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Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)
Autoren: Paul Cleave
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eigenes Leben gelebt. Er war alt genug, und ich konnte ihn nicht von seiner Entscheidung abbringen. Können Sie sich das vorstellen? Ich habe mein Bestes getan, aber am Ende hat es nicht gereicht, und seine Wut, verlassen zu werden, hat sich gegen mich gerichtet. Natürlich, ich hätte es ihm früher sagen sollen. Wenn ich es ihm erzählt hätte, als er noch ein kleiner Junge war, sähe er in mir vielleicht noch immer seine Mutter und nicht ein … ein Monster oder eine Hure, eine Brutmaschine oder was auch immer.«
    Mein Handy fängt an zu klingeln.
    »Ich sollte drangehen«, sage ich und ziehe mein Telefon aus der Tasche.
    Ich trete ein paar Schritte vom Eingang zurück und klappe das Handy auf. Eine unbekannte Nummer.
    »Hallo?«
    »Hey, Mann, hier ist Oliver.«
    »Wer?«
    »Oliver. Du warst gerade bei mir.«
    »Oh, Nietengesicht.«
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Ich hab was für dich.«
    »Tja, schon erstaunlich, wie man dem Gedächtnis mit etwas Geld auf die Sprünge helfen kann, was?«
    »Woher weiß ich, dass ich es auch kriege?«
    »Seh ich aus, als würde ich dich übers Ohr hauen?«
    »Ehrlich gesagt, Mann, siehst du aus, als wärst du zu allem fähig.«
    »Das solltest du vielleicht im Hinterkopf behalten und endlich zur Sache kommen.«
    »Okay, okay, Alter, aber dann musst du schon die beiden anderen Hälften der Scheine rüberwachsen lassen.«
    »Versprochen.«
    »Ich will sie jetzt.«
    »Du willst höchstens, dass ich nicht stinksauer werde, glaub mir.«
    »Okay, okay. Also, David hat an diesem Tag was Seltsames von sich gegeben, ich meine, vielleicht hat das auch nichts zu bedeuten, okay? Aber dieses Mädchen, mit dem er sich getroffen hat … Wie gesagt, er hat sich einfach nur mit ihr getroffen, klar? Darum fand ich es auch komisch von ihm, so was zu sagen.«
    »Ich weiß immer noch nicht, was das war.«
    »Oh, Mann, stimmt, du hast recht. Scheiße. Also, ich meine, wer nimmt jemanden, den er gerade kennengelernt hat, schon mit auf eine Beerdigung? Das war’s, was er gesagt hat. Er hat gesagt, dass er sie am Sonntag mit zur Beerdigung nimmt. Das ist doch seltsam, oder? Am Sonntag gibt’s überhaupt keine Beerdigungen. Trotzdem, dort geht er morgen hin, allerdings hab ich keine Ahnung, auf wessen Beerdigung.«
    »Sonntag ist heute.«
    »Echt? Scheiße, Mann, na klasse. Krieg ich trotzdem meine Kohle?«
    »Nein, denn an einem Sonntag wird niemand beerdigt.«
    »Hey, Mann, darum fand ich das ja so seltsam. Aber das hat er gesagt.«
    »Dann hast du dich verhört. Es sei denn …« Ich sehe zu Fiona Harding hoch. »Ich muss gehen«, sage ich an sie und Nietengesicht gerichtet.
    Dann stopfe ich das Handy in meine Tasche und renne zum Wagen.

Kapitel 57
     
    »Warum kann ich Schroder nicht erreichen?«, frage ich.
    »Er ist beschäftigt, Tate«, sagt Landry. »Er arbeitet an seinem eigenen Fall. Ich wollte dich sowieso gerade anrufen. Wo steckst du?«
    »Er war’s«, sage ich. »David Harding hat erst Henry Martins getötet. Dann Rachel. Und schließlich alle anderen.«
    »Was zum Teufel …? Hast du was getrunken?«
    »Er war’s, Landry. Hundertprozentig. Er hat Henry Martins ausfindig gemacht und wegen seines Verschwindens zur Rede gestellt, und als er die Wahrheit erfahren hat, als er von Martins erfahren hat, dass Vater Julian sein richtiger Vater ist, hat er ihn getötet, doch zuerst hat er die Namensliste eingesteckt. Martins wusste von Julians Bankkonten. Durch sie ist er hinter Julians Affären gekommen. Vielleicht hat er deswegen auch angefangen, seine eigene Frau zu verdächtigen. Er wusste von der Namensliste und hat sie David vor seinem Tod gegeben.«
    »Wo steckst du?«
    »Hör zu, Landry. David Harding …«
    »Nein, du hörst mir jetzt mal zu. Wo zum Teufel steckst du?«
    Mittlerweile ist es dunkel geworden. Zwischen der dichten Wolkendecke bricht hin und wieder ein Stück Himmel durch, und mit ihm der Halbmond oder ein paar Sterne. Der Sonntag neigt sich dem Ende zu, und Christchurch bereitet sich für einen Abend vor dem Fernseher vor, ehe es schlafen geht und eine neue Woche beginnt.
    »Antworte mir, Tate. Wo zum Teufel steckst du?«
    »Ich bin unterwegs.«
    »Himmel, ich hab doch gesagt, du sollst dich aus allem raushalten. Wo ist Horwell?«
    »Was?«
    »Sie hat vor ein paar Minuten ihre Produzentin angerufen. Du steckst ganz schön tief in der Scheiße.«
    »Was?«
    »Du musst aufs Revier kommen.«
    Ich fahre rechts ran und schalte den Motor aus. »Was zum Teufel ist los,
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