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Dolly - 08 - Eine aufregende Mitternachtsparty

Dolly - 08 - Eine aufregende Mitternachtsparty

Titel: Dolly - 08 - Eine aufregende Mitternachtsparty
Autoren: Enid Blyton
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und
klein wahrscheinlich”, sagte Yella kichernd.
„Aber die Törtchen waren gut”, stellte Judith fest.
Der Meister der Kochkunst
    Maitre Duval betrieb die Kunst des Kochens wie eine heilige Handlung und verlangte absolute Ehrfurcht jedem seiner Worte und Handlungen gegenüber. Manchmal hörten sich seine Vorträge wie reine Poesie an, und kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, dabei an so etwas Profanes wie Kohlrouladen oder weiße Bohnen mit Rauchfleisch zu denken.
    So sagte er etwa: „Isch abe ier eine wunderschöne Weißkohl vor mir – nischt zu groß, nischt zu klein, die Farbe von Elfenbeinweiß bis in zarte Ellgrün. Jetzt löse isch vorsichtig die äußere Blätter ab…”
    Es klang wie Gesang, und seine Hände lösten die Blätter so liebevoll, als wickle er einen Säugling.
Nun war es an den Mädchen, die alle so einen zauberhaft schönen Weißkohl vor sich liegen hatten, die Blätter abzulösen. Wie machte es Maitre Duval nur, daß die Blätter keine Risse bekamen? Nur Marianne schaffte es halbwegs, ein Blatt von dem Kohlkopf zu lösen, ohne daß es in Fetzen traurig am Strunk hing. Maitre Duval sah die Bescherung und verzog das Gesicht, als hätte man ihm etwas Unanständiges gezeigt. Sein Feingefühl war zutiefst verletzt.
„Nun, Mesdemoiselles, legen wir unsere Blätter für zehn Minute in koschendes Wasser, dann wir kühle sie in ein wenisch kalte Wasser ab und legen sie zum Trocknen auf eine saubere Tuch.”
„Ich komme mir vor wie im Säuglingspflegekurs”, flüsterte Dolly und badete ihr Kohlblatt liebevoll im kalten Wasser. Maitre Duval warf ihr einen strafenden Blick zu.
„Für die russische Kohlröllschen kochen wir nun den Reis fünfzehn Minute, schütteln ihn auf ein Sieb und…”
„… baden ihn ebenfalls in kaltem Wasser”, fuhr es Dolly heraus.
„Rischtig!” sagte Maitre Duval zufrieden. „Jetzt drehen wir Ammeifleisch und fetten Speck dursch die Maschine – wer von Ihnen möschte das machen?”
Will meldete sich. Fleisch durch die Maschine zu drehen konnte eigentlich keine so schwierige Aufgabe sein. Allerdings hatte sie vergessen, daß zunächst einmal die Maschine zusammengesetzt werden mußte. Will stand ratlos vor einer Anzahl von Einzelteilen und versuchte Vermutungen darüber anzustellen, was nun eigentlich wohin gehöre. Maitre Duval stand mit undurchdringlichem Gesicht neben ihr und beobachtete ihre Versuche.
Endlich schien es zu stimmen. Das Ding sah aus wie ein Fleischwolf und drehte sich sogar. Frohgemut stopfte Will große Fleischbrocken in den Trichter und begann zu drehen. Sie drehte und drehte. Die Fleischbrocken schienen auf der Stelle zu rotieren – Hackfleisch kam jedenfalls unten keines heraus. Will stopfte noch mehr hinein. Die Masse macht’s, dachte sie sich. Irgendwann muß es dem Zeug da drin ja mal zu eng werden, und wenn ich es oben nicht rauslasse, kann es nur unten…
Auf den Gesichtern der Mädchen malte sich ungläubiges Erstaunen. Will stopfte und stopfte. Von Hackfleisch keine Spur. Zu sämtlichen anderen Öffnungen, an den Schrauben, am Drehhebel, quoll Fleischsaft und rosa Brei heraus, da wo man es erwartete, zeigte sich nichts.
„Sie sollten Ihren Gästen Spiegeleier anbieten oder sie ins Restaurant schicken, Mademoiselle”, sagte der Maitre mit leidender Stimme. „Glauben Sie nischt auch, daß Sie ein Kleinischkeit übersehen aben?”
Will schaute verwirrt zu ihm auf. Auf der Stirn standen ihr bereits etliche Schweißtropfen von der Anstrengung. Maitre Duval nahm mit schmerzlich verzogenem Gesicht die Maschine – die bis obenhin von einem unappetitlichen Brei angefüllt war – auseinander.
„Jer – Sie aben dem Messer verkehrt erum ineingesetzt. Ohne Messer die Maschine kann nischt schneiden!”
„Ich Obertrottel!” Will schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Aber das muß einem ja auch mal gesagt werden.”
Maitre Duval hatte die Maschine richtig herum zusammengesetzt und hatte Fleisch und Speck in Sekundenschnelle durch die Maschine getrieben. Jetzt war es an den Mädchen, Zwiebeln und Knoblauch nach seiner Anweisung zu schneiden.
„Mais Mesdemoiselles! “Was isch muß sehen! Aben Sie nosch niemals ein Zwiebel geschnitten? Nun – wir müssen üben!”
„Das überleb ich nicht!” stöhnte Anita, der schon jetzt die dicken Tränen herunterrannen.
Maitre Duval schien solche Kleinigkeiten wie tränende Augen zu übersehen. Er schien über so etwas ohnehin erhaben zu sein.
Aber jetzt kam für die Mädchen eine
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