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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne
Autoren: Andreas Weiler
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dieser Höhe auf so hochgewachsene Bäume zu stoßen. Nachts konnte es in diesen Breiten unangenehm kalt werden, und manchmal blies von Westen ein bitterer Wind.
    Wohnbäume existierten hier nicht mehr. Aber sie führten ein netzähnliches Gebilde aus verflochtenen Pflanzensträngen mit sich, das sich schon mehrmals als wetterfestes Zelt bewährt hatte. Wimmi stürmte übermütig zwischen ihren Beinen, umher, als sie das »Zelt« errichteten, und als es aufgebaut war, war Wimmi der erste, der hineinschlüpfte. Innen rollte er – wenn er ein »er« war; bisher hatten sie das noch nicht herausgefunden – sich ein, öffnete dann und wann ein Auge, um sich zu vergewissern, daß seine beiden großen Freunde noch da waren.
    »Morgen gehen wir ins Tal hinunter«, sagte Renar und nagte dabei an einem Mannabrocken. »Wir werden versuchen, einen Paß zu finden, der durch das Gebirge führt.« Seine Augen glänzten. Wenn sie zurückkehrten, hatten sie eine Menge zu erzählen.
    Als es draußen zu kalt wurde, schlüpften sie ebenfalls ins Zelt. Ainas Augen leuchteten warm, als sie sich an ihn schmiegte. Draußen kam Wind auf. Er flüsterte durch Zweige und Äste, raschelte mit den Blättern, strich wie mit sanften Händen über die geflochtenen Pflanzenfasern. Aina kuschelte sich noch enger an Renar. Dir Haar fiel auf seine Brust, und er spürte, wie sich seine Lenden erhitzten. Er streichelte sie. Ihre Wangen, ihren Hals, ihre Brüste, deren Warzen steil aufgerichtet waren, ihren Bauch, ihre Scham. Er fühlte ihre Bereitschaft, und sie öffnete sich für ihn. Er drang in sie ein, langsam, zärtlich, begann, sich rhythmisch zu bewegen. Ihre Hitze übertrug sich auf ihn, und sie umschlang ihn mit den Beinen. Ihre Schenkel waren grün und geschmeidig, leuchteten im Lichte Ariochs, des Dämonenplaneten, der inzwischen über den Horizont gestiegen war und dessen Fratze sie durch die Lücken im geflochtenen Pflanzennetz anstarrte.
    Der Höhepunkt war wie eine Explosion aus Wärme und Licht. Und so schliefen sie ein, umschlungen, eins.
    Tief in der Nacht – Arioch war bereits wieder untergegangen, der Wind verstummt – gab Wimmi einen Laut von sich, der an ein erschrockenes Schluchzen erinnerte. Der Gummihase öffnete die Augen, betrachtete seine beiden großen Freunde, die sich nicht rührten, und huschte leise hinaus.
    Ein seltsamer Ruf lockte ihn, der nur von seinesgleichen empfangen und verstanden wurde.
    Ein Dutzend Meter vom Zelt entfernt hockte er sich auf den Boden und richtete den Oberkörper auf. Seine Tasthärchen an der Schnauze erzitterten sanft.
    Feiner, farbloser Staub trieb durch die Luft.
    Das Gummitier schnupperte. Ihm war, als kenne es diesen seltsamen Geruch, diesen seltsamen Staub, und doch wußte es nicht so recht, was es davon halten sollte.
    Die feinen Staubteilchen drangen in seine Lungen, lösten sich dort auf, wechselten in den Blutkreislauf, erreichten ihre Zielzellen.
    Wimmi hoppelte davon, seine beiden Großfreunde vergessend.
    Der Wind trieb den farblosen Staub weiter, durch die Maschen des Pflanzennetzes hindurch.
    Renar und Aina schliefen, ineinander verschlungen, ein.
     
    *
     
    »Es ist alles glatt verlaufen«, sagte Hermano Lotz, als sich der Lordoberst von der Liege erhob und sich im 3-D-Spiegel betrachtete. Valdecs Hand tastete hinter sein linkes Ohr. Lotz trat an seine Seite.
    »Sie werden von dem Implantat nichts spüren, Lordoberst«, sagte der Stationsleiter. »Es mißt nur einen halben Kubikzentimeter. Aber es erfüllt seinen Zweck.«
    »Das hoffe ich«, gab Valdec zurück.
    »Sie können das Kontrollgerät ruhig desaktivieren. Die Einheit, die sich jetzt in Ihrem Schädelknochen befindet, reagiert einzig und allein auf Ihre gedanklichen Steuerimpulse. Sie können damit Ihre individuelle PSI-Aura zwar nicht abschirmen, das ist, soweit wir bisher wissen, völlig unmöglich, aber Sie können sie modifizieren, und das genügt, glauben Sie mir.«
    Hermano Lotz war stolz auf dieses Gerät, und das war ihm anzusehen.
    Valdec nickte. Damit war der letzte Unsicherheitsfaktor beseitigt. Die Kontrolle über die Supertreiber war jetzt umfassend. Ein einziger Steuerungsimpuls von ihm, und sie würden Schmerzen empfinden, die ein normaler Mensch nicht überlebt hätte. Er konnte sie sogar töten, wenn es sein mußte. Zu Demonstrationszwecken etwa, falls einige nicht begreifen wollten, wer ihr Herr war.
    Valdec sah auf seine Uhr. Die Operation hatte nur zwei Stunden in Anspruch genommen.
    »Läuft
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