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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher
Autoren: Andreas Weiler
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wird seine Falle vollenden, Elron, entgegnete der Weltenbaum, und zum erstenmal vernahm der Lenker auch in der ätherischen Stimme des Uraltennachkömmlings so etwas wie Kummer. Vielleicht gelingt es ihm sogar, weitere Weltenbäume zu unterjochen. Dieses Monument ist geschützt.
    Elron überlegte. Die Trauer war nur noch eine leise flüsternde Stimme. Dschinien, dachte er liebevoll. Ich habe dich geliebt, Dschinien. Und ich hoffe, dein Tod war nicht umsonst.
    »Was geschieht, wenn der Falsche alle Spektren hierherlocken kann? Wenn er sich die Macht des Weißen Sterns aneignet?«
    Der Weltenbaum gab nicht sofort Antwort.
    Dann, ertönte es plötzlich inmitten Elrons Gedanken, ist das der Keim des Untergangs für diesen Kosmos. Der Falsche wird konstruieren können, was er wünscht.
    »Und was ist das?«
    Schweigen.
    Das Tor wird sich öffnen, wenn der Tag kommt. Der Konnexkristall sucht einen geeigneten Träger, und er wird das entsprechende Spektrum finden.
    »Eine nur gelinde Hoffnung.«
    Aber eine Hoffnung. Kurzes Zögern. Die Kataklysmen jenseits der von Dschinien verfestigten Barriere nehmen ein Ende, Elron. Ich sehe, daß die Temporalgassen stabilisiert werden von dem Falschen.
    »Ist seine Isolierung von Dauer? Ist es ihm wirklich verwehrt, selbst nach Ohne Grenzen zu gelangen oder zurückzukehren in den normalgekrümmten Raum?«
    Ja. Sieben Lenker ließen ihr Leben dabei. Seine Separierung ist von Dauer. Er kann nur mittels des Unfreiwilligen Helfers aktiv werden. Es sei denn, es gelingt ihm, alle neunundneunzig Malachittränen in die Gewalt zu bekommen. Aber das ist eher unwahrscheinlich.
    »Und wenn er sich das Machtpotential des Konnexkristalls zunutze machen kann?«
    Das ist völlig unmöglich. Der Kristall reagiert erst, wenn er den richtigen Träger gefunden hat. Danach kann der Falsche nur dann Kontrolle über die Schlacke des Prä-Universums erlangen, wenn der Träger ihn freiwillig übergibt.
    »Ich verstehe.« Die Trauer keimte erneut in Elron empor, und wieder gelang es ihm nur mühsam, sie zu verdrängen. Schlafen, dachte er. Ich muß mich niederlegen und schlafen.
    Er kletterte in den Sarkophag hinein.
    »Der Falsche … er wird die anderen Erben der Macht in die Falle von Ohne Grenzen hineinlocken. Er wird sie überwinden und sich ihre Bestimmung aneignen …« Die Kälte der Hibernation durchströmte ihn. Elron gab sich ihr willig hin und genoß die Betäubung, die seine Gedanken zu durchziehen begann. Es tat gut, so gut. Dschinien … liebe Dschinien. Aus. Für immer. Für alle Zeiten vorbei. Es war etwas nur sehr schwer Vorstellbares.
    Gerade da ist unsere Chance, schmeichelte der Weltenbaum mit sanfter Stimme. Vielleicht gelingt es einem dieser Spektren, die Barriere zu lösen und dich zu wecken. Dann kannst du helfen, die Jade des Erweckers einzusetzen und die anderen Weltenbäume von dem Bann des Falschen zu befreien. Schlaf, Elron, schlaf. Viel Zeit wird vergehen, bis es soweit ist …
    Elron schlief ein.
    Er träumte von Dschinien.

II
    Wenn kein Platz mehr für das Gute ist, dann füllt Böses die Leere.
    Rantranenwort
     
    Wir hassen, weil wir verlernt haben zu lieben. Wir trauern, weil wir Freude nie erfuhren. Kummer ist gierig und zäh. Wir verfluchen, aber wir haben nicht die Kraft, unsere Flüche wirksam werden zu lassen.
    Ein Sharin, mit Blindheit geschlagen
    durch die Beschwörung eines Verfluchers
     
    Der Lautere Gabenspender schwebte in einem bodenlosen Schacht, umgeben von Schwärze. Djunath hockte am Rande des Schlundes und blickte hinab. Ewige Flammen glühten in den Wänden des Gewölbes, das aus erstarrtem Magma herausgemeißelt worden war. Seine Hände malten magische Zeichen in die Luft.
    Der Lautere stöhnte leise. Sein Körper war ausgemergelt von ungezählten Leiden, und die Augen lagen tief in den Höhlen. Finstere Arme wuchsen aus den Wänden des Schachtes und fuhren in seinen Leib hinein – Nährboden für einen Meherin, ein Zwischenreichgeschöpf, das sich von dem Fleisch des Lauteren nährte. Tief unten glühte die ewige Dämmerung einer Welt, in der Dämonen zu Hause waren.
    Der Schwarze Fürst wandte den Kopf zur Seite, und die Augen hinter den Sehschlitzen seiner Gesichtsmaske prüften kurz die Beschaffenheit der magischen Symbole vor den Bohlen der schweren Tür.
    »Nein«, kam es leise von seinen Lippen. »Bis hierher reicht dein Blick nicht. Weises Mosaik. Du magst mächtig geworden sein durch die malachitenen Tränen, die ich dir einfügte. Aber es sind
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