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Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs
Autoren: KATE HEWITT
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Blumenbeete, durch die zahlreiche gewundene Wege zu plätschernden Brunnen, Skulpturen oder versteckt liegenden Bänken führten, auf denen man sich niederlassen und hemmungslos träumen und fantasieren konnte …

3. KAPITEL
    Kalila sog tief den verführerischen Duft von Lavendel und Rosen ein, die ihr Vater extra aus England hatte importieren lassen, um seiner heimwehkranken Gattin eine Freude zu machen. Durch die Sprinkleranlage war die Luft so kühl und feucht, dass sie zu frösteln begann und bitter bereute, sich nichts übergezogen zu haben. Stattdessen schlang sie die Arme um den Körper und beschleunigte ihre Schritte.
    Sie wollte Zakari nicht heiraten. Sie wollte nicht in ein fremdes Land reisen, keine Königin sein und schon gar nicht einen königliche Erben produzieren müssen!
    Wie unsinnig und tragisch zugleich, dass ihr dieser Umstand erst jetzt bewusst wurde, da es längst zu spät war. Das Gefühl, das sie in dieser Sekunde beherrschte und ihr die Luft zum Atmen nahm, war grundverschieden von der inneren Rebellion und dem mädchenhaften Trotz, mit denen sie halbherzig versucht hatte, sich gegen die Bevormundung ihres Vaters zu wehren.
    Zu spät! hämmerte es in ihrem Kopf. Es ist zu spät!
    Der Trauungstermin steht fest, die Einladungen sind bereits verschickt … oder nicht?
    Kalila seufzte. Nicht einmal über derartige Kleinigkeiten, ihre eigene Hochzeit betreffend, wusste sie Bescheid! Sie kannte ja kaum den Bräutigam!
    Mit einem weiteren tiefen Seufzer ließ sie sich auf einer Bank neben einem kleinen Brunnen nieder, dessen Wasseroberfläche im Mondschein silbern schimmerte. Kalila zog die Beine dicht an sich, umschlang sie mit ihren Armen und stützte das Kinn auf die Knie.
    Sie dachte an das Bild von Zakari, das sie kurz nach ihrer Verlobung aus einer Illustrierten ausgeschnitten und in einer Schublade zwischen ihrer Unterwäsche verborgen hatte. Immer wenn sie allein war, zog sie es hervor und schaute es an. Es war keine besonders scharfe Aufnahme, aber sie zeigte den Mann, der einmal ihr Ehemann sein würde … der Vater ihrer Kinder.
    In den ersten Jahren hatte sie eine Vielzahl von heroischen Abenteuern und romantischen Geschichten um seine dunkle imposante Gestalt gewoben. Sie ergötzte sich an seinem Mut, seiner Intelligenz, dem erfrischenden Humor und der immerwährenden Liebe, mit denen sie ihren Zukünftigen bevorzugt ausstattete. Und sie setzte ihm eine Krone auf, noch lange, bevor er tatsächlich König wurde.
    Natürlich dauerte diese Phase jugendlicher Naivität nicht unendlich an, und spätestens als sie nach Cambridge ging, dämmerte es Kalila, dass Zakari unmöglich der Mann ihrer Träume sein konnte. Wie auch kein anderer …
    Doch selbst nach ihrer Heimkehr und dem noblen Entschluss, sich ihren angeborenen und anerzogenen Pflichten zu beugen, gelang es Kalila nicht wirklich, sich von den Träumen vergangener Mädchentage zu lösen. Wie es aussah, ruhten sie die ganze Zeit über verborgen und angestaubt in einer Ecke ihres Herzens. Und das hatte sie genau in der Sekunde erkannt, als Aarif den Thronsaal betrat …
    Sie glaubte immer noch an ihren Traumprinzen und wollte ihn auch immer noch für sich gewinnen, diesen Mann, der sie von ganzem Herzen liebte, so, wie sie war. Wer immer er auch sein mochte …
    Für einen Sekundenbruchteil tauchte Aarifs hartes Gesicht vor ihrem inneren Auge auf, und Kalila schüttelte heftig den Kopf, als wolle sie verneinen, was eine Stimme in ihrem Hinterkopf ihr einzuflüstern versuchte.
    „Unsinn!“, murmelte sie rau. „Ich denke nur an ihn, weil Zakari nicht hier ist …“
    „Verzeihung?“ Die tiefe Stimme in ihrem Rücken ließ sie auffahren. Wie von der Tarantel gestochen, schwang Kalila die Füße auf den Boden und wandte sich um. Aarif stand neben dem Brunnen, kaum mehr als ein bedrohlicher Schatten in der Dunkelheit. „Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken“, entschuldigte er sich.
    Kalila schluckte trocken. „Ich … ich wähnte Sie immer noch in der Gesellschaft meines Vaters.“ Ihre Stimme klang fast vorwurfsvoll.
    „Wir waren fertig, und er wünschte zu Bett zu gehen.“ Da Kalila nicht reagierte, zögerte er kurz und wandte sich halb ab. „Ich ziehe mich dann am besten auch zurück …“
    „Bitte, nicht …“, entfuhr es ihr spontan, und Aarif verharrte überrascht auf der Stelle. Kalila hatte keine Ahnung, was sie von dem Prinzen wollte. Er war so … kalt, so unpersönlich, und trotzdem sträubte sich alles
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