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Die Unschuld der Rose

Die Unschuld der Rose

Titel: Die Unschuld der Rose
Autoren: Sarah Morgan
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griff Grace nach der Zeitschrift und las die Überschrift: Cordeiros neue Dschungelliebe – Die ganze Geschichte ab Seite 4.
    Die ganze Geschichte? Welche Geschichte?
    Mit schmerzhaft klopfendem Herzen blätterte Grace zu der angegebenen Seite und las.
    Der brasilianische Milliardär Rafael Cordeiro hat sich auf heiße Dschungelspiele mit der kurvenreichen Geschäftsfrau Grace Thacker eingelassen. Die Blondine ist die Besitzerin der Kaffeehaus-Kette Café Brazil. Seit seiner kostspieligen Scheidung von der Schauspielerin Amber Naverin lebt Cordeiro zurückgezogen mitten im Regenwald und wird oft zitiert, weil er Frauen mit Knoblauch vergleicht: „Lecker während des Essens, hinterlassen sie nach einem Tag einen schlechten Geschmack im Mund.“ Nun scheint er seine Einstellung überdacht zu haben und ließ sich von einer weiteren sexy Schönheit verführen. Laut ihrem Vater, Patrick Thacker, kämpft Grace’ kleine Firma ums Überleben. Also hofft sie vielleicht auf eine großzügige Finanzspritze ihres neuen Liebhabers …
    Unfähig weiterzulesen, stand sie einen Augenblick wie erstarrt da, während das Entsetzen sie in immer neuen Wellen überflutete.
    Ihr Vater hatte die Story an die Presse verkauft. Aber wie war das möglich? Grace hatte Rafael im Regenwald besucht. Niemand wusste, was dann passiert war.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen zwang sie sich, den gesamten Artikel zu lesen. Sicher um die Auflage zu steigern, hatten sich die Journalisten den wildesten Spekulationen hingegeben.
    Auf einmal empfand sie nur noch Wut. Armer Rafael. Würde er glauben, dass sie Informationen verkauft hatte? Der Gedanke, dass sie ihm, wenn auch unbeabsichtigt, wehgetan hatte, machte Grace krank.
    Wie eine Schlafwandlerin marschierte sie aus dem Flughafengebäude zum Taxistand. Dass sie sich mit Rafaels Chauffeur treffen sollte, hatte sie völlig vergessen.
    Ihr Kopf fühlte sich leer an. Stumm ließ sie sich auf den Rücksitz des Wagens gleiten. Es war unbegreiflich; ihr Vater hatte schon wieder sein Bestes gegeben, um sie zu verletzen.
    Nur hatte er diesmal weit größeren Erfolg, als er sich hätte träumen lassen.
    Die Beziehung mit Rafael war vorbei. Wie sollte Grace ihm diesen Betrug erklären? Sie wusste doch genau, wie sehr er darauf bedacht war, sein Privatleben nach außen abzuschirmen.
    Ihretwegen stand nun sein Name in allen Zeitungen.
    Und sie würde nie in der Lage sein, so etwas zu verhindern. Wenn sie die Beziehung weiterführten, würde ihr Vater garantiert immer einen Weg finden, damit Geld zu verdienen. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die alles zu ihrem Vorteil nutzten.
    Und sie liebte Rafael viel zu sehr, als dass sie dergleichen zulassen konnte.
    Drei Tage später schritt Rafael unruhig im Salon seines von hohen Mauern umgebenen Hauses in einer der exklusivsten Wohngegenden Londons auf und ab. Normalerweise konnte ihn nur eine ernsthafte Firmenkrise aus dem Regenwald locken. Jetzt dachte er jedoch an alles andere als Geschäfte. Er dachte an Grace.
    Seit dem Moment, in dem er sie hatte gehen lassen, wusste er, dass es falsch war.
    Er hatte sein Team in London telefonisch instruiert. Sie sollten sie bis zu seiner Ankunft in der Sicherheit seines Hauses festhalten. Auf keinen Fall durfte Grace ihrem kriminellen Vater alleine gegenübertreten.
    Leider musste er nun erfahren, dass niemand sie seit der Landung gesehen hatte.
    Wütend wandte er sich zu dem Mann um, der nervös vor seinem Schreibtisch stand. Es gelang Rafael kaum noch, sein Temperament zu zügeln. „Wollen Sie mir ernsthaft sagen, dass sie verschwunden ist?“
    Der Mann befeuchtete sich die Lippen. „Das stimmt, Sir.“
    „Aber sie hat Rio in meinem Flugzeug verlassen“, erklärte Rafael in leisem, dafür umso gefährlicherem Tonfall. „Wann und wo genau ist es Ihnen gelungen, sie zu verlieren?“
    Dieses Mal schluckte der Mann, bevor er antwortete. „Wir sind uns nicht ganz sicher, Sir. Sie ging durch das Terminal, und plötzlich war sie nicht mehr da.“
    Rafael fluchte auf Englisch und schlug mit der Faust auf die Tischplatte. Missgelaunt blickte er auf, als einer seiner anderen Angestellten mit einer Zeitung in der Hand ins Zimmer geeilt kam. „Was ist jetzt schon wieder?“
    „Wir dachten, Sie sollten sich das ansehen, Sir.“
    Gereizt funkelte Rafael den jungen Mann an. „Ich lese keine Klatschzeitungen.“
    „Das weiß ich, Sir.“ Er räusperte sich, trat einen Schritt vor und hielt ihm die Zeitung entgegen. „Aber ich glaube
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