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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
Autoren: Amanda Hocking
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wollte dir nur schnell sagen, dass ich Matt nichts von Loki erzählt habe«, flüsterte Willa, während sie sorgfältig Kuchenstücke auf kleine Pappteller legte. »E r würde sich nur unnötig Sorgen machen.«
    »D anke«, sagte ich und schaute zu Matt, der über Toves dramatische Gebärden lachte. »I rgendwann muss ich es ihm wohl sagen.«
    »G laubst du, Loki wird hierbleiben?«, fragte Willa.
    Sie hatte Zuckerguss am Finger und leckte ihn ab. Dann schnitt sie eine Grimasse.
    Ich nickte. »J a, das glaube ich.«
    »D enk jetzt nicht drüber nach«, sagte sie schnell. »D as ist der letzte Tag deiner Kindheit!«
    Ich schob alle Sorgen und Ängste über das Königreich und Loki beiseite. Und als ich mich entspannt hatte, verbrachte ich einen sehr schönen Abend mit meinen Freunden.

3

    Narben
    I n meinen Träumen wüteten schwere Winterstürme. Der Schnee fiel so dicht, dass ich nichts sehen konnte, und der eiskalte Wind ließ mir das Blut gefrieren. Aber ich musste weiter. Ich musste die Stürme durchwandern.
    Duncan weckte mich am nächsten Morgen um kurz nach neun.
    Normalerweise stand ich um sechs oder sieben Uhr auf, je nachdem, wann mein erster Termin war. Aber da ich heute Geburtstag hatte, durfte ich ausschlafen. Es fühlte sich gut, aber merkwürdig an.
    Duncan hätte mich am liebsten weiterschlafen lassen, aber Elora hatte mich gebeten, heute mit ihr zu frühstücken, da ich Geburtstag hatte.
    Es machte mir nichts aus, geweckt zu werden. Ich fühlte mich schrecklich faul, weil ich so lange geschlafen hatte.
    Ich wusste nicht einmal, was ich mit diesem Tag anfangen sollte. Es war schon so lange her, dass ich einen freien, nicht verplanten Tag genossen hatte. Entweder kümmerte ich mich um Regierungsangelegenheiten oder musste Aurora bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen. Und meine Freizeit verbrachte ich meist mit Matt und Willa.
    Ich traf mich mit Elora zum Frühstück in ihrem Schlafzimmer. Eigentlich traf ich sie fast nur noch dort. Es ging ihr stetig schlechter und sie war seit kurz vor Weihnachten ans Bett gefesselt. Aurora hatte ein paarmal versucht, sie zu heilen, zögerte damit aber nur das Unvermeidliche noch etwas hinaus.
    Auf dem Weg zu Eloras Gemächern im Südflügel kam ich an Lokis Zimmer vorbei. Die Tür war geschlossen und Thomas stand Wache. Er nickte mir zu, als ich vorbeiging, also nahm ich an, dass alles in Ordnung war.
    Eloras Schlafzimmer war riesig, die wandhohen Flügeltüren beinahe zwei Stockwerke hoch. Der Raum war mehr als doppelt so groß wie mein Schlafzimmer, und das war auch schon recht üppig bemessen. Durch die voll verglaste Außenwand wirkte der Raum noch größer, aber Elora ließ meistens die Vorhänge zugezogen, da ihr das schwache Licht ihrer Nachttischlampe am angenehmsten war.
    Im Zimmer standen ein paar freistehende Schränke, ein Schreibtisch, das größte Bett, das ich je gesehen hatte, und eine Sitzecke mit einer Couch, zwei Sesseln und einem Couchtisch. Heute war ein kleiner Esstisch mit zwei Stühlen vor den Fenstern platziert worden, auf dem Obst, Joghurt und Haferflocken standen – mein Lieblingsessen.
    Bei meinen letzten Besuchen hatte mich meine Mutter im Bett empfangen, aber heute saß sie am Tisch. Ihr langes Haar war früher nachtschwarz gewesen, aber jetzt war es silberweiß. Ihre dunklen Augen blickten trübe und ihre Porzellanhaut war faltig geworden.
    Sie war immer noch elegant und wunderschön, und das würde sich bestimmt niemals ändern, aber sie war schrecklich gealtert.
    Als ich hereinkam, schenkte sie sich gerade eine Tasse Tee ein. Ihr seidener Morgenmantel floss über die Stuhllehne.
    »M öchtest du einen Tee, Wendy?«, fragte Elora, ohne mich anzusehen. Sie nannte mich erst seit Kurzem Wendy, davor hatte sie mich nur mit Prinzessin angesprochen. Dies war ein Zeichen dafür, dass unsere Beziehung sich verbessert hatte.
    »G erne«, sagte ich und setzte mich ihr gegenüber. »W as für ein Tee ist es?«
    »B rombeere.« Elora füllte die kleine Tasse vor mir und stellte dann die Kanne auf den Tisch. »I ch hoffe, du hast Hunger. Der Koch hat uns ein wahres Festmahl vorbereitet.«
    »I ch habe wirklich Hunger, danke«, sagte ich, und wie auf Kommando knurrte mir der Magen.
    »D ann greif zu«, sagte Elora und deutete auf den Tisch. »L ass es dir schmecken.«
    »I sst du nichts?«, fragte ich und nahm eine Handvoll Himbeeren.
    »D och, ein bisschen«, sagte Elora, machte aber keine Anstalten, sich einen Teller zu nehmen. »W ie ist dein
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