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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Autoren: Campbell Jack
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weitverbreiteten Gerüchte, dass er eine Affäre mit Desjani unterhielte, suchte sie ihn nur noch selten in seinem Quartier auf.
    Tatsächlich hätten sie sogar eine Affäre haben können, aber keiner von ihnen würde seinen Gefühlen Taten folgen lassen. Beide hatten sie diese Gefühle nicht gewollt, und solange er der Flottenbefehlshaber und sie seine Untergebene war, würde auch nichts passieren.
    »Ist etwas vorgefallen?«, wollte er wissen.
    Desjani deutete mit einer Kopfbewegung auf das Display. »Ich möchte unter vier Augen mit Ihnen über Ihre weiteren Pläne reden, Sir.«
    Ihr Anliegen hätte ihn erfreuen sollen, wusste er doch, wie gut Desjani mit taktischen Situationen umzugehen verstand. Doch das hier betraf nicht bloß eine Situation, die auf ein Sternensystem begrenzt war, hier ging es um die gesamte Strategie für ihre Heimkehr. Zumindest war es das, was sich Geary einredete, der selbst nicht erklären konnte, warum er so ungern hören wollte, was sie zu sagen hatte. Wie sollte er sie aber abwimmeln, wenn er keinen triftigen Grund vorweisen konnte? Wenn er andererseits Unsicherheit erkennen ließ, würde das Desjanis Bitte nur zusätzlich rechtfertigen. »Meinetwegen.«
    Sie kam herein, wobei sie ungewöhnlich distanziert wirkte, und stellte sich so vor das Display, dass sie Geary dabei nicht zwangsläufig ansehen musste. »Sie wirkten vorhin ein wenig gedankenverloren, Sir.«
    »Nur ein unangenehmer Traum.« Desjani sah ihn fragend an, woraufhin er mit einem Schulterzucken anfügte. »Über mein altes Schiff, über mein Erwachen aus dem Kälteschlaf und so weiter.«
    »Oh.« Sie schaute wieder zum Display. »Wir waren so davon mitgerissen, dass wir Sie gefunden hatten, da hat sich keiner von uns Gedanken darüber gemacht, wie Sie diese Situation erlebten. Ich habe mir seitdem oft gewünscht, wir wären anders vorgegangen. Ich muss mich sehr kaltherzig angehört haben, als ich Ihnen sagte, wie lange Sie im Kälteschlaf gelegen haben und was aus Ihrer Crew geworden ist.«
    »Ich glaube, das hätte man mir so oder so nicht schonend beibringen können, und um ehrlich zu sein, Sie sind mir nicht kaltherzig vorgekommen. Es war offensichtlich, dass Sie wussten, dass ich es erfahren musste. Und genauso offensichtlich wollte das außer Ihnen niemand übernehmen.«
    »Ganz sicher nicht Admiral Bloch«, stimmte Desjani ihm zu. »Ich habe mich oft gefragt, welchen ersten Eindruck ich eigentlich bei Ihnen hinterlassen habe.«
    Er verzog den Mund und versuchte, sich daran zu erinnern. »Zu dem Zeitpunkt konnte ich gar nicht klar denken. Es stürzte so viel auf mich ein. Ich weiß nur, dass ich mich gefragt habe, woher Sie alle diese Ehrenabzeichen für gewonnene Schlachten haben sollten. Und wieso Sie das Verdienstkreuz der Flotte trugen. Wofür haben Sie das eigentlich bekommen?«
    Desjani seufzte. »Bei Fingal war ich nur ein Lieutenant an Bord der alten Buckler . Wir kämpften, bis das Schiff ein Wrack war und die Syndiks es enterten.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe den anderen geholfen, sie zurückzudrängen.« Ihr Blick war auf etwas weit Entferntes gerichtet.
    »Sie müssen schon mehr getan haben, als ›den anderen zu helfen, sie zurückzudrängen‹«, wandte Geary ein.
    »Ich bin nur meiner Pflicht nachgekommen.« Dann verfiel sie in Schweigen.
    Geary respektierte Desjanis Recht, darüber zu reden, wenn sie den richtigen Zeitpunkt für gekommen hielt. Die Ereignisse, die zu dem Orden geführt hatten, mochten mit sehr traumatischen Erlebnissen verbunden sein. Er sah sie an und wunderte sich, über was sie mit ihm redete. »Sind Sie nur hergekommen, um sich über solche Dinge zu unterhalten?«
    »Nicht nur.« Sie stockte und atmete tief durch. »Mir ist bewusst, dass Sie üblicherweise nicht über Ihre Pläne sprechen, solange sie noch keine Entscheidung getroffen haben«, begann sie in einem viel förmlicheren Tonfall.
    »Manchmal schon«, entgegnete Geary.
    Sie wartete, und als er weiter nichts sagte und nichts darüber verlauten ließ, was er beabsichtigte, fuhr sie fort, ohne dass ihre Stimme irgendetwas über ihre Gefühle verriet. »Ich habe mich mit den Informationen beschäftigt, die wir über die Sternensysteme besitzen, in die wir von Dilawa aus gelangen können. Ich vermute, Sie wollen nach Heradao, aber bislang haben Sie nichts über Ihre Absichten verlauten lassen, obwohl die Flotte dieses System dringend verlassen muss.«
    Wenn er sich nicht verhört hatte, kamen diese Worte am
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