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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg
Autoren: Enid Blyton
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beim Frühstück. „Aber ich wünschte, sie besäße ein wenig mehr Sinn für Humor. Sie versteht einfach keinen Spaß. Immer glaubt sie, man wolle ihr zu nahe treten.“
    „Zum Beispiel Irene mit ihren musikalischen Träumereien“, sagte Britta. „Und dabei ist es Irene ganz Ernst. Schau sie nur an: schuschaschusch-schuscha-schuscha macht sie und starrt mit feurigen Augen in die Bäume!“
    Alice lächelte schalkhaft. Sie ging zu Irene, tippte sie auf die Schulter. „Sag, Irene, darf ich auch husch-husch spielen?“ Und bevor die verdutzte Irene begreifen konnte, hatten sich die Mädchen hintereinander aufgestellt und begannen mit Puffen und Zischen Eisenbahn zu spielen.
    Amanda schaute geringschätzig auf die anderen. Was für eine Schule! dachte sie. Auf Burg Adlerhorst würden jetzt alle Tennis trainieren oder sonst etwas Vernünftiges tun!
    „Bleib so, Amanda, bleib so“, sagte plötzlich Britta und betrachtete spöttisch Amandas böses Gesicht. Sie hatte den Skizzenblock vorgezogen und zeichnete eifrig drauflos. Amanda hatte keine Ahnung, was da vor sich ging. Sie war ja neu in der Klasse und wußte nicht, daß Britta zeichnen konnte. Erschrocken sah sie, daß Britta ihren Gesichtsausdruck genau getroffen hatte. Sie versuchte, ihr das Skizzenbuch wegzunehmen, aber Britta war auf der Hut.
    „Ich mag das nicht“, sagte Amanda erregt. „Ich dachte gerade daran, daß wir auf meiner alten Schule jetzt keinen Blödsinn treiben, sondern an der frischen Luft Tennis trainieren würden.“
    „Ach wirklich?“ sagte Martina kalt. „Dann ist es sicher deiner Aufmerksamkeit entgangen, daß es zur Zeit in Strömen regnet?“
Tatsächlich, das hatte Amanda nicht bemerkt! Sie war zu sehr damit beschäftigt, den anderen ihre Verachtung zu zeigen. Mit einem bitterbösen Blick auf Martina wandte sie sich ab. Wenn Blicke töten könnten…! dachte Dolly.
Amanda ging in die Ecke, wo der Radioapparat stand. Sie begann, an den Knöpfen herumzufummeln, und fand schließlich eine Sportsendung. Der Sprecher war sehr aufgeregt, und seine Stimme dröhnte laut durch den Gemeinschaftsraum.
Niemand mochte darum bitten, das Radio leiser zu stellen. Dolly stieß Susanne an und deutete zum Fenster. Der Regen hatte aufgehört. Susanne grinste. Sie gaben den anderen Zeichen, den Raum unbemerkt von Amanda zu verlassen. Eine nach der anderen schlich auf Zehenspitzen hinaus, und Dolly schloß lautlos die Tür. Sie eilten in den Umkleideraum zu ihren Schränken, zogen Tennisschuhe an, ergriffen ihre Schläger und liefen auf die Spielplätze.
„Hoffentlich sieht sie uns!“ schnaufte Martina.
Amanda sah sie. Die Sendung ging zu Ende, und sie schaltete das Radio aus. Plötzlich kam ihr zum Bewußtsein, wie still es im Raum war. Sie drehte sich um… aber da war niemand mehr. Von draußen hörte sie Stimmen und das Plopp-Plopp von Tennisbällen. Sie eilte ans Fenster und schaute hinunter. Diese Biester! Das hatten sie doch nur getan, um sie zu ärgern.
Nach dem Läuten der Glocke kamen die Mädchen lachend zurück. „Pech für dich, Amanda!“ rief Martina. „Aber mach dir nichts draus. Vielleicht hast du nächstes Mal mehr Glück.“
Wie sonst hatten sich die Mädchen auch dieses Mal sehr schnell eingelebt. Die Sommermonate waren immer am schönsten. Man konnte tausend Dinge unternehmen, und für alle, die gern schwammen, gab es das herrliche Schwimmbecken.
Wer wollte, konnte noch vor dem Frühstück ein Bad nehmen. Wenn das Wasser warm genug war, rannten die Mädchen den steilen Pfad zum Schwimmbecken hinunter.
Die meisten schwammen gern, nur ein paar nicht. Manche hatten nicht schwimmen gelernt und deshalb Angst, andere aber konnten kaltes Wasser nicht leiden und haßten das Schwimmbecken geradezu.
Zu ihnen gehörten Evelyn und Margret.
Auch die Neue aus Frankreich schüttelte sich bei dem bloßen Gedanken an Schwimmen. Als sie einmal zum Zuschauen herunterkam, traf ein kleiner Spritzer ihre Füße, und da schrie Nicolette schon erschrocken auf.
„Nicolette, sei nicht albern!“ rief Fräulein Pott, die zufällig in der Nähe war. „Wenn du noch einmal wie eine dumme Erstkläßlerin quietschest, ziehe ich dich eigenhändig aus und werfe dich hinein. Warum bloß deine Tante sich nicht darum kümmert!“
Nun, die beiden französischen Lehrerinnen fanden keinen Gefallen am Schwimmen. Niemals würden sie jemanden dazu zwingen. Die Begeisterung für solche Sachen war ihnen vollkommen unverständlich.
„Ich gehe wieder“, verkündete
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