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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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für den Winter einrichten und warten, ob sich die Reiter noch mal zeigen.«
    Zustimmendes Gemurmel war zu hören. Elgrim nickte. »So sei es. Thorvald, Du und Dein Sohn Ihr werdet …«
    »Entschuldigt Ältester. Vater«, unterbrach Eric Elgrim. »Der Diener. Er hat mir erzählt, was er belauscht hat.« Eric berichtete den Anwesenden die Geschichte des Dieners.
    »Nun«, meinte Elgrim, nachdem Eric gesprochen hatte, »wir sind nicht in der Lage dem Diener zu helfen, falls es für ihn noch Hilfe gibt. Auch können wir niemanden entbehren, um nach der Amme zu suchen. Aber eines bereitet mir Kummer.« Er strich nachdenklich mit der Hand über seinen Bart. »Ich kenne Tobin, den roten Herold sehr gut. Wir dürfen nicht zulassen, dass er in die Fänge der schwarzen Reiter gelangt. Wir müssen ihn warnen!«
    »Lasst Eric und mich gehen.« Das war Noraks Vorschlag. »Wenn wir uns beeilen, können wir es noch rechtzeitig schaffen.«
    »Norak hat recht«, warf Eric ein. »Sein Dorf liegt keine zwei Tage von hier entfernt. Wenn wir uns sputen, können wir morgen Abend bereits dort sein.«
    »Nein«, entgegnete Thorvald. »Das ist zu gefährlich. Wenn die Reiter schon unterwegs sind, werden sie auch noch Eric und Norak erwischen.«
    Elgrim sah den Dorfschmied verständnisvoll an. »Deine Sorge um Deinen Sohn und um Norak ehrt Dich, Thorvald. Aber wir können Tobin nicht einfach im Stich lassen. Wir müssen zusammenhalten, Thorvald, das weißt Du. Wir müssen einander helfen, wo wir können.«
    »Aber, …« war Thorvalds schwacher Einwand.
    Elgrim hob beschwichtigend die Hand. »Sie melden sich freiwillig und ich bin sicher, die beiden werden auf sich aufpassen. Nicht wahr, meine Freunde?«
    »Keine Sorge Vater, wir kommen wohlbehalten zurück.« Eric lächelte seinen Vater zuversichtlich an. Dieser seufzte und schüttelte den Kopf, gab aber seinen Widerstand auf. Er nickte seinem Sohn zu. Es war ein kurzes Lebewohl für Vater und Sohn. Aber das wussten beide noch nicht.
    »Gut«, erklärte Elgrim. »Lauft und versucht Tobin zu warnen. Nehmt eine Mahlzeit für unterwegs mit, ansonsten leichtes Gepäck. Nachdem Ihr ihn gefunden habt, kommt Ihr sofort wieder zurück. Wir können hier jede Hand gebrauchen.«
    Norak und Eric nickten. Dann schnürten sie ihre Bündel und brachen auf.

3
    »Ich hoffe, die Verbrennungen sind nicht allzu schlimm.«
    Eric sah zu seinem hochgewachsenen Freund auf und lächelte verschmitzt. Es wurde Abend und sie hatten nur noch wenige Meilen bis zum Dorf des Herolds vor sich. »Sehr rücksichtsvoll, dass Du Dich danach erkundigst, jetzt wo die Narben fast verheilt sind.«
    »Sei nicht so unfair. Was hätte ich machen sollen? Zusehen, wie sie Dich massakrieren?«
    »Wie wär’s mit einer Wassersäule gewesen?« Er genoss es, seinen Freund aufzuziehen.
    »Damit hätte ich nicht alle erwischt. Außerdem ist Feuer meine Spezialität, das weißt Du genau.«
    »Komm schon«, lachte Eric. »Du weißt genau, wie dankbar ich Dir bin. Aber nur weil Dein Großvater ein Feuerfetischist war und ein bisschen wirr im Kopf, wenn Du mich fragst, solltest Du die anderen Elemente nicht vernachlässigen.«
    Norak funkelte seinen Freund an. Es missfiel ihm, wenn andere schlecht über seinen Großvater redeten. Selbst wenn es Eric war. Mochte es noch so unbedeutend sein.
    Trotzdem hatte Eric recht. Norak musste sein Wissen über die anderen Elemente vertiefen. Die meisten seiner Versuche waren bisher fehlgeschlagen, aber er besserte sich.
    Früher hatte er immer Probleme mit der Magie. Sein Großvater mühte sich wochenlang, ihm die einfachsten Sprüche einzuhämmern. Merkwürdigerweise hatte er die Zusammenhänge erst nach dessen Tod begriffen.
    Aber seinen Freund diesem großen Risiko ausgesetzt zu haben, war nur das eine. Noch ein anderer Aspekt plagte ihn den ganzen Marsch über. Er entschloss sich, darüber zu reden.
    »Eric«, begann er, »ich hatte wieder einen dieser Träume.«
    »Was für einen Traum?«, fragte Eric, obwohl ihm völlig klar war, wovon Norak sprach.
    »Du weißt schon«, gab Norak kurz angebunden zurück.
    »Mit dem alten Mann?« Eric ließ ihn nicht länger zappeln.
    »Ja.«
    Eric lächelte ironisch. »Was wollte er diesmal?« Noch nie hatte er etwas gewollt. Norak erzählte immer nur von einem alten Mann, der still in einem Raum mit schimmernden Wänden saß. Warum diese Träume Norak so beschäftigten, konnte Eric nicht nachvollziehen.
    »Er sagte, die Suche beginnt.«
    Eric blieb wie angewurzelt
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