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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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Gefühlen kämpfte, erwiderte
ärgerlich: "Er hat mir überhaupt nichts gesagt!"
    Offenbar
hatte ihr Zorn ihre Sinne geschärft, denn plötzlich war sie
sich überdeutlich seines maskulinen Dufts bewusst. Wie gebannt
betrachtete sie die feinen Härchen auf Lucas Soames' gebräunten
Armen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, um dann umso wilder zu
pochen. Vergeblich versuchte sie, den Blick von ihm abzuwenden. Das
weiße T-Shirt, das er trug, war zwar nicht besonders eng,
betonte aber seine breiten Schultern und seine muskulöse Brust.
Irgendetwas Gefährliches passierte mit ihr, und sie war machtlos
dagegen.
    Erneut
wurde sie von Panik ergriffen.
    Die
Sonne schien ihr auf den Kopf, und ihr wurde leicht schwindelig und
übel. Oder lag es vielmehr an dem durchdringenden Blick seiner
blauen Augen und ihren Emotionen?
    Sie
durfte diesen Gefühlen auf keinen Fall nachgeben, sondern musste
an etwas anderes denken. Sie musste von hier verschwinden, und zwar
je eher, desto besser. Wenn sie es nicht tat und gezwungen war zu
bleiben, würde sie womöglich etwas Falsches sagen und
verraten, was sie für Lucas Soames empfand. Nein, wie sie für
ihn empfunden hatte. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet
hatte, suchte sie nach den richtigen Worten.
    "Es
tut mir Leid, wenn Sie mir nicht glauben", begann sie höflich.
"Aber ich versichere Ihnen, dass ich die Wahrheit sage. Ich
arbeite nicht mehr für das Magazin, und keiner der Mitarbeiter
ist dafür verantwortlich, dass ich hier bin. Wie ich Ihnen
bereits erzählt habe, mache ich hier Urlaub."
    Lucas
fand, dass ihre Worte zu sorgfältig gewählt waren. Suzy
log. "Urlaub? Allein?" fragte er leise. Dabei zog er viel
sagend eine Augenbraue hoch und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Prompt
errötete Suzy wieder. "Ich wollte für eine Weile
allein sein … und in Ruhe nachdenken …"
    Sie
musste von hier verschwinden!
    "Allein
sein? Eine Frau wie Sie?"
    Sein
verächtlicher Tonfall beschämte sie noch mehr, doch bevor
sie etwas erwidern konnte, fuhr Lucas Soames trügerisch sanft
fort: "Wenn Sie also nicht mehr für Roy Jarvis arbeiten,
wie Sie behaupten, für wen dann?"
    Seine
Frage überraschte sie, und um sie beantworten zu können,
musste Suzy den Schmerz verdrängen, den seine Worte in ihr
auslösten.
    "Momentan
für niemanden. Ich habe noch keinen neuen Job gefunden …
zumindest …" Sie verstummte, denn ihre Zukunftsängste
waren wieder erwacht. Nachdem Lucas Soames sich ihr gegenüber so
verhalten hatte, würde sie ihm kaum erzählen, dass sie
einen Job in einem Supermarkt in der Nähe ihrer Wohnung
angenommen hatte, um sich über Wasser halten zu können.
    Plötzlich
reichte es ihr.
    "Warum
fragen Sie mich so aus?" erkundigte sie sich resigniert. "Nur
weil Sie hier sind und irgendein hohes Tier aus der Politik bewachen,
haben Sie noch lange nicht das Recht, mich wie eine …
Kriminelle zu behandeln. Was ist? Warum sehen Sie mich so an?"
fuhr sie nervös fort, denn sie spürte, dass irgendetwas
sich verändert hatte und sein Ärger eiserner
Entschlossenheit gewichen war.
    "Woher
wissen Sie denn, wer in der Villa wohnt?" fragte Lucas leise.
    Einen
Moment lang war sie zu verwirrt, um antworten zu können. "Ich
habe jemanden darüber reden hören", gestand sie dann.
"Ich dachte, er würde hier Urlaub machen. Aber nachdem ich
Ihnen begegnet bin und die Männer auf dem Anwesen gesehen habe,
ist mir klar, dass …" Als sie seinen Gesichtsausdruck
sah, verstummte sie.
    "Ja?"
hakte er nach. "Was ist Ihnen jetzt klar? Etwas, wofür Ihr
Boss sich sehr interessieren würde und worüber Sie ihn
unbedingt informieren müssen?"
    Entgeistert
blickte sie ihn an. "Nein! Natürlich nicht. Er ist nicht
mehr mein Chef", fügte sie hinzu. "Das sagte ich Ihnen
bereits." Irgendetwas an der Art, wie er sie betrachtete, machte
ihr große Angst.
    "Ich
hatte also Recht."
    Suzy
spürte, wie ihr Herz erneut heftig zu pochen begann.
    "Ihnen
ist doch bewusst, was das bedeutet, oder?"
    Verständnislos
sah sie ihn an. Sie hatte wirklich keine Ahnung, wovon er sprach.
"Was was bedeutet?" wiederholte sie.
    Lucas
presste die Lippen zusammen. Ihm stand nicht der Sinn nach
irgendwelchen Spielchen, auch wenn Suzy Roberts in ihrer Rolle
aufgehen mochte. In einer Minute mimte sie die Naive, in der anderen
die Femme fatale. Ein Muskel zuckte an seiner Wange, und er
verspannte sich, als unerwünschte Erinnerungen auf ihn
einstürmten – daran, wie ihr Körper sich angefühlt,
wie ihre Lippen geschmeckt und ihre Haut
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