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Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Titel: Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)
Autoren: Christoph Marzi
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Anfang an gewusst hatte, dass Alex in einer anderen Zeit lebte?
    »Wir machen alles Mögliche.«
    Meine Güte, allein darüber nachzudenken konnte einen in den Wahnsinn treiben. Und welchen Grund hätte Dana gehabt, es ihr nicht zu sagen?
    »Neuerdings tüfteln wir an der Kampagne für den neuen Cruiser von GM.«
    Faye zitterte am ganzen Körper.
    Der neue Cruiser von GM . Die Kampagne.
    Dana!
    Denk nach, denk nach.
    Denk an Dana Carter. Erinnere dich. Wie war sie, als du sie kennengelernt hast? An der Columbia, im Aufzug. Wie hatte Dana reagiert, als sie ihr von Aaron erzählt hatte?
    »Wir wissen die meisten Dinge schon«, hatte Mica einmal gesagt, »es kann nur sein, dass wir sie noch nicht sehen.«
    Schau hin, Faye Archer!
    »Nein«, flüsterte sie.
    Dabei war es offensichtlich. Dana war eifersüchtig gewesen. Wie hatte Dana reagiert, als sie vor ein paar Jahren mit Ian Hedges zusammen gewesen war? Sie hatten ein paar Monate keinen Kontakt gehabt. Sie war sauer gewesen. Sie hatte zwar behauptet, dass sie geschäftlich viel um die Ohren habe, aber, ganz ehrlich, Faye war sich sicher, dass sie sauer gewesen war. Und Tom Daniels? Faye hatte sich nicht einmal mehr an seinen Nachnamen erinnert, nicht sofort jedenfalls, erst später. Aber Dana? Ihr war der Name sofort eingefallen. Sie hatte ganz leuchtende Augen bekommen. Und damals? Nachdem sie mit Tom zusammengekommen war, hatte Dana sie eine ganze Woche lang nicht mehr gesehen. Sie war nicht mehr ans Telefon gegangen, weil sie so viele Termine gehabt hatte. »Oh, Darling, dieser Job bringt mich noch um!« Immer wieder diese Termine. Es war immer das Gleiche gewesen. Ging es Faye gut, dann hatte Dana viel zu tun und keine Zeit mehr für sie.
    »Wir wissen die meisten Dinge schon …«
    Shaolin!
    »… es kann nur sein, dass wir sie noch nicht sehen.«
    Ja, Dana hatte gewusst, dass Faye und Tom am 14. September 2008 eine Verabredung im Boatman gehabt hatten. Sie hatte gewusst, dass sie an diesem Abend zusammengekommen waren.
    Und?
    Das bedeutete? Was? Dass sie es ihr hatte heimzahlen wollen? Nach all den Jahren? Weil Tom mit Faye zusammengekommen war und nicht mit ihr?
    Blödsinn!
    Faye weigerte sich, das zu glauben.
    Und dennoch …
    Etwas Hartes schlug gegen das Fenster. Sie zuckte zusammen und schrie laut auf. Dieser verfluchte Sturm!
    Faye sprang auf und lief zum Sofa. Es gab nur einen Weg, Licht in die Sache zu bringen.
    Sie griff nach ihrem Handy. Ihr Finger suchte Danas Nummer. Ja, das war der einzige Weg. Sie musste mit Dana sprechen. Auch wenn Dana danach kein Wort mehr mit ihr reden würde. Ungeduldig lauschte sie, bis langsam, langsam eine Verbindung zustande kam.
    Nichts.
    Sie wartete.
    Irgendwo klingelte ein Telefon, und Dana Carter, Miss Hollywood , perfekt und effizient, würde es anschauen und überlegen, ob sie das Gespräch annehmen sollte.
    »Faye! Darling!«
    Warum warten? »Sag mir die Wahrheit«, forderte Faye sie auf. »Hast du es gewusst?«
    Danas Antwort überraschte sie. »Vom ersten Moment an.« Keine Gegenfrage, nichts. Als hätte sie nur darauf gewartet, dass Faye sie zur Rede stellen würde. »Es war einfach, weißt du. Die Kampagne für den Chrysler ist legendär. Ein absoluter Flop. Jeder in der Branche weiß davon. Und wann war das? 2008!« Sie lachte. »Der Rest war nicht minder einfach. Es waren nicht mal viele Recherchen notwendig. Die GraphiCon in Chicago? Das Datum, das Alex dir genannt hat, stimmte. Chicago war Schauplatz der GraphiCon. Vor vier Jahren. Und SunMind? Nach der großen Krise haben sie die ganze Kreativabteilung geschlossen. Outsourcing. Wurde alles dichtgemacht. Alles, was Alex dir geschrieben hat, ist wahr.«
    Faye fragte gar nicht erst nach dem Motiv. »Und das Treffen im Boatman?«
    »Niemand, Darling, schnappt sich den George, der mir gehört.«
    »Dana!«
    »Du hättest die Finger von Tom lassen sollen. Damals.«
    »Aber …«
    »Bevor du mich jetzt mit Fragen löcherst«, kam Dana ihr zuvor, »ich weiß nicht, was da passiert ist. Keine Ahnung, wie so was möglich ist. Aber ich weiß, dass es passiert ist. Die Fakten sprechen immer ihre eigene Sprache, das wissen wir doch beide.« Sie kicherte boshaft. »Akzeptier es, Darling. Alex hatte eine Verabredung mit dir. Und das, was er gesehen hat, wird er nie vergessen.«
    Faye öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. »Dana?« Statt ihrer Stimme hörte sie nur ein Klicken. »Dana!« Sie schrie fast in den Hörer. Tränen traten ihr in die Augen.
    »Rache«, hatte
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