Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
und Nomans.«
    Li Shu runzelte die Stirn.
    »Sie können uns also nicht helfen?«
    »Nun …« Lucci zögerte. »Wenn es zum Streik kommt, werde ich verhindern, daß Chelskij Chan zum Einsatz der Garden überredet. Aber den Kampf müssen Sie allein führen.
    Außerdem bitte ich Sie, die bedrohliche Welternährungslage nicht zu vergessen. Überall regt sich Unmut, weil die Lebensmittelrationierung immer noch nicht aufgehoben wurde. Fallen die Verteilerzentren von Agrospace aus …«
    Der kraushaarige Mann hüstelte.
    »Hungerrevolten sind das letzte, was wir im Moment gebrauchen können.«
    »Ich verstehe Ihre Sorgen, Manuel«, sagte die Technikerin. »Wir werden dieses Problem berücksichtigen.«
    »Gut. Und … viel Glück.« Lucci wandte sich ab und näherte sich mit raschen Schritten dem Lift, der ihn hinauf auf das Landedach des Protopturmes trug. Der Wind, der ihm entgegenblies und seinen Trenchcoat beulte, war frisch und kalt und vertrieb die Benommenheit in seinem Schädel.
    Er dachte wieder an Hogberg.
    Vermutlich hatte sich der Generalmanag mit Ludomir Chelskij in Verbindung gesetzt. Für Lucci war es ein offenes Geheimnis, daß der Chef von Terrestrial Chemical zum Führer der auf der Erde verbliebenen Konzerne aufgestiegen war.
    Und zudem war Chelskij im Wiederaufbau-Gremium Vertreter der Manag-Kaste.
    Nachdenklich näherte sich Lucci seinem Gleiter, der auf dem Landefeld im Zentrum des Daches parkte.
    Noch immer bereitete es ihm Schwierigkeiten, Chelskij richtig einzuschätzen.
    Er hatte Nachforschungen anstellen lassen. Tatsächlich waren dem Generalmanag von TerChem keine Kriegsverbrechen anzulasten. Während dem Aufstand der unterdrückten Kasten hatte er nicht – wie Anlyka terCrupp zum Beispiel – zu den Scharfmachern gezählt.
    Im Gegenteil. TerChem, Metallhütte AG oder Terraform Inc. hatten gleich zu Beginn die Forderungen der Arbiter anerkannt und die von ihnen beherrschten Regionen durch ihre Garden-Kontingente vor den Übergriffen der Killerkommandos bewahrt.
    Taktik?
    Oder hatte bei diesen Konzernen tatsächlich ein Umdenkungsprozeß stattgefunden?
    Lucci lächelte humorlos.
    Die Zukunft würde es erweisen, und Hogbergs Starrköpfigkeit gab zu keinen großen Hoffnungen Anlaß.
    Der Mann und die beiden Frauen, die an dem silbernen Diskus des Gleiters lehnten, winkten grüßend, als Lucci hinter einer schlanken Expreßrakete auftauchte und näherschlenderte.
    Lucci erwiderte müde den Gruß.
    Torstein, Di Miran und Karyn Olsh gehörten zu den Mitgliedern des Kommandos Brak Shakram und dienten ihm nun als Leibwache. Lucci hatte Chans Angebot, ihm ein Team Graue zur Verfügung zu stellen, dankend abgelehnt.
    Wofür, fragte er sich im stillen, hat man denn alte Freunde?
    »Es hat lange gedauert«, bemerkte Torstein und tippte nervös gegen den Kolben seines schweren Handlasers. »Verdammt lange. Hat dieser Widerling Schwierigkeiten gemacht?«
    Lucci öffnete die Einstiegsluke.
    »Du meinst vermutlich Hogberg«, wandte er sich nicht ohne Ironie an den untersetzten, kräftigen Mann.
    Torstein trug einen makellosen Spiegeloverall, der Luccis leicht vornübergebeugte Gestalt durch einen raffinierten optischen Trick dreidimensional wiedergab.
    Torstein kletterte in die Maschine.
    »So ist es«, bestätigte er. »Aber ich glaube gern, daß er nicht der einzige Widerling in diesem protzigen Turm ist.«
    »Es gab Probleme«, sagte Lucci und machte Di Miran Platz, die sich in dem Pilotensitz niederließ, gedankenverloren ihr graumeliertes Haar zurückstrich und dann mit einem Entspannungsstift die Falten ihres Gesichtes nachzog.
    Langsam wurde ihr Antlitz wieder glatt wie das eines jungen Mädchens.
    »Wir hatten dich schon verdächtigt, an einem Besäufnis teilgenommen zu haben«, bemerkte Karyn Olsh.
    Sie war klein und puppenhaft zart, und der Klang ihrer Stimme und die Farbe ihrer Augen erinnerten Lucci schmerzhaft an Sarneyke Eloise.
    Er preßte die Lippen zusammen. Die Arbiter-Führerin war tot. Von dem verräterischen Cosmoral Gambelher ermordet worden.
    Denk an die Zukunft, sagte sich Lucci und verdrängte Sarneykes Bild, das aus seiner Erinnerung aufstieg. Nur die Zukunft zählt.
    Gähnend setzte er sich und schloß den Sicherheitsgurt.
    »Besäufnis?« echote er. »Man scheint mich für einen Alkoholiker zu halten. Was habe ich getan, daß ihr so schlecht von mir denkt?«
    »Du hast uns Urlaub verweigert«, entgegnete Karyn Olsh. »Ausbeuter.«
    Lucci gähnte wieder.
    »Wer der Erde dient, muß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher