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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels
Autoren: R. A. Salvatore
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besser als die Vergangenheit oder die Gegenwart. Ohne diesen Glauben gibt es nur ein schlaffes, letztlich leeres Abmühen in der Gegenwart, wie in der Gesellschaft der Drow, oder aber simple Verzweiflung, durch die wir unsere Lebenszeit mit Warten auf den Tod verschwenden.
    Bruenor hatte eine Aufgabe gefunden – wir alle hatten dies –, und niemals war ich lebendiger als in jenen Tagen der Vorbereitung in Mithril-Halle.
    Drizzt Do'Urden

Diplomatie
    Catti-brie mußte sich ungemein anstrengen, die wirbelnden Krummsäbel des Drow in Schach zu halten. Sie war eine solide gebaute Frau, hundertdreißig Pfund reine Muskeln und durch ihr Leben in Bruenors Zwergensippe gut in Form. Catti-brie war mit der Esse und dem Schmiedehammer wohl vertraut.
    Oder mit dem Schwert, und diese neue Klinge, deren weißmetallener Knauf die Form eines Einhornkopfes hatte, war die bei weitem ausgewogenste Waffe, die sie jemals geschwungen hatte. Dennoch wurde Catti-brie von ihrem heutigen Gegner schwer bedrängt. Nur wenige in den Reichen konnten sich mit der Klinge Drizzt Do'Urdens, des Drowwaldläufers, messen.
    Er war nicht größer als Catti-brie und höchstens ein paar Pfund schwerer. Sein weißes Haar hing ebenso weit herab wie Catti-bries kastanienbraune Mähne und war auch ebenso dicht, und seine ebenholzfarbene Haut glänzte vor Schweiß, ein Beweis für das Geschick der jungen Frau.
    Drizzt kreuzte seine beiden Krummsäbel (einer von ihnen leuchtete durch die Schutzpolsterung, die ihn bedeckte, in einem feurigen Blau), dann zog er sie wieder weit auseinander und lud Catti-brie ein, zwischen ihnen durchzustoßen.
    Sie hütete sich wohl, diesen Versuch zu unternehmen. Drizzt war zu schnell und konnte ihre Klinge nahe der Spitze mit dem einen Säbel treffen, während der andere zugleich tief unten parierte und von der anderen Seite dicht am Heft dagegen schlug. Mit einem einzigen Schritt diagonal zur Seite, der seinem dichter parierenden Säbel folgte, hätte Drizzt sie so geschlagen.
    Statt dessen trat Catti-brie zurück und präsentierte ihr Schwert. Mit tiefblauen Augen lugte sie an der Klinge vorbei, die mit einem schweren Übungspolster überzogen war, und sie blickte fest in die lavendelblauen Augen des Drow.
    »Eine verpaßte Gelegenheit?« reizte Drizzt sie.
    »Eine vermiedene Falle«, erwiderte Catti-brie rasch.
    Drizzt stürmte plötzlich vor. Seine Klingen kreuzten sich, fuhren weit auseinander und hieben scherenartig zu, eine weit oben, die andere recht tief. Catti-brie schob den linken Fuß nach hinten und ließ sich in eine Kauerstellung fallen, wobei sie ihr Schwert so nach vorne brachte, daß es die tief heransausende Klinge parierte, während sie den Kopf einzog, um der höheren auszuweichen.
    Sie hätte sich die Mühe nicht zu machen brauchen, denn Drizzt kreuzte die Waffen zu früh, bevor seine Füße nachkommen konnten, und beide Krummsäbel zischten ein Stück vor ihrem Ziel durch die Luft.
    Die dadurch entstandene Öffnung entging Catti-brie nicht, und sie schoß mit zustoßendem Schwert vor.
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit zuckten Drizzts Klingen zurück und trafen das Schwert von beiden Seiten. Aber Drizzts Füße waren nicht angemessen positioniert, um der Bewegung zu folgen, indem er diagonal vorrückte, und so konnte er keinen Vorteil aus Catti-bries abgelenktem Schwert ziehen.
    Statt dessen warf sich die junge Frau nach vorne und zur Seite, zog ihr Schwert aus der Umklammerung und führte den eigentlichen Angriff aus – einen Hieb gegen Drizzts Hüfte.
    Drizzts Rückhand fing sie ab und trieb ihre Klinge harmlos nach oben.
    Sie lösten sich wieder voneinander und musterten sich kritisch, wobei Catti-brie zufrieden lächelte. In all den Monaten ihres gemeinsamen Trainings hatte sie noch niemals so dicht vor einem Treffer an dem gewandten, erfahrenen Drow gestanden.
    Drizzts Miene ließ sie jedoch ihren Triumph vergessen, und dann richtete der Drow die Spitzen seiner Krummsäbel nach unten und schüttelte frustriert den Kopf.
    »Die Armschützer?« fragte Catti-brie und bezog sich damit auf die magischen Armbänder, breite Streifen aus einem schwarzen Material, das mit glitzernden Mithrilringen bedeckt war. Drizzt hatte sie Dantrag Baenre abgenommen, dem ehemaligen Waffenmeister des Ersten Hauses von Menzoberranzan, nachdem er ihn im Kampf getötet hatte. Gerüchte besagten, daß jene wundersamen Armschützer Dantrags Händen unglaubliche Schnelligkeit und damit einen Vorteil im Zweikampf verliehen
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