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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Myra McEntire
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bleiben, was war dann die andere Möglichkeit?«
    »Sich Teague anzuschließen.« Dad presste die Lippen zusammen, bis sie nur noch eine dünne Linie bildeten.
    »Wie bitte? Was gibt ihr die Macht, einen Attentäter zu schicken, mit der Forderung …« Ich verstummte, da ich die Antwort bereits kannte.
    Genau wie Em.
    »Sie gehört zu den Folgen, vor denen Cat mich gewarnt hat, bevor ich zurückgegangen bin, um Michael zu retten.« Em warf sich gegen die Rückenlehne, woraufhin eine Staubwolke aus dem Polster hervorstob. »Teague muss zum Herrscher der Zeit gehören.«
    »Der Herrscher der Zeit.« Dad nickte. »Chronos.«
    Dune stützte die Ellbogen auf die Knie und ignorierte die widerspenstige dunkelbraune Locke, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte und ihm vor den Augen hing. »Ich dachte, Chronos wäre nur eine Sagengestalt.«
    »Das wollen sie einen glauben machen.« Dads Stimme klang grimmig und zeugte von jahrelangem Frust.
    Dunes Blick richtete sich auf Dads Bücherregale und seine Sanduhrensammlung. Im Gegensatz zu allen anderen Gegenständen in den Regalen schienen die Sanduhren regelmäßig abgestaubt zu werden.
    »Ich habe mich Teague nicht angeschlossen«, erklärte Dad mit resignierter Miene. »Ich hatte angefangen, das Zeitreise-Gen zu erforschen, und stand kurz vor der Gründung von Hourglass. Das Cameron College hat mir eine Stelle angeboten, und Cat und Jack folgten mir nach Ivy Springs. Es war höchste Zeit zu verschwinden. Auch wenn sie noch nicht ganz durchschaut hatte, wie es funktionierte, wusste Teague von meiner, Cats und Grace’ Fähigkeit.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen, als er den Namen meiner Mutter aussprach.
    »Was will Teague jetzt von Jack? Wie könnte er den Schaden beheben, den er beziehungsweise wir dem Raum-Zeit-Kontinuum angetan haben?« Em konzentrierte sich auf einen Punkt am Boden. Schmerz . Traurigkeit . Aber nicht der kleinste Hauch vor Bedauern.
    Michael nahm ihre Hand.
    »Poe hat nicht gesagt, dass Jack das Kontinuum reparieren kann.« Ich stupste mit dem Ellbogen gegen Ems Knie. »Er hat gesagt, wenn wir Jack fänden, gäbe es eine Möglichkeit, das Kontinuum wiederherzustellen. Du warst gewissermaßen, äh, nicht ganz zurechnungsfähig, als er das erklärt hat.«
    »Ach ja. Ich hab am Boden gelegen und war dabei zu verbluten.« Em lachte gequält.
    Niemand anders stimmte mit ein.
    »Ist Jack denn in der Lage, das Kontinuum wiederherzustellen?«, fragte ich.
    Dad schob die Hände in die Taschen und lehnte sich an das Regal. Er verbarg so vieles. Ich konnte es fühlen, aber ich konnte es mir nicht erklären. »Ich glaube nicht, dass Teague ihn aus diesem Grund braucht.«
    »Warum denn dann?«
    »Darüber solltet ihr Kinder euch keine Sorgen machen.« Er wollte uns schützen. Er hatte selbst Angst. Nach kurzem Zögern schien er eine Entscheidung getroffen zu haben. »Ich habe schon zu viel gesagt. Teagues Botschaft war an mich gerichtet, nicht an euch alle.«
    »Was? Das kann nicht dein Ernst sein. Wir haben noch jede Menge Fragen.« Zornig stand ich auf. »Du musst dir von uns helfen lassen.«
    »Nein, muss ich nicht«, sagte Dad entschieden und begann, die Papiere auf seinem Schreibtisch zu ordnen.
    »Und ob du das musst.« Meine Stimme klang entschlossen und bestimmt, denn mein Dad sollte wissen, dass ich nicht nachgeben würde. »Jeder hier in diesem Raum war an dem Plan beteiligt, dich zurückzuholen. Wenn wir uns dadurch nicht sämtliche Rechte der Hourglass-Mitglieder erworben haben, dann läuft irgendetwas gehörig schief.«
    »Ich habe die Hilfe, die ich brauche.« Dads Worte gaben die Antwort nicht preis, doch Michaels Gefühle sprachen Bände. Ich wirbelte herum, um ihn zu konfrontieren.
    Angewidert schüttelte ich den Kopf. »Warum trägst du eigentlich immer noch keinen Superman-Umhang?«
    Michaels Gesichtsausdruck blieb unverändert.
    »Michael ist erwachsen und in der Lage, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.«
    »Er ist neunzehn.«
    »Ich weigere mich, weitere Personen in Gefahr zu bringen, besonders wenn sie noch nicht volljährig sind. Was letztes Jahr passiert ist, hat uns fast vernichtet.«
    »Ach, meinst du damit, dass sich die Schulanmeldungen verringert haben, seit du in deinem Labor hochgegangen bist?« Ich lachte verbittert. »Oder als sie nach deiner Rückkehr von den Toten zurückgegangen sind? Da blieb dir ja nichts anderes übrig, als Michael um Hilfe zu bitten, wenn man bedenkt, wie erwachsen er mit der ganzen Situation umgegangen
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