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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan
Autoren: Dickinson Miranda
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Kreationen oft zum Vulgären. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie hervorragend mir die Blumenarrangements gefallen haben, die du letzten Herbst für die Hochzeit von Jessica Robard gemacht hast?« Celia hielt ihren Kaffeebecher so fest umklammert, als wollte sie ihn zwischen den Händen zerdrücken, und ihr strahlendes Lächeln war zu einer angestrengten Grimasse erstarrt.
    Höchste Zeit, meine Freundin von ihrer Qual zu erlösen.
    »Wie viele brauchst du, und an welche Blumen hattest du gedacht?«
    »Oh, Darling , würdest du das wirklich tun?« Celia schlang ihre Arme um mich, hätte mich dabei fast vom Stuhl geworfen und stieß einen verzückten Freudenschrei aus.
    »Schon gut, schon gut!«, rief ich. »Ich werde dir meine Kreativität und mein Können extrem kurzfristig und zu unschlagbar günstigen Konditionen zur Verfügung stellen. Und jetzt lass mich los, bevor du mich noch umbringst!«
    Celia sank auf ihren Stuhl zurück und seufzte verzückt.
    » Ooooh , du bist so wunderbar, Rosie! Ich wusste, dass du mich nicht im Stich lassen würdest! Also, mal überlegen … Ich bräuchte zehn – nein, lass uns zwölf sagen – mit Gardenien … oder nein, lieber Rosen. Oder vielleicht beides? Die Entscheidung überlasse ich dir, schließlich bist du die Designerin. Aber ich fände es schön, wenn du kleine
unprätentiöse Sträußchen machen würdest und sie mit diesem … ach, du weißt schon … diesem Strohzeugs binden könntest.«
    »Raphia?«, schlug ich vor.
    Celia war jetzt voll im kreativen Rausch. Jede neue Idee wurde begeistert und mit großen Gesten aufgenommen. »Raphia! Ja, fantastisch, das klingt gut. Und nein, doch keine Sträuße, lieber so kleine Körbchen … du weißt schon, Rosie, so kleine handgeflochtene Körbchen, wie ihr sie in England habt.«
    »Du meinst historische Körbchen …«
    Hier hielt Celia jäh inne und bedachte mich mit einem gespielt strengen Blick. »Siehst du, genau das meinte ich. Ihr Engländer habt so viel Geschichte, dass ihr euch sogar darüber lustig machen könnt. Habt etwas Mitleid mit uns armen Amerikanern …«
    Hier driftete das Gespräch wieder zu einem anderen Thema ab, während draußen der New Yorker Wochenendverkehr vorbeirauschte.
     
    Montagmorgen fingen wir mit der Arbeit an Celias kleinen unprätentiösen Arrangements an. Die Lieferung vom Großhändler sollte um sieben Uhr eintreffen, weshalb sich meine Assistentin Marnie und mein Co-Designer Ed bereiterklärt hatten, schon um Viertel vor im Laden zu sein – allerdings unter der Bedingung, dass ich das Frühstück spendieren würde. Nachdem wir also alle Kisten im Lagerraum verstaut hatten, schlossen wir den Laden wieder und gingen kurz über die Straße, um uns unsere verdiente Belohnung zu gönnen.
    Es gibt kaum etwas Schöneres, als den Tag in einem Café zu beginnen. Die gemütlichen Sofas locken einen herein, und kaum ist man durch die Tür, nehmen einen die verführerischen
Düfte nach frischem Kaffee und frisch Gebackenem gefangen, und es gibt kein Zurück mehr. Draußen hastet die Welt vorbei, aber drinnen ist es, als hätte man alle Zeit der Welt. Eine gute Gelegenheit, einfach nur dazusitzen und den Augenblick zu genießen.
    Oder – in unserem Fall und an diesem Morgen – um endlich wach zu werden.
    »Verrätst du uns jetzt, warum wir uns zu nachtschlafender Stunde so selbstlos aufopfern?«, gähnte Ed, dessen Sinn für Humor schon etwas munterer schien als seine restlichen Sinne.
    »Weil wir Celia einen Gefallen tun«, erwiderte ich.
    Marnie stöhnte in ihren Cappuccino.
    »Ah … Celia «, meinte Ed vielsagend. »Das ist nicht zufällig dieselbe Celia, die vierzig Weihnachtsgirlanden für die Times -Party wollte und uns erst eine Woche vorher Bescheid gegeben hat? Oder die Celia, die mitten im November ›unbedingt Osterglocken haben musste‹ ?«
    Ich versuchte, mich hinter meinem dampfenden Kaffee zu verstecken.
    »Oder die Celia, die für ihren Ball am Valentinstag unseren größten Konkurrenten gebucht, uns aber gnädigerweise die Präsentrosen hat liefern lassen, weil wir billiger waren? «, setzte Marnie nach.
    »Schon gut, schon gut! Asche auf mein Haupt«, rief ich.
    Ed und Marnie tauschten wissende Blicke und wandten sich mir mit todernster Miene zu.
    »Wissen Sie, ich habe da so einen Verdacht, was die Ursache für die besorgniserregenden Symptome sein könnte, die wir bei unserer Patientin beobachten«, fing Ed an und musterte mich kritisch.
    »Wirklich, Dr. Steinmann? Was
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