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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder
Autoren: Jason Dark
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er die Waffe!
    Bill streckte seinen Arm vor. Die Mündung zielte genau auf das Gesicht des Untoten.
    Zugleich erschien Suko am Rand der Luke. »Was ist da unten los, Bill?«
    »Keine Panik, Partner. Er ist hier, aber ich habe noch meine Beretta und die Kügelchen.«
    »Dann sorg für ein Ende!«
    »Darauf kannst du dich verlassen!«
    Galka schüttelte den Kopf. Ob er alles verstanden hatte, war ihm nicht anzusehen. Röchelnde Laute drangen aus seinem Maul, die irgendwie zufrieden klangen. Eine Waffe störte ihn nicht. Er konnte ja nicht wissen, welche Kugeln in dem Magazin steckten.
    Bill konnte sich das Grinsen einfach nicht verkneifen. Es musste raus. Er wollte seinen Triumph zeigen. »Es ist vorbei!«, flüsterte er der Gestalt zu. »Es wird dich bald nicht mehr geben, mein Freund. Hast du verstanden?«
    Galka schüttelte den Kopf.
    »Okay, dann eben nicht!«
    Bill schoss!
    Dann sah er, das seine geweihte Silberkugel in das alte, hässliche, graue und blutverkrustete Gesicht hineingeschlagen war.
    Galka flog nicht weit zurück. Die Schachtwand stoppte ihn. Es sah so aus, als wollte er daran kleben bleiben.
    Er stieß einen undefinierbaren Laut aus, riss die Arme hoch und schlug die Hände vors Gesicht.
    Bill war bereit, ein zweites Mal zu schießen. Es war nicht mehr nötig, denn er erlebte keinen weiteren Angriff mehr. Galka kam nicht mehr weg. Er blieb stehen, verdeckte das Gesicht, und über seinem Kopf hörte Bill Suko’s Stimme.
    »Kann ich gratulieren?«
    »Du kannst.«
    »Super.«
    »Dann sieh mal, dass du etwas findest, um mich hier herauszuholen.«
    »Mache ich gleich.«
    »Und was ist mit Sheila? Hast du sie gesehen...?« Bill hörte diesmal keine Antwort, und seine Sorgen vervielfältigten sich. »Verdammt, was ist mit ihr?«
    »Ich habe sie hier in Old Harbour noch nicht gesehen.«
    »Und den anderen Vampir?«
    »Keine Ahnung. Er ist unterwegs.«
    »Und John?«
    »Auch.«
    »Verdammt!« Bill’s Stimme klirrte. »Wenn die Brüder sie und Evelyn erwischt haben...«
    »Nein, das glaube ich nicht. Zumindest dieser eine nicht, weil er von uns...«
    »Und was ist mit dem zweiten?«
    »Ich denke, dass John ihn gefunden hat.«
    »Aber sicher bist du nicht?«
    »Nein.«
    Vor Bill bewegte sich Galka. Er ließ seine Hände sinken, sodass sein Gesicht wieder frei lag. Obwohl Bill kaum etwas erkennen konnte, fiel ihm auf, dass zwischen den Fingern des Blutsaugers und dessen Gesicht etwas klebte.
    Leim?
    Nein, es war kein Leim. Bill sah es besser, als die Hände noch tiefer gesunken waren. Es war die Haut des Blutsaugers, die er sich wie eine alte Pelle abgezogen hatte. Jetzt bestand sein Gesicht nur aus altem Fleisch.
    Galka fiel zusammen. Auch der Gegendruck der Schachtwand half ihm nicht mehr. Er gehörte zu den alten Vampiren, sonst wäre er nicht dabei gewesen, allmählich zu verfallen und sich aufzulösen. Seine Zeit war endgültig vorbei.
    Bill wollte nicht sehen, welcher widerliche Rest von dem Untoten zurückblieb. Er blickte in die Höhe. Noch immer stand Suko am Schachtrand. Sein Umriss war deutlich zu sehen.
    »Und was ist jetzt mit Sheila?«, rief Bill.
    Der Inspektor wusste es auch nicht. Er machte sich ebenso Sorgen. Bill trat vor Wut gegen die Schachtwand. »Verdammt, und ich stecke hier fest!«, schrie er.
    »Ich gehe sie suchen.« Die Antwort wartete Suko nicht ab. Er machte kehrt und verließ die Kirche...
    ***
    Es war eine Szene, die ich direkt sah, weil ich auf diesem Weg dem Haus entgegenrannte, aus dem ich die Schreie gehört hatte. Für mich war es eine Strecke gewesen, die mit Glasscherben gespickt zu sein schien. Ich spürte ein Brennen in den Füßen, ich spürte auch das Brennen in meiner Seele und befürchtete einfach, zu spät zu kommen. Wer geschrien hatte, wusste ich nicht. Für mich stand nur fest, dass es eine Frau gewesen war.
    Auch andere Menschen hier im Ort mussten die Schreie gehört haben, doch niemand kümmerte sich darum. Die Fenster und Türen blieben geschlossen. Sicherlich lagen die Menschen ebenso apathisch in ihren Häusern wie Kimberly und ihre Familie.
    Und dann sah ich das, was mich so schockte. Das Haus war von innen kaum erleuchtet. Trotzdem fiel mir das geöffnete Fenster neben der offenen Haustür auf.
    Eine Frau fiel hindurch.
    Ja, sie fiel, denn sie kletterte nicht. Sie wurde gestoßen. Ich glaubte, hinter ihr den Umriss einer Gestalt zu sehen. Möglicherweise ebenfalls eine Frau.
    Eines war sicher. Die Person, die durch das Fenster gewuchtet wurde, war nicht
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