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Die Terranauten 055 - Das Wrack-System

Die Terranauten 055 - Das Wrack-System

Titel: Die Terranauten 055 - Das Wrack-System
Autoren: Henry Roland
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übermitteln, regte zu guter Letzt Farewell-Paal an.
    Dazu müßte er genausogut zum Empfang unserer Impulse in der Verfassung sein, entgegnete der Schatten. Solange das nicht der Fall ist, können wir ihm überhaupt nichts übermitteln. Wir müssen irgendeine andere Methode finden.
    Im Laufe der bisherigen gemeinsamen Bemühungen ihres Treiber-Trios und des Schattens hatte sich Llewellyns insgeheimer Argwohn nur noch immer mehr vertieft. Man konnte nicht feststellen, ob die Frau wirklich ebenso ratlos war wie das Trio oder bloß aus irgendeinem Grund Ratlosigkeit vortäuschte; aber mit dem Versuch einer Einblicknahme ins Bewußtseinsinnere des Schattens hätten sie lediglich den äußerst heiklen Waffenstillstand gefährdet. Es stimmte, daß das PSI-Training der Schatten nicht an die parapsychischen Möglichkeiten eines Supertreibers heranreichte – die Cosmoralität wollte keine Elite von PSI-Begabten aufbauen, die eines Tages ihr selbst zur Bedrohung werden mochten –, doch ein Schatten war alles andere als wehrlos. Es war unmöglich, ihn blitzartig parapsychisch zu überwältigen, ohne daß er die anderen Grauen in der Zentrale des Ringos noch warnte oder sie es sonstwie merkten.
    Llewellyn hatte jedoch den unverdrängbaren Eindruck, daß die gemeinsame parapsychische Aktion und selbst die damit verbundene, bloße telepathische Kommunikation ihn unverhältnismäßig viel psionische Energie kosteten. Überdies war ihm, als könne er das gleiche sonderbare Phänomen bei Farewell-Paal und Dime Mow beobachten. Die psychischen Schwingungen, die von den beiden ausgingen, waren im Verlauf des mentalen Kontakts zum Schatten gewissermaßen immer weiter herabgedimmert. Ihre geistigen Strömungen, die normalerweise lebhaft vibrierten, waren matt und trübe wie ferne Polarlichter geworden. Eine derartig befremdliche Erscheinung hatte der Riemenmann noch nie kennengelernt.
    Innerhalb der Abschirmung ihrer Trisphäre wandte sich Llewellyn an Dime Mow, während Farewell-Paal mit dem Schatten eine Diskussion über Formen der Verständigung mit artfremden Psychen führte. Mir ist zumute, als ob unsere provisorische Loge ganz ungewöhnlich viel PSI-Energie verschlingt.
    Das spüre ich auch, erwiderte Dime Mow. Kann die ungenügende Zusammensetzung für diese höhere Beanspruchung die Ursache sein?
    Mein stärkeres Potential müßte solche Folgen ohne Nachteile für uns alle ausgleichen, versicherte Llewellyn 709. Wir unterliegen ja keiner Belastung unserer telekinetischen Kapazitäten, anders als bei der normalen Logentätigkeit zum Betrieb eines Raumschiffs. Nein, wir … Wir verlieren durch irgend etwas psionische Energie.
    Wie soll so etwas möglich sein? Kann es damit zusammenhängen, daß wir uns an Glimmers Magnetpol aufhalten?
    Das betrachte ich als ausgeschlossen. Mir ist kein Fall bekannt, in dem parapsychische Verrichtungen durch Magnetfelder behindert worden wären.
    Vielleicht zapft der Urbaum uns unbemerkt PSI-Energie ab, mutmaßte Dime Mow. Sein Ego erregte einen immer schlafferen Eindruck.
    Daran glaube ich nicht. Das wäre auf gewisse Weise auch eine Verbindung mit uns, und wir würden sie bemerken.
    Was glaubst du dann? wollte Dime Mow in reichlich gereizter Gemütslage wissen. Der mentale Kontakt begann, ihn nun regelrecht auszulaugen, und der Zeitpunkt war absehbar, an dem er aus dem psychischen Verbund ausscheiden mußte.
    Ihre interne telepathische Unterhaltung hatte nur Sekundenbruchteile gedauert, aber nun fiel auch eine immer deutlichere mentale Erschöpfung Farewell-Paals auf. Seine Gedankenprozesse neigten zu Ausfällen und zur Sprunghaftigkeit. Der Riemenmann und Dime Mow durften Farewell-Paal nicht allein lassen und mußten sich ebenfalls wieder dem Schatten widmen.
    Das Psychen-Trio der Treiber befand sich mit dem Ego der Frau lediglich in lockerer Allianz, in deren Beziehungsrahmen man sich nur ein oberflächliches Bild von ihrer Person machen konnte, einer flüchtigen Bekanntschaft vergleichbar. Dennoch vermochte Llewellyn, ohne sonderliche Umstände die Feststellung zu treffen, daß die PSI-Energie des Schattens keineswegs abnahm. Im Gegenteil. Die Egosphäre der Frau gewann zusehends an psionischer Potenz, als besäße sie irgendeinen geheimen Kraftquell, aus dem ihr unauffällig, aber stetig, neue energetische Ströme zuflossen.
    Theoretisch halte ich den Versuch, unseren telepathischen Impulsen telekinetisch zum Durchbruch zu verhelfen, für aussichtslos, äußerte der Schatten, offenbar zur
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