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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens
Autoren: Fay Juliette
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schlecht.«
    Er riss sich den Mundschutz heraus. »Ich will nicht mit an die Tür. Da drinnen ist alles irgendwie so traurig . Und wenn ein Kind aufmacht, hasst es mich, weil mein Dad nicht krank ist und ich nicht warten muss, bis mir irgendeine Frau Essen bringt.«
    Seufzend ging Dana zur Tür. Niemand machte auf. In dem Kühlbehälter mit der Aufschrift COMFORT FOOD stellte sie das Essen auf die Eingangsstufe und kehrte zu ihrem Auto zurück. Als sie schon fast wieder dort war, kam eine Frau in Jeans und T-Shirt mit einem Säugling auf der Hüfte heraus, sah auf den Kühlbehälter hinunter und dann auf die Straße. Für einen kurzen Moment traf sie Danas Blick und hob die Hand zu einer Geste des Dankes. Dana winkte zurück.
    So jung … , dachte sie, als sie losfuhr.
    Dana versuchte, so oft wie möglich bei Gradys Footballtraining zuzuschauen. Der Trainer war ihr nicht geheuer. Er brüllte die Schar schwer zu bändigender Zweitklässler an, als wären sie Anwärter für die Navy SEALS . So etwas war Dana nicht gewohnt. Davor war Grady hauptsächlich von erschöpften Vätern trainiert worden, die sich die Krawatte auszogen, während sie die Interstate 84 entlangbrausten, um rechtzeitig zum Training zu kommen. Sie hatten kein Interesse daran, anderer Leute Kinder anzubrüllen – das taten sie schon genug bei ihren eigenen. Sie wollten nur, dass die Kinder ein bisschen was dazulernten, ihren Spaß hatten und sich nicht gegenseitig verletzten.
    Coach Roburtin – Coach Ro, wie die Kinder ihn nannten – vertrat eine weniger elementare Philosophie. Er betrachtete das Footballtraining auch als Konditionstraining für sich selbst und stürmte auf dem Feld umher, lief Runden mit den Jungs und machte Liegestütze. Wer nicht zuhörte, bekam einen Klaps auf den Helm, sodass der kleine Kopf wackelnd in die Schulterpolster sank – ein Anblick, bei dem Dana selbst der Nacken wehtat. Wie sie gehört hatte, war Coach Ro unverheiratet und kinderlos. Er war hier in der Stadt aufgewachsen und hatte früher für die Cotters Rock High Football gespielt. Jetzt war er Autoverkäufer im nahe gelegenen Manchester.
    Â»Stelly! Wo ist Stelly? Beweg mal deinen Arsch hierher, mein Junge! Bist du zum Spielen oder zum Strümpfestricken hier?«
    Â»Strümpfestricken« war für Coach Ro ein vager Sammelbegriff, der alles bezeichnete, was nicht zum Football gehörte. Ein Junge, unter dessen Trikot ein hellblaues T-Shirt heraushing, rannte zu ihm hin. Es war Gradys T-Shirt, das wusste Dana genau. Vor lauter Herumgebrülle hatte Coach Ro wohl keine Zeit gehabt, sich die Namen der Spieler zu merken! Vielleicht hatte er selbst zu oft einen Klaps auf den Helm bekommen. Dann ging ihr ein Licht auf: Stelly war die Abkürzung für Stellgarten.
    Â»Gut, jetzt pass auf.« Er packte Grady an seinem Gesichtsgitter und stellte ihn neben den Quarterback. »Timmy nimmt den Snap an. Und gibt ihn an DICH weiter, und du wirst ihn NICHT fallen lassen. Du rennst zur Endzone, als hättest du FEUER unterm Hintern. Ist das klar?« Gradys Helm wippte auf und ab. »Ein JA will ich hören!«, blaffte der Trainer.
    Â» JA !«, tönte es schrill aus Gradys Mund.
    Dann ging das Spiel los, und die chaotische Horde von Jungen verwandelte sich mit einem Mal in zwei hoch konzentrierte, zielgerichtete Mannschaften. Für ungefähr sechs Sekunden. Dann nämlich schienen Gradys Blocker zu vergessen, dass sie noch etwas anderes zu tun hatten, als ihre Freunde anzurempeln oder zu ihren Wasserflaschen zu laufen. Die gegnerische Mannschaft stürmte auf Grady zu, der zur Ziellinie seiner eigenen Mannschaft zurückgerannt war. Ein Junge zerrte von hinten an seinem Trainingstrikot und brachte ihn zu Fall. Sofort begannen Spieler beider Mannschaften sich auf die am Boden Liegenden zu stürzen, bis die kleinen Körper sich fast einen Meter hoch türmten. Und Grady ganz unten drunter. Dana entfuhr ein panisches »Du lieber Gott!«
    Â»Aufstehen, ihr Affen! Runter von ihm!«, dröhnte Coach Ro, packte die Spieler an ihren Schulterpolstern und hievte sie zur Seite. »Geht’s dir gut, Stelly? Alles in Ordnung, oder?«
    Dana wollte zu Grady rennen, kam jedoch nur ein oder zwei Schritte weit, ehe eine Hand sie am Unterarm packte. »Sie wissen , dass Sie nicht zu ihm können«, sagte die Stimme hinter ihr. Dana drehte sich um und stand
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