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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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der Wolfsfrauen. Koschtschei deutete auf Billi und die anderen, und ein Trupp Bogatyri fiel in Laufschritt.
    Sie kommen, um Wassilissa zu holen , dachte Billi. Sie sah Iwan an. Und aus Rache . Koschtschei war gedemütigt worden, und Iwan war noch am Leben.
    »Komm!« Iwan packte Wassilissa und Billi, und sie flohen in ein Gebäude gegenüber vom Haupttor des Kernkraftwerks, während Arthur und Lance Rücken an Rücken kämpften.
    Das Mondlicht schien durch die beschädigte Wand des einstöckigen Bürogebäudes, in das sie geflüchtet waren. Billi trat tief in die Schatten, aber das Mondlicht schien ihr in die Seele, auf das Innere Tier.
    Der Pfeil fiel klappernd auf den Holzboden.
    Ihre Finger krümmen sich. Billi starrt atemlos darauf, während schwarze Haare aus ihrer Haut hervorwachsen und beginnen, ihre Handrücken zu bedecken. Sie schreit, bis ihre Kehle wund und heiser ist, während ihre Wirbelsäule sich gegen das Kettengeflecht streckt. Sie will an der Rüstung zerren, sie sich verzweifelt vom Leib reißen, denn das Metall verbrennt sie, und die Kleider ersticken sie.
    Iwan packte Billis Arme und hielt sie aufrecht. Er starrte Billi an, aber ihre Augen füllten sich mit rotem Dunst, und sein Gesicht verblasste. Sie konnte die Hitze seiner Ausdünstungen aufsteigen sehen, das warme Blut durch seinen Körper fließen hören. Sie roch das Adrenalin, die Angst und das Begehren, die ihn durchtränkten.
    »Bleib bei uns«, flehte er. »Du bist keine Bestie.«
    Ich bin keine Bestie .
    Sie wiederholte es wieder und wieder.
    Der Boden erzitterte, und lange Risse brachen in der Wand und in der Decke auf. Brüchiger Putz rieselte herab, und die Dielen unter ihren Füßen splitterten. Wassilissa rollte sich zusammen und schluchzte.
    »Die Göttin ist hier.«
    Die Kämpfe waren zum Erliegen gekommen. Billi schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu konzentrieren. Die Bäume draußen knarrten, und der Wind fegte raschelnd durch die leeren Straßen.
    Billis Haar flatterte, als die Brise auffrischte. Das Bürogebäude bebte; die Schreibtische und Stühle klapperten und rutschten durch den Raum.
    Die tiefen Risse in den Wänden öffneten sich weiter, und das Dach schüttelte seine Ziegel los. Die Bodendielen bogen sich und zerbrachen eine nach der anderen. Dann explodierten die Wände. Billi wollte sich auf Wassilissa werfen, aber irgendetwas fiel von oben herunter und stieß sie beiseite. Iwan rief etwas, wurde aber übertönt, als das Gebäude einstürzte. Billi konnte nur noch den Kopf mit den Armen schützen, als die Decke zusammenbrach und sie unter der Lawine aus Dachziegeln und Holz verschwand. Sie erstickte fast an dem Staub, der ihr in die Lunge drang, und ein tiefes Grollen hallte in ihren Ohren wider.
    Die Lawine schien kein Ende zu nehmen. Billi wurde von Schutt begraben, aber es war ihr gelungen, in eine Lücke zwischen zwei Schränken zu kriechen, die aufeinandergestürzt waren.
    Wo ist Iwan?
    Wo ist Wassilissa?
    Sie versuchte, nach ihnen zu rufen, konnte aber nur husten. Als der Lärm endlich verklungen war, begann Billi, sich hervorzuarbeiten. Eine Schicht zerbrochener Dachziegel bedeckte die Trümmer, und Billi bemühte sich, sie beiseitezuschieben.
    »Wassilissa?«, rief sie.
    Eine tiefschwarze Masse erhob sich aus dem zerstörten Gebäude. Klack klack klack machte ein Stab auf dem geborstenen Beton und verfaulten Holz. Schwarze Augen, alt und voller Bosheit, funkelten triumphierend. Baba Jaga benutzte ihre Klauen, um im Schutt zu graben. Sie warf große Brocken aus Ziegeln und Beton hinter sich, als bestünden sie bloß aus Styropor.
    »Wassilissa!«, schrie Billi, während sie sich abmühte, sich aus den Trümmern zu befreien.
    Baba Jaga griff in die dunkle Grube und zerrte Wassilissa aus der Verwüstung hervor.

42
    Arthur und Lance waren von Wölfinnen umgeben. Ein Bogatyr griff Baba Jaga an: Das Mündungsfeuer seines Gewehrs blitzte auf, aber die Kugeln schlugen an ihrer Haut nur Funken. Sie schloss die Finger einer Hand um seinen Hals und riss ihm den Kopf ab. Der Körper stolperte noch zwei Schritte weiter und brach dann zusammen; der durchtrennte Hals pumpte scharlachrotes Blut in den schmutzigen Schnee. Wassilissa schrie, während Baba Jaga sie von dem zusammengebrochenen Gebäude wegschleppte.
    Die Bogatyri waren auf dem Rückzug. Männer und Wölfinnen lagen tot da; manche waren auf der Flucht getötet worden, andere waren im Todeskampf miteinander verkeilt. Die Wölfinnen gewannen langsam die
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