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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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Jahrzehnte darauf warten wollen, bis sie sich entschieden haben. Es gibt noch eine andere Sache, die wir besprechen müssen. Die Behörden dieser Region Kansas, die die Tänzer aufsuchen möchten, wollen wissen, ob die Tänzer den Ort genauer eingrenzen können, da Kansas einen großen Teil des Kontinents einnimmt.«
    Charban tippte auf eine Taste, dann erschien ein Bild, das sich aus den kantigen Buchstaben zusammensetzte. »Die Tänzer haben mir das geschickt, als wir in den Orbit eingeschwenkt sind. Mehr von diesem alten Text, in dem Kansas vermerkt ist. Diese Buchstaben ergeben ein Wort, das wohl Lie-ons oder Lei-ons ausgesprochen werden dürfte.«
    »Wir schicken das runter an die Behörde«, sagte Sakai. »Vielleicht können sie uns ja verraten, wo das ist.«
    »Haben Sie eine Erklärung dafür erhalten, wieso sich die Menschheit in diesem galaktischen Arm so weit nach innen ausgebreitet hat und so wenig nach außen?«, hakte Geary nach. Diese Frage brannte ihm auf den Nägeln, seit er auf diese Tatsache aufmerksam gemacht worden war.
    Hatte Sakais Lächeln eine finstere Note? Es war schwer zu sagen, und das galt auch für seine Stimme, in der womöglich ein düsterer Unterton mitschwang. »Dafür sorgten die ersten äußeren Kolonien. Die Kolonisten waren besessen von ihrem eigenen Profit und ihrer eigenen Sicherheit. Sie waren in Sorge, dass von nachfolgenden Kolonien potenzielle Bedrohungen und wirtschaftliche Konkurrenz ausgehen könnten. Also sorgten sie dafür, dass jede Bewegung in ihrem Sternensystem streng überwacht wurde, außerdem schufen sie Barrieren, um die weitere Erforschung und Besiedlung zu verhindern. Da die Sprungtechnologie es erforderlich machte, dass man ihre Systeme durchquerte, um in dahintergelegene Systeme springen zu können, konnten sie erfolgreich jede Bedrohung ihrer Sicherheit vereiteln, indem sie alle Neuankömmlinge daran hinderten, in die hinter ihnen gelegenen Systeme zu gelangen. So wurden aus ihnen die isolierten, vergessenen und hinterwäldlerischen Verwandten der übrigen Menschheit.«
    »Also hatten sie gewonnen?«, gab Geary sarkastisch zurück.
    »Das haben sie jedenfalls gedacht«, antwortete Charban.
    Geary verließ die Shuttlerampe und fühlte den Boden der Alten Erde unter seinen Füßen. Das letzte Mal, dass ich tatsächlich auf einem Planeten gestanden habe, war auf Kosatka, als ich zusammen mit Tanya dort war. Davor … Das ist hundert Jahre her, auch wenn es mir nicht so lange vorkommt. Und jetzt sind Tanya und ich hier. Auf der Heimat. Auf der Welt aller Vorfahren. Wo alle Menschen herkommen.
    Wegen der grellen Sonne am Himmel und aufgrund eines heftigen kalten Windes, der ihm Staub und Dreck ins Gesicht wehte, musste Geary die Augen zusammenkneifen. Er blickte sich um.
    Ausgedörrter Dreck hatte sich zu kleinen Dünen und Verwehungen geformt. In der Nähe ragte ein ramponierter Turm aus dunklem Stein in die Höhe, der sich aus den Überresten eines großen Bauwerks erhob. Eingeworfene Fenster ohne Glas starrten wie tote Augen in die Umgebung. Das Shuttle hatte auf einem freien Gelände aufgesetzt, das sich um das Bauwerk herumzog. Beim Landeanflug auf dieses Gebiet hatte er gesehen, dass die unbebaute Fläche ein großes Quadrat rings um das ausladende Bauwerk bildete. Vereinzelt waren unter dem umherwehenden Staub große flache Betonplatten zu erkennen, die wohl die Überreste von Zufahrtsstraßen darstellten.
    Rings um das freie Quadrat fanden sich ein paar dunkle Steinruinen, zum Teil aber auch nur noch flache Steinhaufen, die den vormaligen Standort kleinerer Gebäude kennzeichneten. Diese Steinhaufen lagen in einer schnurgeraden Linie und markierten so den Verlauf der antiken Straßen. Hier hatten überall Gebäude gestanden, aber jahrhundertelange Vernachlässigung hatte letztlich ihren Preis gefordert, zumal Zeit und Wetter permanent damit beschäftigt waren, an den Werken der Menschheit zu nagen.
    Er ging einige Meter weiter, dabei stellte er erstaunt fest, dass der Betonboden in eine mit Ziegelsteinen gepflasterte Straße überging. Der Straßenbelag war noch intakt, auch wenn viele der Steine Risse aufwiesen. Dieser Bereich musste lange Zeit von Staub und Schmutz bedeckt gewesen und erst vor Kurzem vom unerbittlichen Wind freigelegt worden sein.
    Ein paar verkümmerte Bäume wuchsen inmitten der Grasbüschel, die wie kleine grüne Oasen in einer endlosen Landschaft aus Staubdünen wirkten. Hier und da lagen teilweise zugewehte alte Baumstämme, die
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