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Diese Lippen muss man Kuessen

Diese Lippen muss man Kuessen

Titel: Diese Lippen muss man Kuessen
Autoren: Cathie Linz
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hatte, redete sie sich ein, sie hätte nicht direkt gelogen. Soweit es sie anging, war alles geklärt zwischen Jack und ihr. Diese sprühenden Funken, als sie ihm den Stift gereicht hatte, hatte sie sich sicher nur eingebildet. Sie weigerte sich, etwas anderes auch nur in Betracht zu ziehen.
    “Ist jemand zu Hause?” Diesmal kündigte sich Kayla lieber laut an, bevor sie Jacks Apartment betrat. Sie hatte geklingelt, aber ohne Erfolg. Und was Ernie ihr erzählte, nahm sie nicht mehr ernst. Dass der Portier sie gefragt hatte, ob sie Jacks neueste Freundin war, hatte sie auch nicht gerade begeistert.
    “Sie sind heute schon zum zweiten Mal hier. Nicht, dass ich mich einmischen will”, hatte Ernie in monotonem Tonfall zu ihr gesagt. Sein schütteres Haar war in die Stirn gekämmt, weil er hoffte, dass es so nach mehr aussehen würde, und seine Uniform saß so stramm, dass es aussah, als würden die Knöpfe jeden Moment abspringen.
    Obwohl Ernie behauptete, er würde sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einmischen, spürte Kayla doch, dass er ihr nur zu gern alles über Jack erzählt hätte. Sie hatte ihm aber keine Gelegenheit dazu gegeben. Es war schon nach drei. Sie hatte andere Kunden und andere Dinge zu erledigen, bevor sie für heute Schluss machen konnte. Allerdings hatte sie Ernies Hilfe akzeptiert, um die Lebensmittel nach oben zu befördern.
    „Jack, ich bin’s, Kayla”, rief sie, während sie die Tür aufstieß.
    Sie hatte in einer Hand zwei Plastiktüten. Die Lebensmittel hatten fast achtzig Dollar gekostet, und das meiste war ungesundes Zeug. “Ich habe Ihre Sachen. Ist jemand da? Ich bin weder ein Einbrecher noch eine Bauchtänzerin”, konnte sie nicht widerstehen hinzuzufügen. “Hallo?”
    Sie drang bis ins Wohnzimmer vor, ohne dass Jack mit seiner Krücke nach ihr geschlagen hätte. Tatsächlich war nirgendwo eine Spur von ihm zu erkennen. Für eine n Moment geriet sie in Panik, weil sie dachte, er wäre vielleicht gefallen und hätte sich verletzt. Sie sah ihn schon vor sich, wie er im Schlafzimmer lag, unfähig aufzustehen. Dann hörte sie, dass die Dusche lief.
    Ihr Phantasiebild veränderte sich. Nun stand Jack mit nacktem Oberkörper … womöglich sogar ganz nackt… im Bad.
    “Na toll”, murmelte sie. Es war wirklich nicht gerade hilfreich, heiße Tagträume über einen Kunden zu haben, der möglicherweise in Schwierigkeiten war.
    Was sollte sie tun? An die Tür klopfen und sich erkundigen, ob es ihm gut ging? Ihm mitteilen, dass sie da war? Ganz bestimmt wollte sie nicht, dass er nackt herauskam, und er schien ihr der Typ für so etwas zu sein. Andererseits wollte sie ihn auch nicht erschrecken. Dadurch rutschte er vielleicht aus und verletzte sich noch das andere Bein.
    Als sie das Ohr an die Tür presste, hörte sie ihn singen.
    Okay, das hieß, dass er keine Probleme hatte. Und seine Stimme war gar nicht schlecht. Der Rest von ihm ebenfalls nicht, dachte sie unwillkürlich.

    “Das reicht jetzt”, murmelte sie.
    Schließlich entschied sie sich dafür, eine Notiz zu schreiben, dass sie da war. Die klebte sie an die Badezimmertür. Damit war sie kaum fertig, als das Telefon klingelte. Sie rechnete damit, dass ein Anrufbeantworter anspringen würde, aber nach siebenmal Klingeln hielt sie es nicht mehr aus.
    “Bei Mr. Elliott”, meldete sie sich.
    “Wer ist da?” fragte eine Frau. “Wo ist Jack?”
    Kayla wünschte sich, sie wäre nicht rangegangen. “Unter der Dusche. “
    “Wie bitte? Was soll de nn das für eine Antwort sein?”
    “Die beste, die ich Ihnen geben kann”, erwiderte Kayla. “Soll ich ihm sagen, wer angerufen hat?”
    “Misty. Und er soll mich zurückrufen, sobald er rauskommt!“
    “In Ordnung. Hat er Ihre Nummer?”
    “Er kennt mich in-und auswendig, meine Liebe”, gurrte die Frau und legte auf.
    Kayla hatte kaum eingehängt, da klingelte das Telefon wieder. Automatisch nahm sie ab. “Hallo, hier bei Elliott. “
    “Sie sind nicht Jack! ” stellte eine Frau mit Südstaatenakzent fest.
    “Richtig”, antwortete Kayla fröhlich.
    “Wer sind Sie?” erkundigte sich die Frau. “Sie klingen nicht nach der schnippischen Anwältin, die vorige Woche hinter ihm her war. Und Sie sind auch nicht die Kellnerin mit dem englischen Akzent.”
    Kayla fragte sich allmählich, ob Jack sich sein Bein verletzt hatte, weil er vor unzähligen Frauen hatte fliehen müssen.
    “Mr. Elliott ist im Moment nicht zu sprechen”, sagte sie. “Soll ich eine Nachricht
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