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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck
Autoren: Jude Deveraux
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hindeuteten.
    Als sie das Haus gerade verlassen wollte, sah sie unter den schmutzigen Tellern die Ecke eines Briefbogens.
    Mac kam in diesem Augenblick in das Blockhaus zurück. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst vor der Haustüre auf mich warten?« sagte er gereizt. »Kein Mensch weit und breit! Die Kühe sind nicht gemolken, die Schweine nicht gefüttert. Was hast du denn da?«
    »Ich glaube, Leah und Kimberly sind in Schwierigkeiten«, flüsterte Linnet und las ihrem Mann dann laut Kimberlys Brief vor.
    »John Hammond ist also der Tänzer«, sagte Mac nachdenklich.
    »Devon«, flüsterte Linnet, »Bud und Cal wollten uns heute in der Stadt besuchen. Sie können also Leah und Kim nicht helfen, wenn sie dort anklopfen.«
    »Die beiden Frauen werden sich doch nicht ohne männlichen Beistand mit dem Tänzer anlegen wollen, oder?« meinte Mac ungläubig; ließ aber seiner Frau keine Zeit zum Antworten. »Du steigst wieder auf dein Pferd und reitest so schnell du kannst in die Stadt zurück! Dann schicke jemanden los, der Wes benachrichtigt, und einen anderen hierher, damit er sich um die Tiere kümmert. Du selbst aber«, fügte er drohend hinzu, »bleibst in Sweetbriar. Mir behagt das Ganze nicht.«
    »Devon«, begann Linnet, »vielleicht solltest du erst ein paar Leute zusammenholen, die dir helfen . ..«
    »Keine Zeit mehr dafür«, war alles, was er ihr noch sagte, ehe er ihr rasch einen Kuß gab und aus dem Haus stürmte.
    Es wurde gerade dunkel, als Kim und Leah das Haus John Hammonds erreichten.
    »Bist du sicher, daß du das ganz allein in die Hand nehmen kannst?« flüsterte Kim, als Leah in einiger Entfernung vom Haus aus dem Sattel stieg.
    »Steig auch vom Pferd und sei still. Außerdem bin ich nicht allein. Ich habe um Hilfe gebeten«, sagte sie trotzig. »Und du bist ja auch noch da.«
    »Das ist nicht dasselbe, würde ich meinen«, entgegnete Kim, als sie von ihrem Pferd herunterrutschte.
    Nachdem sie die Pferde hinter einem Busch angebunden hatten, damit man sie vom Haus aus nicht sehen konnte, pirschten sie sich an das Gebäude heran. Alle Fenster waren hell erleuchtet, als hätte jemand alle im Haus verfügbaren Kerzen und Lampen angezündet.
    Als ein Schuß die Abendstille zerriß, blickten sich Kim und Leah einen Moment an, ehe Kim wieder zu ihrem Pferd zurücklaufen wollte.
    »Vorwärts!« rief aber Leah, packte Kim beim Arm und zog sie auf das Haus zu.
    Sie rannten über die Veranda und kauerten sich unter ein Fenster. Im Haus schien alles friedlich und normal zu sein. Niemand war zu sehen.
    »Wo ist das Zimmer mit dem geheimen Wandschrank?« fragte Leah im Flüsterton.
    Kim, die offenbar vor Angst nicht sprechen konnte, deutete auf ein entferntes Fenster.
    Leah nahm Kim bei der Hand und zog sie hinter sich her. Sie gingen mit angewinkelten Beinen, damit man ihre Köpfe durch die Scheiben nicht sehen konnte. Als sie unter dem Sims des Fensters kauerten, auf das Kim gedeutet hatte, richtete sich Leah vorsichtig so weit auf, bis sie einen Blick in den Raum werfen konnte.
    Was sie dort sah, entlockte ihr ein Stöhnen. Justin lag in einer Blutlache auf den Dielen und rührte sich nicht.
    Leah kauerte sich wieder auf den Boden. »Justin«, war alles, was sie über die Lippen brachte.
    Sofort stand Kim auf, um ebenfalls einen Blick in das Zimmer zu werfen, und bückte sich ebenso rasch wieder. »Ich glaube, John hat mich gesehen«, sagte sie.
    »Wir müssen uns verstecken«, flüsterte Leah und sah sich auf der Farm um, die ihr vollkommen fremd war. »Aber wo?«
    »Folge mir«, sagte Kim, stand auf, raffte ihre Röcke in die Höhe und rannte mit einer verblüffenden Schnelligkeit in den Wald hinein.
    Leah folgte ihr und rannte, bis ihr Herz zu zerspringen drohte.
    Im Wald hüpfte Kim über umgestürzte Baumstämme und schob Zweige und Dornenruten aus dem Weg, als wären es Strohhalme.
    »Warte, Kim«, rief Leah keuchend. »Halt mal eine Sekunde an!«
    Widerstrebend, Panik in den Augen, gehorchte Kimberly.
    »Wo laufen wir eigentlich hin?« keuchte Leah.
    »In den Wald«, antwortete Kim.
    »Sicher, aber wohin in diesem Wald? Du mußt doch irgendein Ziel vor Augen haben.«
    »Den Wald«, wiederholte Kim stirnrunzelnd, um Luft ringend.
    »Aber .. .«, begann Leah, konnte aber nicht zu Ende sprechen, weil abermals ein Schuß krachte und eine Kugel in den Baum hinter Kims Kopf einschlug. Da hatte nur ein Zoll gefehlt. . .
    Leah sprach ihren Satz nicht zu Ende. Die beiden Frauen begannen wieder zu laufen,
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