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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
Autoren: Sarah Hellwich
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Gedankengängen zu folgen versuchte.
    „Was ist, Vampir? Wieso tust du nicht das, was wir dir sagen? Dir winkt die Freiheit, wenn du das Mädchen nur erst zu einem Vampir gemacht hast!“, dröhnte die Lautsprecherstimme erneut in den Raum.
    Der Vampir sah zu Boden. Durch das Senken seines Kopfes verschwand er im dunklen Schatten des Raumes. Sayura konnte nun sein Lachen hören. Es war ein merkwürdig angenehmes Geräusch für eine Situation wie diese.
    „Ich bin angekettet! Glaubt ihr Arschlöcher, sie kommt freiwillig zu mir?“, rief er aus der Dunkelheit heraus.
    Sayura konnte trotz der Dunkelheit seinen Körper erkennen, lediglich sein Kopf blieb im Schatten verborgen.
    „Das sollte das kleinste Problem darstellen, aber du machst ja keinerlei Anstalten. Teste ruhig deine physischen und psychischen Fähigkeiten! Hypnotisiere sie so, wie du es mit der Ratte getan hast!“, antwortete die Lautsprecherstimme.
    Sayura sah sich um, doch konnte sie keine Kamera entdecken. Offenbar wurden sie beobachtet, denn wie sonst sollte die Lautsprecherstimme von dem Vorfall mit der Ratte erfahren haben?
    Wieder lachte der Vampir zynisch: „Habt ihr mich nicht genug unterrichtet und getestet? Ihr habt mich all die Sachen gelehrt, die ein Vampir zum Überleben braucht!“, sagte der Vampir. Seine Stimme klang plötzlich müde.
    „Exakt! Und sobald du das Mädchen zu einem Vampir gemacht hast, bist du frei!“
    „Ihr meint, ich spaziere hier heraus wie der Typ, der mich zu dieser Kreatur machte? So einfach?“
    „Ja. Richtig.“
    „Woher weiß ich, dass ihr mich nicht hinter der Tür kaltmacht?“
    „Wir halten unser Wort!“
    Sayura hörte diesem Dialog gespannt zu. Was war das hier nur für ein Gruselkabinett!
    Der Vampir beugte sich jetzt vor, um Sayura aus schwarzen Augen anzusehen. Sie erwiderte seinen Blick.
    „Genau, ein Gruselkabinett. Willkommen in der ersten Brutstätte, in der Vampire von Menschenhand geschaffen werden!“ Der Vampir grinste. Es war ein schiefes, ironisches und verbittertes Lächeln.
    „Heißt das, du warst vor kurzem noch ein Mensch? fragte Sayura. Der Vampir beugte sich nun wieder zurück in die Dunkelheit: „Waren nicht einst alle Vampire Menschen? Spielt die Dauer da eine Rolle?“
    Sayura sagte nichts.
    Stimmt! Das war eine blöde Frage. Tatsächlich meinte sie etwas anderes.
    „Ich weiß, was du meinst! Ich wurde vor ungefähr sechs Monaten hierher verschleppt und zu einem Vampir gemacht! Mein Zeitempfinden ist nicht mehr vorhanden. Ich weiß nicht, wie lange es tatsächlich her ist, dass ich das letzte Mal ein Mensch war. Ich weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist. Ich weiß auch nicht, nach welchen Kriterien sie mich aussuchten oder was dieses Verbrechen sonst für Hintergründe hatte; ich weiß es einfach nicht. Fakt ist, dass sie mir alles erklären, was ein Vampir wissen muss, und dabei sind sie offenbar selbst Menschen! Theoretisch weiß ich jetzt alles über das Vampirsein“, brach es aus dem jungen Mann heraus.
    „Das ist ja schrecklich!“ nur schwer konnte Sayura das Ausmaß seiner Worte begreifen.
    „So? Findest du? Ich dachte zuerst, ich müsste sterben, aber das hier ist schlimmer, und es wird immer grotesker. Mal angenommen, ich komme hier tatsächlich heraus, so gibt es also Leute wie dich, ja? Vampirjäger! … die mir nach dem Leben trachten, obwohl sie mich nicht einmal kennen? Obwohl ich selbst ein Opfer bin und keiner Seele etwas zuleide getan habe, mal abgesehen von den Ratten?“
    Sayura nickte beinahe entschuldigend. Sie fühlte sich fast schon schuldig. Sie hatte seit dem Vorfall mit ihren Eltern nichts anderes getan, als Vampire gejagt, und dabei völlig vergessen, dass es sich um Wesen handelte, die einst selbst Menschen waren. Aber schließlich hatten die Vampire gegenüber ihrer Familie auch vergessen, was Mitgefühl bedeutete. Sie fragte sich nun natürlich schon, was sie in seinem Fall tun sollte. Was sollte sie über ihn denken?
    „Denk über mich, was du willst, aber werde dir endlich bewusst, dass nicht ich hier die Bedrohung bin!“
    Er hatte damit vermutlich sogar recht, aber Sayura hasste es, wenn Vampire ihre Gedanken lasen.
    „Gedanken zu lesen ist beinahe wie atmen. Es geht automatisch! Wieso bist du so voller Hass, was haben dir Vampire getan?“ Er brach ab, um kopfschüttelnd einen anderen Gedanken auszudrücken „Ist es nicht vollkommen surreal, dieses Gespräch? Bis vor Kurzem hatte ich angenommen, Vampire seien Fantasiewesen. Habe über
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