nicht so häufig wie die Leute, die in Burgen wohnen.«
    Â»Krankheiten können manchmal in Zyklen auftreten«, ergänzte Lorana. Sie erinnerte sich an das, was sie über Mutationen und die genetischen Codes gelernt hatte. Dann seufzte sie und sah Salina an.
    Â»Die jetzige Krankheit können wir vielleicht kurieren, aber was wird mit den nächsten Seuchen, die eventuell auftreten?«, fragte sie.

    Â»Den nächsten Seuchen?«, wiederholte B’nik nervös.
    Â»Keine Sorge, vielleicht haben wir ja hundert Planetenumläufe lang Ruhe – oder sogar noch länger«, versetzte Kindan.
    Â»Aber irgendwann einmal wird es passieren«, hielt Ketan ihm entgegen. »Und was dann? Können wir diese Räume für unsere Nachkommen konservieren?«
    Â»Ich glaube nicht, dass genug genetisches Material übrig bleiben wird, um vielleicht später ein Heilmittel zu schaffen«, gab Lorana zurück. »Wir selbst haben nur so viel zur Verfügung, um höchstens vier Dosen einer Kur herstellen zu können.« Sie schaltete eine Pause ein. »Natürlich wäre da noch die Wachwher-Kur«, fügte sie hinzu.
    Â»Wie bitte?«, platzte M’tal heraus.
    Lorana biss sich auf die Lippe, ehe sie antwortete. »Eines der Fläschchen war besonders gekennzeichnet. Heute früh las ich etwas darüber. Windblüte selbst stellte das Mittel her, kurz vor ihrem Tod. Es war gewissermaßen als allerletzter Ausweg gedacht, wenn nichts anderes mehr wirkt.«
    Sie räusperte sich ein paarmal, ehe sie fortfuhr. »Dieses Mittel sollte einen Wachwher in einen Drachen verwandeln.« Ein gequälter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Was ich Arith gab, war eine Mischung aus allen vier Mitteln.« Plötzlich fing sie an zu schluchzen. »Und das hat sie letzten Endes umgebracht!«
    Â»Das kannst du nicht wissen«, widersprach Salina energisch. »Arith war krank.«
    Â»Dein Drache wäre so oder so gestorben«, fügte Ketan hinzu. Sein Tonfall und seine Mimik erinnerten Lorana an den Verlust, den er selbst erlitten hatte, und dass auch Salinas Drache der Krankheit zum Opfer fiel.
    Lorana dachte bei sich, es sei ein seltsames, trauriges Band, das sie mit den beiden anderen ehemaligen Drachenreiter vereinte.
    Die melancholische Stimmung wurde unterbrochen, als Schritte auf dem Korridor hallten, die sich rasch dem Labor näherten.
    Â»Lorana!«, keifte Tullea und kam mit blitzenden Augen hereingerauscht. »Schon wieder hast du einen Schaden angerichtet! In Miniths Gelege befinden sich fünf Eier mit abgestorbenen Embryonen. Fünf Totgeburten! «
    Mit erhobenen Armen stürzte sie sich auf Lorana. Sofort stellten sich M’tal, Salina und Ketan zwischen die beiden Frauen. Kindan pflanzte sich breit vor Lorana auf, um sie vor Tulleas wütenden Blicken abzuschirmen.

    Â»Und du!«, fuhr Tullea B’nik an. »Was wirst du jetzt unternehmen? Du hast das alles zugelassen und keinen Finger gekrümmt, um einzugreifen!« Ihr Zorn richtete sich nun auf ihren Weyrgefährten,
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