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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)
Autoren: Tery Mitfeld
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durch den Spalt steckte.
    „Na, hast du noch mal ... du weißt schon, was ich meine?“ fragte sie sensationslüstern.
    Am liebsten hätte Zacharias einfach nur ein Kissen nach ihr geworfen, aber im Augenblick fühlte er sich beim besten Willen zu einem Kampf mit Zinchen nicht stark genug.
    „Was willst du?“, fragte er matt. „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe sterben lassen?“
    „Jetzt stell dich mal nicht so an“, gluckste seine Schwester. „Deine Freunde sind schon alle nach Hause gegangen. Und Mama lässt fragen, wie es dir geht.“
    „Wie soll´s mir schon gehen“, stöhnte er, „schlecht ist mir, was sonst?“
    „Ich werd´s ausrichten“, trompetete Zinchen und schlug die Tür mit einem so lauten Knall hinter sich zu, dass Zacharias vor Schreck zusammenzuckte.
    „Kleine Schwestern sind wirklich eine Plage“, murmelte er und versuchte angestrengt, bloß nicht an die Sahnetorte zu denken. Aber egal, wie sehr er sich bemühte, groß und rötlich schimmernd tauchte sie immer wieder vor seinen geschlossenen Augen auf.
    Er schluckte die wieder stärker werdende Übelkeit hinunter, so gut es ging. Gerade als er sich zur Ablenkung überlegte, ob er auf dem neuen Mountainbike wohl wirklich schneller als Lukas sein würde, öffnete sich die Tür erneut und Papa kam herein.
    „Hallo, Paps.“ Zacharias versuchte ein schwaches Lächeln.
    „Hallo, Sohn“, sagte Papa und machte es sich auf der Bettkante bequem. „Wie geht es dir? Zinchen hat gerade gesagt, wir sollen dich in Ruhe dahinscheiden lassen. Aber ganz so schlimm wird’s wohl nicht sein, oder?“
    „Na ja, mir ist halt immer noch furchtbar schlecht, und immer wenn ich die Augen zumache, sehe ich die Sahnetorte vor mir.“
    Papa lachte. „Tja, das nennt man dann wohl die Rache der Verspeisten. Aber morgen geht es dir bestimmt schon wieder besser.“
    Sein Gesicht wurde ernst. „Zacharias, ich muss dir etwas sagen. Eigentlich wollten Mama und ich es dir schon gestern erzählen, aber Mama meinte, wir sollten dir den Geburtstag nicht verderben.“
    Alarmiert setzte sich Zacharias aufrecht. Was um Himmels willen konnte so schlimm sein, dass es seinen Geburtstag verderben konnte?
    „Sag schon, Paps, was ist los?“
    Papa streckte die Beine aus. „Du erinnerst dich doch an Dr. Lamping, oder?“
    Natürlich erinnerte sich Zacharias. Herr Lamping war ein Vorstandskollege von Papa und für das Werk in Sonningen zuständig. Solange Zacharias denken konnte, arbeitete Papa schon für die große Comp uterfirma, deren Hauptsitz nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt lag.
    Letztes Jahr war Papa in den Vorstand der Firma berufen worden, und Mama hatte sich sehr darüber gefreut. Für Zacharias und Zinchen hatte sich damit allerdings nichts geändert, außer dass Papa jetzt abends noch später nach Hause kam. Glücklicherweise war Zacharias´ Geburtstag diesmal auf ein Wochenende gefallen, sonst hä tte er mit Sicherheit ohne Papa feiern müssen.
    Mama und Papa hatten Herrn Lamping und seine Frau schon öfter zum Abendessen eingeladen. Zacharias erinnerte sich noch genau an das letzte Mal. Mama hatte Zinchen und ihn nachdrücklich darum gebeten, sich so zu benehmen, dass der Besuch glauben konnte, es handele sich um einigermaßen wohlerzogene Kinder. Aber dabei hatte Mama gelächelt, weil sie wusste, dass sie sich bei einem so wichtigen Anlass wie diesem auf Zinchen immer verlassen konnte, und auf Zacharias sowieso.
    Wenn er ehrlich war, mochte er Frau Lamping allerdings nicht besonders. Jedes Mal fragte sie nach der Schule und den Lieblingsfächern und nach den letzten Zeugnisnoten. Als ob es auf der Welt nichts Interessanteres geben würde! Herrn Lamping dagegen fand Zacharias sehr nett. Beim ersten Besuch hatte er ihm sein Zimmer gezeigt, und dabei hatte Herr Lamping Zacharias' Lieblingsbücher entdeckt, die auf dem kleinen Schrank neben seinem Bett einen Ehrenplatz hatten.
    „Oho!“, hatte Herr Lamping anerkennend ausgerufen und die Bücher eines nach dem anderen durchgeblättert. „Nicht schlecht, nicht schlecht! Die kleine Geschichte des Mittelalters, Höhepunkte der alten Zeit, historische Burgen und Rüstungen und außerdem auch noch Sprache und Sitten des Mittelalters. Mir scheint, hier wächst ein richtiger Geschichtsexperte heran.“
    Geschmeichelt hatte Zacharias ihm berichtet, dass er jedes Buch nicht nur einmal gelesen hatte, und Papa war sehr stolz gewesen, als Herr Lamping beim Abendessen auf Zacharias´ Hobby zu sprechen gekommen
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