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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter
Autoren: R. A. Salvatore
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selbst die Muskeln ihres Mundes reagierten nicht mehr auf die Befehle ihres Verstandes.
    Wie es aussah, hatte Catti-brie die Unholde nur überlebt, um von den Naturgewalten des Eiswindtales vernichtet zu werden, jenes Ortes, den sie die meiste Zeit ihres Lebens Heimat genannt hatte. Diese Ironie entging ihr nicht, als die Welt um sie herum kalt wurde.

    * * *

    Regis' Rücken berührte die gewölbte Decke, als der neun Fuß große Troll, der größere der beiden, die heraufgekommen waren, ihn hoch in die Luft hob, damit er ihn vor seinem grausigen Gesicht hatte. »Jetzt kommst du in meinen Bauch!« verkündete das scheußliche Wesen und öffnete weit das riesige Maul.
    Der bloße Umstand, daß der Troll sprechen konnte, gab Regis eine Idee, einen verzweifelten Schimmer der Hoffnung.
    »Warte!« bat er die Kreatur und griff in seine Jacke. »Ich habe einen Schatz anzubieten.« Der sorgsam gehütete Anhänger des Halblings kam zum Vorschein. Am Ende der Kette tanzte der wunderbare hypnotische Rubin nur wenige Zoll von den überraschten und plötzlich neugierigen Augen des Trolls entfernt.
    »Dies ist nur der Anfang«, stammelte Regis und bemühte sich, gut zu improvisieren, denn die Konsequenzen eines Versagens waren nur allzu offensichtlich. »Ich habe einen ganzen Berg von diesen Steinen – schau nur, wie wunderbar er sich dreht und deine Augen auf sich zieht...«
    »Also willst du das Ding nun essen oder nicht?« wollte der zweite Troll wissen und stieß den ersten fest an. Doch dieser Troll war bereits vollkommen im Bann des Steins und wußte überdies, daß er seine Beute nicht mit seinem Begleiter teilen wollte.
    Und so war das scheußliche Wesen mehr als offen für den folgenden Vorschlag des Halblings, als Regis beiläufig zu dem zweiten Troll blickte und sagte: »Töte ihn.«
    Regis fiel hart auf den Boden und wurde beinahe zertrampelt, als die beiden Trolle mit einem wilden Ringkampf begannen. Der Halbling mußte jetzt schnell handeln, doch was sollte er tun? Sein ausweichendes Herumrollen brachte ihn zu dem juwelenbesetzten Ring, den er schnell einsteckte, und zu der offenen und leeren Kassette, die er plötzlich erkannte.
    Es war dieselbe Kassette, die der Glabrezu getragen hatte, als Regis und seine Gefährten unter Mithril-Halle auf die böse Oberin Baenre gestoßen waren, dieselbe Kassette, in der sich der Stein befunden hatte, der schwarze Saphir, der alle Magie vernichten konnte.
    Regis packte den Behälter, raste an den herumrollenden Trollen vorbei und warf sich auf den Gesprungenen Kristall. Eine Flut mentaler Bilder brach über ihn herein und ließ beinahe seine Beine nachgeben. Das intelligente Artefakt, das die Gefahr spürte, drang in den Geist des Halblings ein und beherrschte den armen Regis. Der Halbling wollte sich nach vorne bewegen, er wollte es wirklich, aber seine Füße gehorchten ihm einfach nicht.
    Und dann war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er sich überhaupt noch bewegen wollte. Plötzlich fragte er sich, warum er den Kristallturm überhaupt hatte zerstören wollen, jenes wunderschöne und überwältigende Gebäude. Und warum sollte er die Vernichtung von Crenshinibon wünschen, seinem Erbauer, wenn er das Artefakt zu seinem eigenen Nutzen verwenden konnte?
    Was wußte Drizzt denn schon?
    Aber obgleich er zu diesem Zeitpunkt bereits eine verwirrte und fast verlorene Seele war, dachte der Halbling noch daran, sich seinen eigenen Rubinanhänger vor Augen zu halten.
    Sofort fand sich Regis wieder, wie er in den Tiefen des Steines herumwirbelte und den roten Funken immer tiefer und tiefer hinein folgte. Die meisten Leute verloren sich in diesem Zauberstein, doch dort war es, tief in der Hypnose des Juwels, daß Regis sich selbst wiederfand.
    Er ließ die Kette des Anhängers los, sprang vor und klappte die isolierende Kassette um Crenshinibon herum zu, gerade, als dieser einen weiteren Stoß tödlicher Energie aussandte.
    Die Kassette schluckte das Artefakt und seinen Angriff, und Regis pflückte den Kristall aus der Luft.
    Sofort begann der Turm, das gigantische Abbild des Gesprungenen Kristalls, zu erbeben, das erste Rumpeln seiner Todeszuckungen.
    »O nein, nicht noch einmal«, murmelte der Halbling, denn er wußte, was jetzt geschehen würde. Damals hatte er nur mit Guenhwyvars Hilfe überlebt, während Drizzt sich gerettet hatte, indem...
    Regis drehte sich zu dem Fenster um und sprang auf den Sims. Er warf einen Blick zu den Trollen zurück, die sich jetzt aneinander
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