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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mitteilung ebenfalls überflogen hatte.
    »Wie Pesk hier schildert, hatten er und Margret sich das bis zum Schluß aufgehoben. Die Ready wäre Margret am liebsten an die Gurgel gesprungen, als diese ihr erzählte, auf welche Weise sie ihr freiwillig ihre Fingerabdrücke geliefert hatte«, fügte er noch hinzu, und in seiner Stimme schien etwas Besitzerstolz mitzuschwingen.
    Corner wollte schon eine ironische Bemerkung loslassen, da stürmte Chief Inspector Murrey ins Zimmer.
    »Gratuliere, Corner, das ist ja ein toller Fischzug. Ich will Sie gleich der Presse präsentieren – endlich können wir diesen Schmierern das Maul stopfen! Na, ich werde denen was erzählen. Die sollen mich die letzten Wochen hindurch nicht umsonst geärgert haben.«
    Corner lachte. Er konnte sich vorstellen, wie Murrey losdonnern würde. Schließlich war es nicht das erste Mal, daß er so eine Vorstellung erlebte. Immer, wenn ein Fall erfolgreich abgeschlossen war, ließ Murrey seiner Abneigung gegen die ihm überflüssig erscheinende Neugier der Presseleute freien Lauf. Das war seine Rache für die vielen zerbissenen Zigarren.
    Bennols hatte auf Corners Schreibtisch das Protokoll der Aussage von Scoulder entdeckt und es nochmals kopfschüttelnd gelesen. Mit dem Papier in der Hand trat er zu seinem Chef.
    »Bevor Sie der Chief Inspector entführt, müssen Sie mir noch eines verraten: Was in dieser Schilderung gab Ihnen die Gewißheit, daß Scoulder an der Sache beteiligt ist?«
    Corner setzte sich.
    »Sie wissen ja, daß ich schon so ein merkwürdiges Gefühl hatte, als uns Scoulder seine Geschichte auftischte. Plötzlich schien alles auf Mrs. Wals hinzudeuten. Scoulder erwähnte ihre Schulden. Und dann fiel ihm noch das Bild aus dem Kalender. Überlegen Sie: Fotos bewahrt man gewöhnlich in der Brieftasche auf. Scoulder war sich aber nicht sicher, ob er uns seine Brieftasche werde präsentieren können. Den Kalender brauchte er sicher, um uns das Datum zu nennen – das wußte er. Deshalb mußte das Foto in den Kalender, um uns auf die Spur von Ronnie Wals zu setzen. Die schwarzen Haare … Sie werden sich erinnern. Weiter machte mich stutzig, daß uns Scoulder, ohne auch nur einen Moment zu überlegen, sagen konnte, daß die ›New York Times‹ vom 19. Mai gewesen sei. Aber all das waren keine sicheren Anhaltspunkte. Die Beweise entdeckte ich erst in Ihrem Protokoll. Zwei Punkte verschafften mir die Gewißheit, daß Scoulder gelogen hatte, daß das Rendezvous erfunden war.«
    Murrey hatte aufgehört, durch das Büro zu wandern, und Bennols stand starr wie ein Denkmal.
    »Scoulder hatte erzählt, er habe sich beim Zugehen auf den Wagen eine Zigarette angezündet, aber als er seine Taschen ausleerte, hat sich darin weder ein Feuerzeug befunden noch waren Streichhölzer zu entdecken.«
    »Donnerwetter, Chef«, entfuhr es Bennols. »Daß ich das übersehen habe …«
    Corner ging nicht darauf ein: »Und den zweiten sicheren Hinweis gab Scoulder, als er sagte, er habe am 2. Juni an das Institut ›Die Ehe‹ geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt lief aber schon unsere Überwachung der Anzeigenschalter. Wenn es also wirklich einen Brief von Scoulder gegeben hätte, müßte er registriert worden sein, als wir die Schreiben öffneten. Aber auch das war nicht der Fall. Da wußte ich, daß Scoulder den Überfall erfunden hatte, um uns auf eine falsche Fährte zu setzen.«
    »Und wer hat ihm den Schlag verpaßt?« warf Murrey ein.
    »Ich würde mich nicht wundern, wenn es seine Mutter gewesen wäre. Ein schönes Gespann, diese zwei.«
    »Eigentlich tut mir diese Mrs. Wals leid«, meinte Bennols nachdenklich.
    »Nun werden Sie nicht sentimental«, wies ihn Murrey zurecht. »Nur weil sie eine hübsche Larve hatte …? Mag ja sein, daß sie in die Sache reingeschlittert ist. Aber immerhin war es Beihilfe zum Mord. Ungeschoren wäre sie nicht davongekommen … vielleicht besser, daß sie nun nicht ins Gefängnis muß. Aber los, Corner, die Meute wartet! Ich will ihr Sie zum Fraß hinwerfen.«
    Der Chief Inspector rieb sich in offensichtlicher Vorfreude die Hände.
    Corner nahm Bennols am Arm.
    »Ihnen, Stewart, gebe ich jetzt einen dienstlichen Befehl. Sie gehen jetzt nach Hause und werfen sich in Schale. Denn heute abend haben Sie Margret Baldwin auszuführen. Aber machen Sie mir keine Schande …«
    »Sie, Chef«, staunte Bennols strahlend, »Sie betätigen sich als Kuppler?«
    »Wie soll ich Sie sonst unter die Haube bringen, Bennols?« gab Corner zur
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