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Dönerröschen

Titel: Dönerröschen
Autoren: Jaromir Konecny
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verunsichern. Mein Hirn wie leer gesaugt. Alles Blut weg. Ich war nackt und bereit, meine Jungfräulichkeit auf dem Altar der Liebe zu opfern.
    Und plötzlich BUMM von unten. Riesenradau! Scheiße! Ist ihre Familie doch früher zurückgekommen? Angst pumpte mein Blut wieder hoch.
    Klar könnte ich jetzt erzählen, dass wir die Gästezimmertür nicht mehr von innen aufmachen konnten und Oma uns beide nackig im Gästezimmer erwischte. Doch das wäre nicht die Wahrheit. In Wirklichkeit war’s nicht so. Es war anders. Noch blöder. Wie? Nee! Das verrate ich noch nicht!
    »Sicher die Katzen«, sagte Bebisch.
    Nackt hüpfte ich aus dem Bett. »Ich gucke schnell nach. Zur Sicherheit.«
    »Mach die Tür nicht wieder zu!«, rief Bebisch, als ich hinaustrat und die Gästezimmertür hinter mir zuschlagen wollte.
    »Keine Angst«, sagte ich. »Die Technik hab ich jetzt drauf.« Ich machte die Tür zu und wieder auf. »Siehst du?«
    Noch mal schloss ich die Tür und schlich mich vorsichtig nach unten. Glück! Glück! Doch die Katzen. Miezi hatte unten einen Eimer umgeschmissen. Weiter kuscheln! Ich stürmte die Treppe wieder hoch und klopfte an die Tür. Du musst immer anklopfen, wenn sich im Zimmer eine nackte Dame befindet. »Ich bin’s!«, rief ich. »Alles in Ordnung!«
    »Komm rein!«, rief Bebisch. Unter der Tür war ein etwa drei Zentimeter breiter Spalt, wir konnten uns gut hören. Ich drückte die Klinke nach unten. Vielleicht konnte ich für die Tante eine Einleitung schreiben, wie sie die Tür auch ohne ihren Mann aufmachen konnte, he, he, he. Doch die Scheißtür ging nicht auf. Echt jetzt!
    »Komm schon!«, rief Bebisch.
    Ich probierte es noch mal, zweimal, dreimal. »Es geht nicht!«
    »Du genialer Techniker du! Ich ziehe mich besser wieder an.«
    »Nein!!!«, brüllte ich. Das gab’s doch nicht! So kurz vor dem Ziel und eine voll blöde, bescheuerte, beschissene, verfluchte und zugenähte Tür trickste mich aus. Ziemlich fies, oder? Ich probierte mit der Klinke einen Trick nach dem anderen, Bebisch stand jetzt schon angezogen hinter der Tür und feuerte mich an: »Das schaffst du schon!« Doch nichts half. Die Tür ging nicht auf.
    »Soll ich sie eintreten?«, brüllte ich. »Grhrhrh!« Vielleicht würde die Tür von selbst aufspringen, wenn ich ihr Angst machte.
    »Nee! Das könnten wir keinem erklären.«
    »Kannst du meine Kleider durch die Spalte unter der Tür schieben? Wenn die jetzt kommen und mich hier nackt erwischen … wir haben hier an der Tür schon sicher eine Stunde vertrödelt.«
    Bebisch schob meine Socken durch die Spalte. »Mehr geht nicht!«
    »Gut! Zumindest bin ich nicht ganz nackt.« Ich zog mir die Socken an, gleich fühlte ich mich besser.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Ich hab gedacht, du kannst jedes Schloss knacken.«
    »Scheiße!«
    »Ich versuche aus dem Fenster auf den Balkon im ersten Stock zu kommen«, sagte Bebisch.
    »Tu’s nicht, Bebisch! Dabei kannst du dir den Hals brechen.«
    »Ich doch nicht!«, sagte sie. »In Bewegung bleiben, ja! Ich bringe dir deine Kleider, und du kannst inzwischen weiter probieren, die Tür aufzumachen. Bebisch verschwand von der Tür. Oh, Gott! Mach, dass sie den Sprung überleben würde! Und wenn sie doch stürzte? Plötzlich sah ich vor mir, wie Bebisch unten leblos in einer Blutlache lag. Nein! Ich musste sie retten! Sie auffangen! Nackt wie ich war, jagte ich die Treppe runter. Im 1. Stock schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Vielleicht sollte ich mir doch in unserem Zimmer etwas zum Anziehen holen, wenigstens eine Boxershorts. Ich jagte weiter. Jede Verzögerung konnte Bebischs Tod bedeuten. Schon wollte ich auf der Treppe ins Erdgeschoss rasen, da ging die Haustür auf. Bebisch? So schnell? Scheißeee! Lena! Egal! Lena durfte mich nackt sehen. Ich musste Bebisch retten. Nackt jagte ich Lena entgegen. »Lass mich ran!«, rief ich. »Neee … eeeh … lass mich durch!« Geschockt blieb sie vor der Tür stehen und starrte mich an! Ha! Eine krasse Überraschung, was? Dein Ex-Mitschüler Jonas machte auf Stripper im Haus einer muslimischen Familie. Heftig, oder? Ich machte die Tür auf, nur einen Spalt breit, um zuerst herauszulugen, ob die Luft draußen rein war. Zum Glück stand der Bauernhof in einer Einöde. Trotzdem waren hier lauter Leute. Babas Auto fuhr gerade mit der ganzen Besatzung in den Hof rein: Baba, Mediha, Saba, Danis und Oma! Fuck! Fast wäre ich ihnen aus dem Haus nackt entgegengerannt. Wie ein California Dream Boy! Der erste
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