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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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lautet: Die beste Möglichkeit, einen überlegenen Gegner zu besiegen, ist die, ihn anzugreifen, wenn er nicht in der Nähe ist.«
    Jorrul musterte ihn scharf.
    »Eine gute Idee. Aber Sie kennen Ihren Feind zuwenig. Die Generäle des Kru sind nicht so dumm, Scorv völlig zu entblößen, solange sie nicht wissen, ob nicht von irgendeiner anderen Seite Gefahr droht. Die lokalen Garnisonen werden Ihren Einheiten entgegentreten.«
    »Dann bin ich also kein guter Militärtaktiker«, sagte Farrari und zuckte mit den Schultern.
    »Ich hoffe, Sie sind es doch. Denn die meisten der zentralen Reserven wenden sich gerade nach Süden. Die Generäle lassen sich damit Zeit und senden Spähtrupps voraus, aber sie bewegen sich langsam weiter. In fünf oder sechs Tagen werden Sie auf sie treffen.«
     
    Jorrul kehrte als Durrl-Assistent zurück und nahm Farrari die Hälfte der Arbeit ab. Er ritt die Umgebung auf der einen Seite der Straße ab, Farrari die auf der anderen Seite. Beide kundschafteten leere Durrl-Lager aus und rekrutierten neue Ols. Um seine Armee möglichst rasch zu vergrößern, nahm Farrari jedes männliche Ol, das er auftreiben konnte. Er machte die interessante Entdeckung, daß sich die Gesundheit seiner Ols zu bessern schien. Sie krochen nicht mehr, sondern gingen mit festen Schritten, sie aßen mehr und arbeiteten weniger als je zuvor in ihrem Leben.
    Doch seine Sorge um die Entwicklung der Dinge ließ ihm keine Ruhe. Mit Hilfe von Jorruls Kommunikationsgeräten sprach er mit Liano.
    »Wie kann man die Ols wütend machen?«
    Doch sosehr er auch bat, sie gab keine Antwort.
    Jorrul fürchtete, daß Farrari die ständig wachsende Ol-Armee bald nicht mehr unter Kontrolle haben würde. Es war ihm nicht bewußt, daß man die Revolution abblasen konnte, wenn man den Ols nur sagte, sie sollten nach Hause gehen. Auf der anderen Seite konnte ein entfesseltes Ol-Heer in der Tat gefährlich werden. Aber Farrari mußte trotzdem seinen zündenden Funken finden und durfte nicht an die Konsequenzen denken.
    »Was geschieht in Scorv?« fragte er Jorrul.
    »Nicht viel. Die meisten Flüchtlinge sind zu ihren Verwandten gegangen. Aber es herrscht keine Alarmstimmung, und auch Vorräte sind reichlich vorhanden.«
    »Wie viele Vorräte hat die Stadt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich frage mich, wie lange sie einer Belagerung standhalten könnte.«
    »Das weiß ich nicht. Die meisten Nahrungsreserven sind in Depots, die ziemlich weit von der Stadt entfernt sind. Wie lange eine Stadt einer Belagerung standhält, hängt aber auch vom Charakter und der Entschlossenheit ihrer Bewohner ab. Die Rascs haben gute Soldaten, aber soviel ich weiß, wurde das Volk noch nie auf die Probe gestellt. Wollen Sie Scorv belagern?«
    Farrari lächelte nachdenklich. Seine Ols waren auch noch nie auf die Probe gestellt worden.
    »Gibt es etwas Neues von der Rasc-Armee?«
    Jorrul schüttelte den Kopf.
    »Zur Zeit haben wir allerdings keinen einzigen Agenten zwischen hier und Scorv, der seine Beobachtungen machen könnte. Unsere Plattformen konnten aber auch nichts feststellen. Das bedeutet, daß die Armee sich nachts vorwärts bewegt oder keine Lagerfeuer anzündet. Wir wissen nur, daß die Armee nicht nach Scorv zurückgekehrt ist, sie marschiert also oder wartet auf Sie. Sollten Sie sich nicht auf einen Kampf vorbereiten?«
    Sollte Farrari seine Ols heimsenden? Eine trainierte Armee kam auf sie zu, sie konnten sich nicht verteidigen, und ihr Blut würde an seinen Händen kleben. Aber jetzt war er schon so weit gegangen, hatte ein halbes Wunder vollbracht, jetzt konnte er nicht mehr umkehren – nicht, wenn er ein ganzes Wunder daraus machen konnte, sobald er den Funken gefunden haben würde.
     
    Die Armee des Kru kam nicht. Jeden Morgen sprach Jorrul mit dem Stützpunkt, der jeden Morgen nichts zu berichten wußte. Tag für Tag rekrutierten Farrari und Jorrul neue Ols und kamen immer näher an Scorv heran. Eines Morgens kam Farrari, der den Ols weit vorausgeritten war, zum Rand eines Ödlands. Kein Anblick hatte ihn je mehr erfreut, als er auf einem Hügel südlich von Scorv stand und das weite, leere Land in der Sonne schimmern sah. Die Stadt lag direkt jenseits des Horizonts, und nirgendwo war ein Soldat zu sehen, der ihnen den Weg versperren würde.
    Er ritt rasch zurück, um Jorrul zu berichten, was er gesehen hatte.
    »Es ist natürlich möglich, daß die Armee die Ols gesehen und das Weite gesucht hat«, sagte Jorrul langsam.
    »Übermorgen werden wir

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