Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
langgestreckten, flachen Gebäuden. Lichter brannten.
    »Energetische Aktivität«, sagte der Pilot überflüssigerweise. LeMaire warf einen raschen Blick durch die Heckscheibe. Die anderen Kampfwagen rollten ebenfalls den Hügel herauf. Die leistungsstarken Laserkanonen direkt über der Bugscheibe waren wie Stachel an den Körpern überdimensionaler Hornissen.
    Und wir werden stechen, sagte sich LeMaire.
    »Geben Sie über die interne Kommunikation den entsprechenden Befehl«, wies Tarley den Piloten an. »Wir gehen vor wie abgesprochen.«
    Vanessa Tilvern neben ihm schwieg. Ihr Gesicht wirkte nicht mehr so gleichgültig wie noch vor wenigen Minuten. Sie hatten neun Kampfwagen mit einer Besatzung von insgesamt sechsunddreißig Mann. Sechsunddreißig Mann gegen eine bestens geschützte und abgesicherte Basis, in der sich vielleicht mehr als fünfhundert Angehörige der Planetenpolizei befanden. Die Wut entstand neu in LeMaire, als sich ihr Leitwagen wieder in Bewegung setzte und den Hügel hinunterrollte. An ihrem Sammelpunkt am Stadtrand Doriamans waren sie in ein Gefecht mit bewaffnetem Pöbel verwickelt worden. Zu allem Überfluß waren auch noch sechs Metamorpher und drei Kriecher aufgetaucht. Das hatte sie die Hälfte ihrer Streitmacht gekostet.
    Aber niemand, dachte LeMaire, konnte wissen, daß es so gefährlich werden würde …
    »Wenn wir erst da drin sind«, murmelte Vanessa, »kann uns nichts mehr passieren. Dort drinnen sind Lebensmittel genug. Wir können Jahre aushalten.«
    Irgendwo unten in der Gardenbasis leuchtete ein greller Funke auf. Einen Sekundenbruchteil später schlug der Laserblitz dicht hinter ihrem Leitwagen in den Blausand und warf Staubtonnen gen Himmel. Der Kampfwagen neigte sich gefährlich weit zur Seite, doch der Pilot verstand sein Handwerk, schaltete auf Vollschub, und das Gefährt jagte wie ein Geschoß den Abhang hinunter.
    Die anderen acht Wagen schwärmten sofort aus und gingen nun, da sie entdeckt waren, ebenfalls auf Höchstgeschwindigkeit. Die Kanoniere an den Laserkanonen richteten die Fokussierer auf das Ziel und feuerten. Mehrere der Impulse verwandelten einige periphere Gebäude der Basis in Feuerlohen. An den Kuppeln jedoch prallten die energetischen Blitze an einem unsichtbaren Hindernis ab und verpufften wirkungslos.
    »Schutzschirme«, sagte Vanessa, und ihre Stimme übertönte kaum das Dröhnen der Motoren und das Knirschen der Räder. »Und da kommen wir mit unseren Waffen nicht durch.«
    Weitere Geschützstellungen der Basis nahmen die heranrückenden Kampfwagen unter Feuer. Eins der neun Fahrzeuge zerplatzte in einem rotglühenden Blitz. Trümmerstücke jagten über sie hinweg und schlugen mit einem häßlichen Krachen gegen die Außenpanzerung.
    Inzwischen hatte der Leitwagen die große Ebene der Blauen Fluoreszenzwüste erreicht. Die Motoren heulten überlastet. Der Pilot verringerte das Tempo nicht. Die Räder gruben sich tief in den feinen Staub. Die Gardenbasis kam näher. Ein erneuter Feuerstoß aus der Laserkanone, und ein weiteres, ungeschütztes Gebäude platzte auseinander. Die Stellungen der Basis antworteten mit einem Gegenschlag. Einer der Blitze raste kochend über das Leitfahrzeug, und der Druck der verdrängten Luft reichte aus, um es wie von einer Titanenhand gepackt beiseite zu schleudern. Die Räder drehten sich leer. LeMaire spürte kalte Luft.
    »Leck«, stöhnte der Pilot. Er hatte Mühe, sich in seinem Sitz aufzurichten, schaltete dann die Motoren ab. Stille. Eine seltsame, unwirkliche Stille, in der nur das Knacken von sich abkühlendem Metall zu hören war.
    »Wir müssen raus hier«, brachte LeMaire hervor und löste die Gurte. Sofort rutschte er nach rechts. Der Kampfwagen lag auf der Seite. Vanessa Tilvern lag bewußtlos inmitten scharfkantiger Teile eines auseinandergefetzten Gerätes. Aus der Ferne drang das Rumoren der anderen Kampfwagen.
    Der Kanonier war tot. Eine blutige Schramme zog sich quer über seine linke Schläfe, und seine Augen starrten blicklos ins Nichts. LeMaire beachtete ihn nicht. Ebensowenig wie die bewußtlose Servis. Jeden Augenblick konnte sie ein weiterer Blitzschlag von der Basis treffen. Und sein Leben war ihm wichtiger.
    Außerdem, fuhr es ihm kurz durch den Sinn, reichen dann die Nahrungsmittelvorräte länger …
    Als er sich aus der Kanzel hinausarbeitete, stöhnte der Pilot hinter ihm auf. LeMaire drehte sich um. Aus dem schmalen Riß in der Bugscheibe sickerte Blausand herein. Und in dem Sand bewegte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher