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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft
Autoren: Vampira VA
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gehen.
    Da mir vorerst kein besserer Unterschlupf einfiel, versteckte ich mich im Keller vor der Sonne. Die darauffolgende Nacht war wieder ein wahrer Blutrausch, und ich genoß die Jagd mit meinem neuen Lebensgefährten.
    Als ich das nächste Mal erwache, bin ich noch sehr erschöpft und öffne mühsam meine Augen. Das Zimmer ist in Dämmerlicht getaucht. Mein Mann sitzt neben mir am Bett.
    »Hallo Schatz«, sagt er. »Dem Himmel sei Dank. Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht.«
    »Wieso? Was ist geschehen?« frage ich matt.
    »Als ich nach Hause kam und nach dir rief, bekam ich keine Antwort. Ich habe dich im Keller gefunden und nach oben getragen. Du hast bestimmt eine deiner Kreislaufschwächen gehabt und bist bewußtlos geworden. Du bist noch ganz blaß.«
    »Danke, daß du dich so um mich sorgst«, sage ich. »Mir geht es wirklich nicht gut. Außerdem hatte ich einen fürchterlichen Alptraum.«
    »Jetzt ist ja alles vorbei. Ruh dich aus. Ich lasse ein bißchen Frischluft ins Zimmer.« Mein Mann geht zum Fenster und zieht die Vorhänge zurück. Draußen herrscht ein herrliches Wetter. Die Sonne scheint, und ihre Strahlen treffen wärmend mein Gesicht.
    Plötzlich durchzucken mich unheimliche Schmerzen, und ich schreie gequält auf. Ich sehe auf meine Hände, und Entsetzen überkommt mich. Auch mein Mann stiert mich ungläubig an, unfähig, sich von der Stelle zu rühren. Zu groß muß der Schock für ihn sein. Größer jedenfalls als für mich, denn mit dem Rest klaren Verstands, der mir bleibt, erkenne ich, daß es kein Traum war, sondern bittere Wirklichkeit.
    Mein Fleisch wirft Blasen! Eiter und Blut quellen hervor, und kleine Rauchfahnen steigen auf. Dann fängt mein Körper an, langsam zu zerfallen. Mit dem letzten bißchen Willenskraft, das mir noch bleibt, sehe ich meinen Mann verzweifelt an. Irrsinn flackert in seinen Augen.
    »Ich liebe dich! Vergib mir, bitte«, schaffe ich - oder besser gesagt, das, was von mir übrig ist - noch zu sagen, bevor ich vollends zu Staub zerfalle.
    © Britta Trachternach, Alte Grenzstr. 158, 45663 Recklinghausen
    ENDE
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