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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion
Autoren: Andreas Weiler
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Raumschiff. Wir haben ein Jahr lang darauf gewartet. Wir müssen antworten.«
    »Ruhig, mein Liebling, ganz ruhig«, sagte Marina und streichelte den Breitschädel des Metaträumers. »Wir werden nicht antworten. Das ist sicher nur ein Trick dieser Manags.«
    »Aber … Das ist doch … Unsinn. Die Manags haben kein Schiff, das sie in den Orbit bringen könnten. Das dort oben ist eine Verbindung nach draußen. Ich werde …«
    »Sie werden gar nichts«, stellte Marina kalt fest. Im Kontrollraum war es still geworden. »Sie werden an Ihren Platz zurückkehren und die Funksignale ignorieren. Sollten Sie gegen diese Order handeln, dann sehe ich mich gezwungen, die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen. Ihre nächste Dosis an Emotionblockern ist in ein paar Stunden fällig, nicht wahr?« Sie lächelte fast liebenswürdig. Doch ihre Augen glitzerten weiter. Der Metaträumer rieb seinen Schädel an ihrer Hüfte. »Ich glaube, Sie haben verstanden, nicht wahr?«
    Der Mann nickte stumm und ließ seine Schultern hängen. »Und kommen Sie nicht auf den dummen Gedanken, sich selbst bedienen zu wollen.« Sie hob ihre Stimme an, so daß sie von jedermann im Kontrollraum deutlich verstanden wurde. »Im Lager befinden sich weitere Metaträumer. Und sie gehorchen nur mir. Sie können jetzt gehen.«
    Marina sah sich um, und die Männer und Frauen an den Kontrollen wandten sofort die Blicke von ihr ab.
    Kurz darauf verließ auch die Hochkommissarin den Kontrollraum und suchte ihre Kabinenflucht auf. Sie ließ sich auf ihrer Ruheliege nieder, legte das Sensinetz an und drang in den fremden Kosmos aus Induktionsillusionen ein.
    Oh, diese Träume, dachte sie. Diese wundervollen, mit nichts zu vergleichenden Träume.
    Der Metaträumer knurrte. Er spürte das Herannahen von Artgenossen. Von Artgenossen, die verändert waren …
     
    *
     
    Aren Walczak kam nur langsam wieder zu sich. Schmerz pochte in seinem Nacken.
    Na endlich! ertönte eine Stimme hinter seiner Stirn. Ich dachte schon, du wolltest die ganze Langnacht durchschlafen.
    Celine!
    Wenn er sie so deutlich verstand, mußte sie ihre psionischen Impulse mit höchster Intensität aussenden.
    Er schlug die Augen auf. Sein Blick fiel auf eine niedrige Decke, an der nur noch einige wenige Fluoreszenzplatten leuchteten. Ein Schatten schob sich vor das trübe Licht. Er entpuppte sich als das Gesicht eines bärtigen, ungepflegt wirkenden Mannes, in dessen Augen sich Entschlossenheit spiegelte. In seiner rechten Hand war eine der Kombiwaffen, die Kruschen, Celine und er getragen hatten. Der Mann grinste.
    »Wünsche, wohl geruht zu haben«, brummte er ironisch. »Wann darf ich das Frühstück servieren?«
    »In einer halben Stunde, Johann. Nachdem ich mich zu reinigen beliebt habe.«
    Das Gesicht des Mannes verzerrte sich, und er holte mit dem Kolben der Waffe aus. Ein scharfes »Halt!« brachte ihn zur Räson. Ein anderer Mann trat neben ihn, größer, aber ebenso ungepflegt.
    »Wer sind Sie?«
    Aren hatte erneut eine sarkastische Bemerkung auf der Zunge. Sag ihm die Wahrheit, meldete sich Celine. Es ist unsere einzige Chance. Und sieh dich vor. Hier ist etwas ganz entschieden nicht in Ordnung.
    Aren beantwortete die Frage. »Und wer, bitte schön, sind Sie? Und was, bitte schön, hat dies alles zu bedeuten?«
    Der Mann lachte bitter. »Sie haben sich verdammt viel Zeit gelassen. Ein Jahr. Ein Jahr ohne Nachschub, ohne Versorgungsgüter.«
    Aren versuchte, ihm zu erklären, daß nicht er oder seine Begleiter; sondern vielmehr das Konzil der Konzerne, die Erde, dafür verantwortlich war. Doch der Mann hörte gar nicht zu.
    Seine Gedanken sind verworren, meldete sich Celine. Wie die der anderen. Dabei ist er noch derjenige, dessen Bewußtseinsinhalt ich am deutlichsten empfangen kann. In ihm ist irgend etwas, das ich nicht genau analysieren kann. Ein fremder Faktor …
    Der Mann wandte sich um. »Was zu sehen?« fragte er.
    Die Gestalten am Fenster – es mochten drei, vier oder auch mehr sein – bewegten sich unruhig. »Sie hocken einfach nur da und starren zu uns herauf.«
    »Ein Jahr«, murmelte der Bärtige erneut und drehte sich wieder zu Aren um. »Ein Jahr.« Sein Blick klärte sich. »Hier ist der Teufel los …«
    »Was, zum Donnerwetter«, ereiferte sich Aren, »geht hier eigentlich vor?« Er wollte sich erheben, spürte erst dadurch die harten Fesseln an seinen Hand- und Fußgelenken.
    »Hübsch ruhig, Freundchen. Sonst …« Er schwenkte seine Kombiwaffe. »Was hier los
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