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Die Zeitreisenden in Callahans Saloon

Titel: Die Zeitreisenden in Callahans Saloon
Autoren: Spider Robinson
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Literarisch ist er Sturgeons Erbe.
    Das waren seine guten Seiten. Er ist auch ein unverbesserlicher Witzbold. Sie werden in allen Callahan-Stories unvermittelt auf seine Späße stoßen. Es gibt sogar ganze Abende bei Callahan, in denen um die Wette Witze gerissen werden. Nobody‘s perfect.
    Spider hat mir einmal einen Zeitungsausschnitt geschickt, auf dem der NASA-Entwurf für eine Toilette abgedruckt war, die während des schwerelosen Zustands im Skylab verwendet werden sollte. Die NASA muß sich eben mit Problemen herumschlagen, auf die du und ich nicht einmal in unseren kühnsten Träumen kommen. Aus dem Querschnitt dieses technischen Wunders ersah man, daß sich in der Klosettmuschel ein rotierendes Blatt befindet, das »flüssige von festen Ausscheidungen trennen soll«, wie es die NASA-Ingenieure schamhaft ausdrückten.
    Spider hatte mit seiner schauderhaften Schrift eine kurze Notiz über den oberen Teil des Ausschnitts gekritzelt und einen Pfeil an ihre Ende gesetzt, der untrüglich auf das rotierende Blatt zeigte. Die Notiz besagte: »Ben: So wie ich das Problem sehe, soll die Scheiße den Ventilator treffen.« (Zur Illustration für den ahnungslosen Leser: Die Bemerkung bezieht sich auf eine amerikanische Redensart, die ungefähr besagt: Jetzt ist die Sache endgültig im Eimer. Stellen Sie sich einmal vor, was passiert, wenn die Scheiße auf den rotierenden Ventilator trifft ...)
    Wie gesagt, nobody‘s perfect. Aber Spider kommt da verdammt nahe hin. Lesen Sie von ihm und seinen Freunden in Callahans Saloon! Genießen Sie es!
    Copyright © 1977 by Ben Bova
  
Vorbemerkung des Autors
      
    Bücher werden aus den blödesten Gründen geschrieben. Manche schreibt man, um eine Hypothek abzustottern, manche, um die Welt zu retten, manche einfach, weil man nichts Besseres zu tun hat. Eine meiner Lieblingsanekdoten handelt von einem Schriftsteller, der mit einem Freund wettete, daß kein Buch so schlecht sein kann, daß sich nicht doch jemand findet, der es veröffentlicht. Wie man sich erzählt, schrieb dieser Schriftsteller daraufhin den schlechtesten, abgedroschensten Roman, der ihm einfiel – und er verkaufte ihn nicht nur einem Verleger, sondern das Publikum verlangte darüber hinaus noch zwei Dutzend Fortsetzungen. (Ich kann Ihnen seinen Namen nicht verraten: Seine Erben könnten mich deswegen verklagen, und ich besitze keine Beweise. Hören Sie sich einmal bei einem SF Con ein bißchen um; es handelt sich um eine relativ bekannte Anekdote.)
    Dieses Buch habe ich zufälligerweise ausschließlich aus dem Grund begonnen, um aus dem Abwasserkanal herauszukommen. Ich meine das wörtlich. 1971, nach sieben Jahren am College, hielt ich das Magische Papier triumphierend in der Hand – und der beste Job, den ich bekommen konnte, war der eines Nachtwächters bei einem Kanalisationsprojekt in Babylon, New York. Ich bewachte ein Loch im Boden, damit es niemand mitgehen ließ. Gott segne das amerikanische Bildungswesen. Wie es sich so ergab, hatte ich dabei jede Menge Zeit. Ich las daher eine Menge Science Fiction, eine Gewohnheit, an der ich seit meinem fünften Lebensjahr beharrlich festhalte. So lernte ich Robert A. Heinleins Endstation Mond kennen. Als ich mich eines Abends bis zur Mitte eines besonders eklatanten Beispiels für Sturgeons Gesetz (»Neunzig Prozent der Science Fiction – weltweit – sind Mist«) durchgekämpft hatte, richtete ich mich auf und sagte vielleicht zum zehntausendsten Mal in meinem Leben: »Mein Gott, ich kann wirklich besser schreiben als diese Rübe.«
    Und in der Luft über meinem Kopf flammte eine Glühbirne mit ungefähr zweihundert Watt auf.
    Ich hatte schon einige Erzählungen geschrieben und genügend Ablehnungsschreiben gesammelt, um meine Freunde damit zu beeindrucken; eine der Erzählungen war sogar in einem längst entschlafenen Fanzine namens Xrymph erschienen. (Es ist komisch, aber einer der Irren, die Xrymph herausgegeben haben, ist der Verleger, der das Buch gekauft hat, das Sie jetzt in Händen halten: Jim Frenkel.) Doch zu jener Zeit hätte meine gesamte Produktion in einem einzigen großen Kuvert Platz gefunden, und ich könnte ihre Qualität barmherzig mit beschissen umschreiben. Andererseits hatte ich noch nie zuvor eine so gute Motivation gehabt: Ich wollte aus dem Abwasserkanal raus.
    Es war Zeit, daß ich ein Profi wurde.
    Aufgrund meiner vorhergegangenen Mißerfolge wußte ich, daß es mir als Anfänger oblag, ein Thema zu wählen, bei dem ich mich genau
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