Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diese Lippen muss man Kuessen

Diese Lippen muss man Kuessen

Titel: Diese Lippen muss man Kuessen
Autoren: Cathie Linz
Vom Netzwerk:
Liste geben, kann ich gleich an die Arbeit gehen”, erklärte Kayla.
    Jack starrte sie verständnislos an. “Liste?”
    „Ja, eine Liste der Sachen, die ich für Sie erledigen soll.”
    Ihr mütterlicher Ton störte ihn. “Hören Sie, ich habe schon eine Mutter. Ich brauche keine …“
    “Und wie ich gehört habe, treibe n Sie sie allmählich zum Wahnsinn”, unterbrach Kayla ihn. “Deshalb hat Ihr Onkel mich engagiert.“

    Jack sah sie finster an. “Ich mag es nicht, wenn man soviel Wirbel um mich macht.”
    “Daran werde ich denken. Ihr Onkel hatte den Eindruck, dass es Ihnen vielleicht lieber wäre, wenn eine Fremde für Sie Besorgungen erledigt.”
    Tatsächlich hatte Jacks Onkel gesagt: “Mein Neffe ist unmöglich! Wenn Sie mit ihm fertig werden, dann schaffen Sie alles, und ich versichere Ihnen, dass ich Ihnen nach diesem Auftrag mehr Arbeit aufhalsen werde, als Sie bewältigen können.” Da Mr. Entman ein Mitglied der Handelskammer von Chicago war, konnte er ihr eine Menge Kunden vermitteln, die zu beschäftigt waren, alltägliche Dinge selbst zu tun. Das war womöglich der Durchbruch, auf den Kayla und Diane gewartet hatten.
    Jack dachte nach. Es gab Schlimmeres, als von einer schönen Frau bedient zu werden. Und Kayla trug keinen Ehering. Bedeutete das, dass sie geschieden war? Und noch zu haben?
    “Was halten Sie davon, wenn wir noch mal von vorn anfangen?” Er steckte die Krücke unter den Arm. “Wie wäre es, wenn Sie mir den Namen Ihrer Tochter verraten würden?”
    “Ashley.”
    „Hallo, Ashley, es tut mir leid, dass ich vorhin gebrüllt habe”, entschuldigte er sich in seinem charmantesten Ton.
    Aber bei kleinen Mädchen wirkte der offenbar nicht so wie bei Frauen. Ashley vergrub das Gesicht noch tiefer am Hals der Mutter und gab keine Antwort.
    Nicht, dass Jack das gestört hätte. Das Kind zog den Ausschnitt von Kayla’ s schwarzem Angorapullover so weit herunter, dass ein verlockender Blick auf ihre Schulter möglich wurde. Jacks Sinne erwachten zum Leben. Ihm wurde warm.
    Er betrachtete Kayla’ s Hals, das Kinn, das auf Sturheit hinwies, die Lippen. Es waren sehr schöne Lippen. Die Wangen waren gerötet - immer noch vor Ärger, oder weil sie sich zu ihm hingezogen fühlte? Als er ihr schließlich in die Augen blickte, bekam er die Antwort. Sie sah ihn an, als wäre er ein Herumtreiber und sie eine Königin. Jack war nicht sicher, ob er beleidigt sein sollte oder fasziniert.

    Bisher hatten Frauen ihn immer attraktiv gefunden. Er war nicht eingebildet, sondern einfach daran gewöhnt. Er hatte blaue Augen und konnte gut mit Frauen umgehen. Das waren schlichte Tatsachen. Im Lauf der Jahre waren es eine Menge Frauen gewesen, die ihn als unwiderstehlich betrachtet hatten.
    Aber diese gehörte nicht dazu. In ihrem Blick war nur Ungeduld zu erkennen. Sie fühlte sich anscheinend überhaupt nicht zu ihm hingezogen und hatte nicht mal Mitleid mit ihm wegen seines kaputten Beines. Vielleicht war es Zeit, darauf hinzuweisen, dass er Feuerwehrmann war…, gewöhnlich sprachen Frauen darauf an.
    “Hat mein Onkel Ihnen erzählt, dass ich im Dienst verletzt worden bin?”
    “Nein.”
    War die Frau denn gar nicht neugierig? “Ich bin Feuerwehrmann.”
    “Das ist nett.”
    Nett? Jetzt hatte er allmählich genug. Okay, er hatte nicht den besten Eindruck gemacht, als er sie mit seiner Krücke angegriffen hatte, aber das konnte er doch wiedergutmachen.
    “Sie und Ihre Tochter könnten sich hinsetzen, während ich die Liste schreibe. Wie Sie merken, habe ich etwas Mühe, mich zu bewegen. ” Er hatte sich nie zuvor bemüht, Mitleid zu erregen, aber falls es funktionierte …
    Das tat es nicht.
    “Sie haben sich schnell genug bewegt, als Sie diese Krücke geschwungen haben”, meinte Kayla.
    Sie wollte es ihm also nicht leicht machen. Na gut, das war Jack recht. So eine Herausforderung hatte er seit Jahren nicht erlebt. Tatsächlich noch nie, aber er war Manns genug, sich ihr zu stellen.
    Und die Art, wie Kayla’ s Angorapullover ihre Kurven umhüllte, löste ein vertrautes Ziehen in seinen Lenden aus. Sie war mindestens einssiebzig und trug keine hohen Absätze, sondern praktische flache Schuhe.
    “In dieser Kleidung sehen Sie nicht alt genug aus, um eine Tochter zu haben”, murmelte er.

    Kayla kniff die Augen zusammen. Sie wusste verdammt gut, dass er versuchte, sie mit seinem Charme zu überwältigen. Und es störte ihn gewaltig, dass es nicht funktionierte. Gut. Das geschah ihm recht.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher