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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Schwierigkeiten bewegen konnte.
    »Helft ihm in die Zentrale«, ordnete Sholar an und wandte sich ab.
    Als sie die Zentrale erreicht hatten – ein großer Raum mit der typischen Einrichtung aus Terminals, Schaltwänden und Monitortafeln –, begannen die Tabletten zu wirken.
    Neue Kräfte durchströmten den Generalmanag, und der Schmerz war nur noch ein dumpfes Brennen, das er mit Leichtigkeit ignorieren konnte.
    »Sie müssen sich so rasch wie möglich einer medizinischen Behandlung unterziehen, Generalmanag«, sagte der SD-Beamte, der ihn versorgt hatte. »Die Verbrennungen Ihrer …«
    »Genug jetzt«, schnappte Sholar ungeduldig. »Die Lage ist zu ernst, als daß wir uns mit Kleinigkeiten aufhalten können.«
    Tosten Phibas äugte durch die Schlitze in dem Spritzwund verband, der in seinem Gesicht nur Mund, Nüstern und Augen frei ließ.
    »Sie faselten vorhin irgend etwas von Feinden, Maxwell«, murmelte er undeutlich. »Sind die Lancier …?«
    »Lancier!« Sholar schnaubte. »Von den Nieblanks hat sich keiner blicken lassen. Aber etwas anderes ist geschehen. Einige der Ortungsinstrumente funktionieren noch, und sie haben das Eintauchmanöver eines Flugkörpers beobachtet – nur ein paar hundert Kilometer von Kaisergrad entfernt. Vermutlich ein Raumjäger, wenn man den Tastern noch glauben kann.«
    »Ein Raumjäger?« Phibas war mit einemmal hellwach.
    »So ist es«, nickte Sholar grimmig. »Er verglühte kurz nach dem Eintritt in die Atmosphäre, aber drei kleinere Objekte konnten sich von ihm lösen und verschwanden kurz darauf aus dem Ortungsbereich.«
    Der Sicherheitsmanag strich geistesabwesend über den Lauf des Laserkarabiners. »Es bestehen keine Zweifel, daß es sich bei den Unbekannten um Mitglieder dieser verbrecherischen Terranautenbewegung handelt. Wie anders als durch PSI läßt sich die Katastrophe erklären, die Kaisergrad heimgesucht hat? Diese Monster wollen uns weichklopfen, wenn Sie mich fragen, uns demoralisieren.«
    Tosten Phibas unterdrückte das Verlangen, sich die juckende Stirn zu kratzen. Der Juckreiz, so dachte er düster und für einen Moment von den bedrohlichen Neuigkeiten abgelenkt, würde im Lauf der nächsten Stunden noch zunehmen.
    »Woher wissen Sie, daß es Terranauten sind?«
    Sholar sah ihn irritiert an. »Intention. Jeder Mann mit Verstand muß zu dieser Erkenntnis kommen.«
    »Tatsächlich?« Der Manag ignorierte die versteckte Beleidigung. »Was haben Sie zum Schutz Kaisergrads unternommen?«
    Im Hintergrund piepste etwas.
    Einer der SD-Beamten hastete zu der Schalttafel, auf der jetzt auch farbige Lichter zu funkeln begannen.
    »Der PSI-Angriff«, erklärte Sholar und fuchtelte mit dem Karabiner, »hat unglücklicherweise die Bildung einer breiten Verteidigungsfront verhindert. Aber auch so bin ich mir sicher, die Angreifer zurückschlagen und eliminieren zu können. Meine zwanzig Mann …«
    »Zwanzig?« entfuhr es Phibas.
    »Nicht Quantität, sondern Qualität zählt«, belehrte ihn Sholar ungerührt. »Zumal meine strategischen Fähigkeiten die eines jeden Cosmorals übersteigen.«
    Größenwahn, dachte Phibas fröstelnd. Dieser Hanswurst weiß überhaupt nicht mehr, was er sagt!
    »Sicherheitsmanag!« gellte die Stimme des SD-Beamten durch den Raum.
    Sholar fuhr herum.
    »Wir haben Echos aufgefangen, Sicherheitsmanag«, fuhr der Beamte fort. »Entfernung von Kaisergrad rund zweihundert Kilometer südlich. Geringe Energieentwicklung, wie sie für einen schweren Kampfanzug typisch ist.«
    »Fantastisch«, lobte Sholar. »Dahaben wir diese Ratten. Nun, wir werden sie gebührend empfangen.«
    Phibas schob sich an seine Seite. Die Schmerz- und Aufputschtabletten hatten ihn seltsam beschwingt, daß er den Spritzwundverband kaum noch registrierte, der ihm das Aussehen einer Mumie verlieh.
    »Warum schicken Sie ihnen keinen Gleiter entgegen?« wollte er wissen. »Das Risiko, sie bis nach Kaisergrad …«
    »Die Gleiter sind unbrauchbar«, unterbrach ihn Sholar ungeduldig. »Außerdem haben Sie sich in meine Entscheidungen nicht einzumischen. Es ist Krieg, und im Krieg haben die Soldaten das Sagen.«
    Ja, dachte Phibas sarkastisch, sofern sie genug Verstand besitzen, um ihre Sprechwerkzeuge zu benutzen.
     
    *
     
    »Er wacht auf«, hörte Max von Valdec eine ferne Stimme sagen. »Glück gehabt.«
    »Danke für Ihre Besorgnis«, krächzte Valdec, noch ehe er die Augen öffnete.
    Dicht vor ihm befand sich das gelbäugige Gesicht Prometheus’; hinter der getönten, breiten

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