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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat
Autoren: Michael Roberts
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meinte meine Clanschwester. »Also kann draußen nicht der Tod auf uns warten. Und wenn doch … Ich liebe dich, Bruder Thor!«
    Dann war auch sie verschwunden. Ich blieb allein zurück – mit Artuur Morgh, der vor meinen Füßen auf dem Boden lag.
    »Willst du wirklich nicht mitkommen, Thor?« hörte ich Tontors Stimme. »Du hast noch genau zehn Sekunden Zeit, dann wird die Rendezvousverbindung unterbrochen!«
    Er lebte also noch!
    Ich überwand meine instinktive Furcht vor der abgrundtiefen Finsternis da draußen. Zuerst stieß ich den Kapitän hinaus, dann sprang ich selbst.
    Sofort erfaßte mich ein Sog und zog mich mit sich fort, nicht brutal und schmerzhaft, sondern beinahe sanft.
    Ich hatte unwillkürlich die Augen geschlossen, machte sie jetzt jedoch wieder auf.
    Ich sah einen Lichtschein, dem ich rasch näher kam.
    Dummkopf, beschimpfte ich mich selbst. Ich hatte mich völlig umsonst geängstigt. Dort drüben wartete ein anderer Ringo, und der Sog, den ich spürte, war nichts anderes als ein sogenannter Traktorstrahl.
    Ein paar Sekunden später tat sich unmittelbar vor mir eine andere Einstiegsluke auf, in die ich hineingezogen wurde.
     
    *
     
    »Ich kann es immer noch nicht glauben, daß Sie es wirklich sind, Generalmanag«, sagte Paryl Val und schüttelte zum wiederholten Mal den Kopf.
    Edison Tontor saß Val in der Offizierskabine des Kampfringes gegenüber. Er befand sich an Bord eines ConTon-Raumers. Er war wieder zu Hause.
    »So?« lachte er. »Wenn Sie mich tatsächlich für einen Hochstapler halten, warum nennen Sie mich dann immer noch Generalmanag?«
    »Tja …« Paryl Val nagte an seiner Unterlippe. »Sie haben so etwas an sich, das mich tatsächlich an den Edison Tontor denken läßt, den ich kannte – auch wenn Sie ganz anders aussehen, aber mit dem Aussehen kann man ja viel anstellen heutzutage. Und dann die alten Erinnerungen … Ich glaube wohl doch, daß Sie es wirklich sind!«
    »Gut«, sagte Tontor, »das wäre damit geklärt. In Kürze werde ich Ihnen erzählen, wie ich an diesen Körper gekommen bin, aber nicht jetzt. Jetzt haben andere Dinge Vorrang. Erzählen Sie mir, wie es bei ConTon aussieht, Paryl. Werde ich noch als Eigentümer des Konzerns angesehen?«
    »Sie gelten als tot, Generalmanag! Und außerdem hat es Umwälzungen gegeben. ConTon Parisienne wurde von der Planetenregierung in Allgemeineigentum überführt.«
    »Aber Sie sind doch noch hier, Paryl. Wieso dies?«
    »Man hielt meine Dienste für unentbehrlich. Meine und die einiger anderer weniger Manags, die noch zum alten Stamm gehören. Wir kontrollieren die Gesellschaft allerdings nicht, denn man hat uns Einheimische vor die Nase gesetzt. Aber das könnte sich ändern. Wir und die Manags anderer Konzerne haben gute Chancen, bald die planetare Regierungsgewalt übernehmen zu können. Wie die meisten Planeten leidet auch Parisienne unter Versorgungsschwierigkeiten. Diejenigen, die in der Lage sind, diese Schwierigkeiten zu beheben …«
    Edison Tontor konnte nicht anders, er mußte plötzlich laut lachen. »Jetzt sagen Sie bloß, Sie sind Angehöriger der Gruppe, die auf fünf illegale Misteln wartet!«
    Paryl Val war verblüfft. »Das wissen Sie?«
    »Es stimmt also?«
    »Ja, es stimmt. Das Schiff, das die Misteln bringt, sollte eigentlich bereits vor Wochen im Gallia-System eingetroffen sein. Wir hatten bereits die Überzeugung gewonnen, daß es nicht kommen wird. Jetzt jedoch haben wir Informationen, daß es doch im System gesichtet worden ist. Noch heute wird ein Schiff unserer Gruppe zum vereinbarten Treffpunkt aufbrechen und …«
    Edison Tontor lachte noch immer. »Das gibt es nicht. Da habe ich mich sozusagen selbst bestohlen!«
    »Ich verstehe Sie nicht, Generalmanag«, sagte Paryl Val. »Lachen Sie mich aus?«
    »Aber nein, mein Lieber, aber nein. Den Start dieses Schiffes, das sie zum zweiten Planeten schicken wollen, können Sie abblasen. Die Misteln, um die es Ihnen geht, sind nämlich … hier!«
    Mit diesen Worten förderte er einen kleinen Behälter zutage, den er wie sein eigenes Auge gehütet hatte, und hielt ihn Val hin.
    »Wie Sie das Ding aufkriegen können, weiß ich nicht«, sagte er. »Aber ich bin sicher, unsere Techno-Arbiter werden schon einen Weg finden, nicht wahr?«
    Ungläubig starrte Paryl Val auf den Behälter aus Panzerprotop. »Hier sollen … Misteln drin sein?«
    »Sie glauben mir nicht, Paryl?«
    Val zögerte, nickte dann. »Doch, ich glaube Ihnen. Ich weiß immer noch nicht genau,
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