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Die Wahrheit der technischen Welt: Essays zur Genealogie der Gegenwart (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)

Die Wahrheit der technischen Welt: Essays zur Genealogie der Gegenwart (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit der technischen Welt: Essays zur Genealogie der Gegenwart (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)
Autoren: Friedrich A. Kittler
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Der Wille zum Wissen , Frankfurt/M. 1977.
    Gille, Didier, Maceration and Purification. Zone 1/2 , New York 1986.
    Hedin, Sven, Ein Volk in Waffen. Den deutschen Soldaten gewidmet , Leipzig 1915.
    Heidegger, Martin, Einführung in die Metaphysik , Tübingen 1958.
    Herrmann, August, Geschichte der Stadt St.   Pölten , 2 Bde., St. Pölten 1917-1930.
    Hintze, Otto, »Der österreichische und preußische Beamtenstaat im 17. und 18. Jahrhundert. Eine vergleichende Betrachtung«, in: Historische Zeitschrift 86 (1901).
    Innis, Harold Adams, Empire and Communications , London 1950.
    Jäger, Joachim, Elementare Topologie , Paderborn, München, Wien, Zürich 1980.
    Kaftan, Kurt, Der Kampf um die Autobahnen – Geschichte und Entwicklung des Autobahngedankens in Deutschland von 1907-1935 unter Berücksichtigung ähnlicher Pläne und Bestrebungen im übrigen Europa , Berlin 1955.
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    Mumford, Lewis, Megalopolis. Gesicht und Seele der Groß-Stadt , Wiesbaden 1951.
    Oberliesen, Rolf, Information, Daten und Signale. Geschichte technischer Informationsverarbeitung , Reinbek 1982.
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    Virilio, Paul, L’espace critique , Paris 1984.

III. Griechenland als seinsgeschichtlicher Ursprung

Das Alphabet der Griechen
    Zur Archäologie der Schrift [1]
    Seit Homer ist uns die Sprache als Haus des Seins von den Griechen gegeben. Doch wie kommt dieses Griechische zu sich in der Schreibweise, die wir, wenn wir Griechisch lernen, kennen? Bekanntlich ist die Vokalschrift der Griechen der zweite Anlauf griechisch sprechender Herrscher und Fürsten und Sänger, diese indogermanische Sprache, die sehr viel vokalreicher war als unsere, englisch oder deutsch, anzuschreiben. Wir merken das noch durch die alte Form »eao« (ich lasse), die keinen einzigen Konsonanten enthält, sondern Epsilon, Alpha, Omega. Linear B ist eine Silbenschrift, ein Raster mit etwa fünfzig Feldern, wobei etwa neun Konsonanten und ein paar Vokale miteinander ein Raster bilden, in dem man »ti« und »to« und »rho« usw. gut lesen kann – einige Konsonanten allerdings sind noch nicht klar entziffert, nicht klar theoretischen Werten zugewiesen.
    Die Entzifferungsgeschichte spielt nicht ganz umsonst nach dem Zweiten Weltkrieg in den Siegermächten Amerika und England. 1947 hat Alice Kober in New York einen Verdacht: Sie sieht, daß viele Endsilben der Wörter sich nur durch den Endvokal, nicht aber durch den vorausgehenden Konsonanten unterscheiden. Das sind alles trockene Silben, also nach der Lesung heißt das dann »to« und »ta«, »protos« – »prota« gleich auf griechisch zum Beispiel, der erste, die erste. Und Alice Kober fällt auf, daß diese fundamentale Unterscheidung aller Wörter, aller Nomina und Adjektive nach den beiden Geschlechtern, die Menschen nun einmal haben, daß das eine Eigenschaft ist, die eigentlich nur indogermanischen Sprachen zukommt – und vermutet, die Linear B-Schrift auf Kreta müsse indogermanisch sein. Ein gutes Beispiel wäre zum Beispiel »Kirkos«, »Kirke« – der Falke, die Falkin, eine bekannte Gestalt aus der Odyssee.
    1952 arbeitet in seiner Freizeit ein Architekt namens Michael Ventris an der Hypothese von der indogermanischen Inschrift weiter. Er unterstellt zum erstenmal in der Kretaer ForschungsgeschichteAltgriechisch als Sprache und macht zweitens den Schritt von der Hypothese zum Beweis, indem er Eigennamen unterlegt. Knossos, Amnissos, Phaistos sind bekannt, die griechischen, archäologisch schon gesicherten Fundstätten, von denen aber in der Archäologie niemand wußte, ob sie die Griechen oder Nichtgriechen, als sie sie bauten, überhaupt Knossos und Phaistos und Amnissos genannt haben. Wie kommt
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